EZB erhöht Zinsen in einem kleineren Schritt auf 3,75 Prozent
Am Donnerstag beschloss der EZB-Rat eine Anhebung um 0,25 Prozentpunkte auf 3,75 Prozent.
Zuvor hatte es drei Erhöhungen um jeweils 0,50 Punkte gegeben. Parken Banken Geld bei der Notenbank, erhalten sie dafür künftig 3,25 Prozent Zinsen, wie die Währungshüter in Frankfurt mitteilten.
Im April hatte sich die Inflation im Euroraum wieder auf 7,0 Prozent verstärkt. Im März war die jährliche Teuerungsrate im Euroraum noch von 8,5 Prozent auf 6,9 Prozent gefallen.
EZB-Chefin Christine Lagarde sagte zu den Zinsbeschlüssen: „Wir pausieren nicht, das ist ganz klar.“
Der EZB-Rat sei sich darüber bewusst, dass noch ein Stück Weg zurückzulegen sei. Die EZB habe „Boden gutzumachen“.
Finanzbranche begrüßt Zinsanhebung
Repräsentanten des Finanzsektors äußerten sich positiv zur weiteren Zinserhöhung. „Es ist richtig, dass die EZB an ihrer entschlossenen Bekämpfung der hartnäckigen Inflation festhält“, erklärte Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes.
„Die Zinserhöhungen der EZB dürfen damit aber noch nicht beendet sein, denn die Preise im Euroraum sind nach wie vor zu hoch“, betonte er.
Der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, erklärte, die Medizin der Notenbank zeige bereits Wirkung, wie man an der schwächeren Kreditvergabe im Euroraum sieht.
Bis das Inflationsziel der Währungshüter von 2 Prozent in greifbare Nähe rücke, „sollte die EZB in ihrem Kurs nicht lockerlassen“.
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