Warum könnte das Pfund einen Schub von Carney erhalten könnte?
London Capital Group: Das Pfund hatte einen enttäuschenden Start in die Woche und verlor sowohl gegenüber dem Euro als auch dem Dollar. Auslöser waren der zunehmende Brexit-Druck von Therese May und das langsamste Wachstumstempo der britischen Industrie in etwas mehr als zwei Jahren. Die Händler werden nun ein Auge auf den PMI für das Baugewerbe haben, der sich von 55,4 im Juli – dem schnellsten Anstieg seit 14 Monaten – auf 54,8 im August entspannt haben dürfte. Eine besser als prognostizierte Veröffentlichung könnte das ramponierte Pfund wieder beflügeln. Die Bekanntgabe könnte auch die Hausbauer vor einer geschäftigen Woche der Berichterstattung wieder in den Fokus rücken.
Redrow wird heute seine vorläufigen Zahlen veröffentlichen und Barratt Development und Bovis Homes werden im Verlaufe der Woche ihre Zahlen bekanntgeben.
Mark Carney & Co. vor dem Lenkungsausschuss des Finanzministeriums
Die Pfundhändler werden auch BoE-Gouverneur Mark Carney im Blickfeld haben, der heute vor dem Lenkungsausschuss des Finanzministeriums Rede und Antwort stehen wird. Die Abgeordneten werden Carney über seine Zukunft an der Spitze der BoE befragen, nachdem es wachsende Spekulationen gibt, dass der BoE-Gouverneur seine Amtszeit verlängern könnte, um die britische Wirtschaft durch den Brexit zu führen. Obwohl die Sitzung morgen eher technischer Natur ist und eigentlich die Geldpolitik und die Anhebung der Zinssätze im letzten Monat im Vordergrund stehen sollten, ist es in hohem Grade wahrscheinlich, dass die Abgeordneten Carney zu seiner Zukunft befragen.
Planmäßig sollte Carney im März nächsten Jahres ausscheiden, nur wenige Monate nach dem Brexit.
Doch wenn Mark Carney bleibt, würde dies unweigerlich dazu beitragen, die Trennung des Vereinigten Königreichs von der EU zu erleichtern. Mark Carney hat unter sehr herausfordernden Umständen gute Arbeit geleistet, daher würde unter auch weiterhin anspruchsvollen Bedingungen sein Verbleiben durchaus Sinn machen.
Doch die Downing Street hat bisher alle Gerüchte über Carneys weiteres Verbleiben abgebügelt, und mitgeteilt, dass er wie geplant im Juni 2019 aus dem Amt scheidet. Sollten wir Hinweise bekommen, dass Carney ernsthaft erwägt, über die geplanten sechs Jahre hinaus zu bleiben, könnte dies dem Pfund einen Schub verleihen. Der Markt kennt Carney und vertraut ihm und in den Augen des Pfunds, das sich in der Nach-Brexit-Periode in einer möglicherweise sehr schwierigen Zeit befindet und mit einem neuen BoE-Gouverneur zurechtkommen muss, wäre dies eine zusätzliche Unsicherheit, der es lieber aus dem Weg gehen würde.
Europäische Futures deuten auf schwächeren Start hin
Das deutlich schwächere Pfund hat den FTSE in der vorangegangenen Sitzung gestärkt und hat den Index deutlich über die Indizes auf dem europäischen Festland steigen lassen. Der britische Index konnte diese Dynamik jedoch nicht halten. Die europäischen Futures deuten auf einen geringfügig schwächeren Start zur Eröffnung hin, nachdem schon der asiatischen Sitzung die Richtung fehlte, da die US-Börsen wegen eines Feiertages geschlossen waren.
Im Devisenmarkt bleiben die Schwellenländer ein heißes Thema, da der Dollar über Nacht anstieg und Ängste über die Aussichten für Währungen wie den argentinischen Peso und die türkische Lira aufkommen ließ.
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