Alpari: DAX an Kurslückenunterstützung; Euro mit Stabilisierungsversuchen
Alpari: Aktien: DAX an Kurslückenunterstützung
- Für den DAX war der März fast eine Nullnummer und endete wenige Punkte über dem Schlussstand von Februar. Übergeordnet war die in den letzten Wochen angesprochene Zyklik zutreffend. Einer starken ersten Hälfte folgte eine schwache zweite. Der nun beginnende April ist statistisch mit dem Juli und Dezember der beste Börsenmonat. In der Regel folgt ein verhaltender Start, der nach der ersten Handelswoche an Fahrt nach oben beginnt und bis in das letze Aprildrittel anhält. Seit der Jahrtausendwende war nur das Jahr 2005 von einem negativen April geprägt. Dennoch wurden gerade in 2010, 2011 und 2012 markante temporäre Hochpunkte im April ausgebildet, die dann jeweils in Korrekturphasen mündeten. Insbesondere auf die Ausbildung möglicher negativer Divergenzen in diesem Monat gilt es zu achten.
- Am Donnerstag ging der Index mit +0,08% auf 7.795,31 Punkten aus dem Handel. Die anfänglichen Gewinne wurden fast alle wieder abgegeben. Charttechnisch liegt der Index genau auf der wichtigen Kreuzunterstützung bestehend aus der oberen Begrenzung der Kurslücke vom 05.03. und dem mittelfristigen Aufwärtstrend seit Juni 2012. Sollte diese Bastion preisgegeben werden, wäre der Aufwärtstrend gebrochen und eine anhaltende Konsolidierung wäre die wahrscheinliche Folge. In diesem Fall wären auf der Unterseite die nächsten Haltezonen bei 7.684 und 7.562 Punkten. Erst mit Überwinden des letzten Pivot-Hochpunkts bei 8.076 würde der Weg frei zum Allzeithoch bei 8.176 Punkten. Die technischen Indikatoren unterstreichen weiterhin die Abwärtsrisiken. MACD und Aaron sind beide ?bearish? positioniert. Der TECDAX konnte entgegen der Erwartung die Abwärtskerze direkt mit einem ?bullish engulfing? Candlestick kontern und hat mit einem Plus von +1,49% auf 932,03 Punkten den Handel mit einem neuen Jahreshoch auf Schlusskursbasis beendet. Sollte die 933 Marke herausgenommen werden, würde ein neues prozyklisches Kaufsignal ausgelöst. Die meisten europäischen Indizes konnten leichte Gewinne verbuchen, befinden sich aber weiterhin in Konsolidierungsformationen.
- Die US Börsen waren gestern geöffnet und haben überwiegend im Minus geschlossen. Auslöser für die schwächere Performance war der ISM Index für das verarbeitende Gewerbe, der mit einem Wert von 51,3 deutlich die Erwartungen von 54 deutlich verfehlte. auch der bereits am Donnerstag veröffentlichte Chicago Einkaufsmanagerindex kam nur auf 52,4 Punkte (Prognose: 56,5). Es ist zwar etwas früh, da eine Veröffentlichung noch keinen Trend macht, aber die Möglichkeit eines oberen Wendepunktes in den Wirtschaftsdaten darf nicht ausgeschlossen werden. Der Dow Jones verlor marginal um -0,03% auf 14.572,85 und verteidigt bisher seinen Ausbruch, während der S&P 500 -0,45% auf 1.562,17 Zähler zurücksetzt. Auffällig war der Abverkauf der bisherigen Star-Sektoren wie die Transports, Hausbau und auch die Nebenwerte im Russell 2000, die alle überdurchschnittliche Verluste zu beklagen hatten. Noch sind die Chartbilder positiv zu interpretieren und auch der zyklisch verhaltende Start in den April spricht eher für gemäßigtes Aufwärtspotenzial im kurzfristigen Bereich. Sollte der Aufwärtsschub in der zweiten Handelswoche ausbleiben, sollte man eine anhaltende Konsolidierung und in manchen Sektoren auch Topbildung nicht ausschließen.
- In Asien präsentieren sich die Märkte überwiegend leichter. Der Nikkei verliert mit -1,12% auf 11.999,06 Zähler und reagiert auf die enttäuschenden US Wirtschaftsdaten, aber auch auf einen stärkeren Yen, der im Vorfeld des BoJ-Treffens aufwerten kann. Einige Marktteilnehmer gehen von weniger spektakulären Stimulierungsmaßnahmen aus als bisher angenommen. In China zeigt sich der Hang Seng Index mit leichten Abgaben von -0,05% und auch der Shanghai Composite verliert -0,4%. In Australien legt der ASX um +0,2% zu. Die RBA belässt den Leitzins bei 3%, was der Markt als ein positives Zeichen der wirtschaftlichen Erholung ansieht.
Marktüberblick | |||
Anlageklassen | Schlusskurs | Veränderung | Veränderung in % |
Aktienindizes | |||
DAX | 7.795,31 | +6,22 | +0,08% |
EURO STOXX 50 | 2.624,02 | +11,56 | +0,44% |
Dow Jones Industrials | 14.572,85 | -5,69 | -0,03% |
S&P 500 | 1.562,17 | -7,02 | -0,44% |
Nasdaq 100 | 2.797,07 | -21,62 | -0,76% |
Nikkei 225 | 11.999,06 | -132,60 | -1,12% |
Rohstoffe | |||
WTI (05/13) | 96,97 | -0,23 | -0,24% |
Brent (05/13) | 111,08 | +1,06 | +0,96% |
Gold (Spot) | 1.599,60 | +2,50 | +0,16% |
Silber (Spot) | 27,98 | -0,39 | -1,37% |
Kupfer (05/13) | 3,372 | -0,033 | -0,95% |
Währungen | |||
EUR/USD | 1,2845 | -0,0023 | +0,18% |
EUR/JPY | 119,80 | -0,98 | -0,82% |
EUR/GBP | 0,8435 | +0,0005 | +0,05% |
USD/JPY | 93,23 | -0,99 | -1,05% |
AUD/USD | 1,0436 | +0,0024 | +0,23% |
Rohstoffe: Brent bricht aus fallendem Rechteck nach oben aus
Wie gewonnen, so zerronnen. So stellt sich der CRB Index dar. Nachdem es dem Index am Mittwoch gelungen war die 50 und 200 Tage Linie auf Schlusskursbasis zu überwinden, folgte am Donnerstag und im gestrigen Handel, der Abverkauf in Richtung 294 Marke, die zunächst als Unterstützung hielt. Insnbesondere Getreidesorten waren aufgrund eines andeutenden Angebotsüberschusses von Mais unter starken Druck geraten.
- Im Edelmetallsektor stellte sich nach den bewegungsarmen Wochen zumindest in Silber eine ? wie erwartete ? Impulsbewegung ein. Das Edelmetall verlies die sehr enge Handelsspanne zwischen $28,50 und $29,70 nach unten und notiert aktuell bei $27,98. die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen bei $27,50/ $27,25 und $26,50. Gold blieb fast unverändert und handelt weiterhin in der Range zwischen $1.560 und $1.620. Palladium konnte um +0,80% auf $779,10 zulegen und tendiert in Richtung Jahreshoch bei $798. Platin konnte entgegen des allgemeinen Trends um +1,47% auf $1.598,30 zulegen. Bei Überwindung des Intraday-Hochsvon $1.618 wäre eine kleine Bodenbildung abgeschlossen.
- Brent mit Lieferung konnte aus dem abfallenden Rechteck nach oben ausbrechen (siehe Chart des Tages) und schloss bei $111,08. Die Rohölsorte hat gute Chancen die Zugewinne auszubauen. Auf der Oberseite ist der nächste wichtige Widerstand bei $111,80 angesiedelt, wo 50 Tage Linie und der dort befindliche Horizontalwiderstand zusammenlaufen. Die technischen Indikatoren zeigen sich konstruktiv und unterstützen das sich aufhellende Chartbild. WTI konnte seinen direkten Aufwärtsimpuls nicht fortsetzen und ging mit -0,24% auf $96,97 aus dem Handel. Der kurzfristige Aufwärtstrend ist intakt.
Devisen: Euro mit Stabilisierungsversuchen
- EUR/USD: Die Panik in Zypern und anderen europäischen Staaten blieb aus und die US Wirtschaftsdaten Ende letzter Woche und gestern waren eher schwach. In diesem Umfeld konnte der Euro leichte Zugewinne verbuchen und sich von seinem Jahrestief bei 1,2778 nach oben absetzen. Aktuell handelt das Währungspaar bei 1,2868; unmittelbar unter dem 1,2883 Horizontalwiderstand. Der Abwärtstrend ist nach wie vor intakt und auch die Abwärtsrisiken sind keineswegs gebannt. Gestern konnte EUR/USD die untere Begrenzung des Abwärtstrends verteidigen, aber die Risiken auf der Unterseite überwiegen nach wie vor. Technisch verweisen die Indikatoren auf ein verbessertes Umfeld hin, da die Oszillatoren CCI und Stochastik positive Divergenzen ausgebildet haben. Dennoch muss die Bestätigung über das Chartbild erfolgen und dies ist nicht als stabil zu bewerten. Auf der Unterseite liegen die nächsten Unterstützungen bei 1,2752/ 1,2740 und 1,2688. Auf der Oberseite sind die nächsten Widerstände bei 1,32883/ 1,30 und 1,31. Bei einer Rückeroberung der 1,31 Marke erfolgt eine Umstellung auf neutral. Bearish.
- USD/JPY: Im Vorfeld des BoJ-Treffens am Donnerstag schließen einige Marktteilnehmer ihre Yen-Shortpositionen, da sie ein enttäuschendes Ergebnis befürchten. Darüber hinaus setzten die schwachen US Wirtschaftsdaten (wie oben eingangs beschrieben) den US Dollar unter Druck. Charttechnisch ist das Währungspaar wieder deutlich unter psychologisch wichtige Marke von 94 USD/JPY gefallen und hat einen Fehlausbruch generiert. Aus dieser Perspektive ergibt sich weiteres Konsolidierungspotenzial Auch die Indikatoren signalisieren weiterhin ein eingetrübtes Bild, da Aaron als auch MACD ?bearish? positioniert. In Kombination mit den oben genannten Punkten kann von einer weiteren Konsolidierung ausgegangen werden. Ein Schlusskurs über dem letzten Pivot-Hochpunkt bei 96,69 würde wieder den Blick in Richtung 100 USD/JPY richten. Perspektivisch erscheint ? sofern die BoJ signifikante Stimulierungsmaßnahmen beschließt ? ein Test der 100 USD/JPY Marke noch im April wahrscheinlich. Als unmittelbare Widerstände fungieren 95,00 und 96,69. Auf der Unterseite liegen direkte Unterstützungen bei 93,00 und 92,22 vor. Neutral.
- EUR/GBP: Nach dem fast unverminderten Abverkauf seit Mitte März konnte der Euro in den letzten vier Handelstagen sich im Dunstkreis der 84er Marke zunächst stabilisieren. Übergeordnet gestaltet sich das Chartbild immer noch schwierig. Die trendfolgenden Indikatoren MACD und Aaron sind weiterhin ?bearish? positioniert, während die Oszillatoren eine deutlich überverkaufte Situation abbilden. Aktuell handelt das Währungspaar am unmittelbaren Widerstand bei 0,8445. Erst eine Rückeroberung der 0,85 Marke würde das Chartbild neutralisieren. Bei einem nachhaltigen Unterstreichen der 0,84 Marke steht zu befürchten, dass sich eine größere Top-Bildung vollzieht. Die unmittelbaren Unterstützungen liegen bei 0,8420 und 0,8400. Als wichtiger Widerstand hat sich die Zone zwischen 0,85 und 0,8555 herauskristallisiert. Auf der Oberseite ergibt sich neues Trendpotenzial erst über dem letzten Intraday-Pivotpunkt bei 0,88. Bearish.
- AUD/USD: Die australische Notenbank belässt den Leitzins bei 3% und unterstreicht die verbesserten Wirtschaftsaussichten. Der Aussie kann sich nach dem Rücksetzer der letzten Tage an der 1,04 Marke fangen und legt aktuell um +0,25% auf 1,0450 zu. Dieses Level fungiert als unmittelbarer Widerstand. Damit konsolidiert das Währungspaar auf hohem Niveau. Ein Durchbrechen der 1,05 Marke würde wahrscheinlich zu einem zeitnahen Test des Jahreshochs bei 1,06 führen. Der generelle Aufwärtstrend ist weiterhin intakt. Sollte ein Schlusskurs unter 1,04 realisiert, dürfte man von einer weitergehenden Konsolidierung ausgehen. Dann würde auch eine Umstellung auf neutral erfolgen. Ein Fall unter 1,03 würde die positive Ausgangslage wieder neutralisieren. Ein Fall unter 1,020 würde den Abwärtstrend wahrscheinlich wieder aufnehmen lassen. In diesem Szenario wären die nächsten Haltezonen bei 1,01/ 1,00 sowie 0,9930 anzutreffen. die Einschätzung verbleibt zunächst auf Bullish.
Wichtige Wirtschaftstermine | |||||
Uhrzeit
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Land
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Indikator
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Aktuell | Prognose | Zuletzt |
09:55 | Deutschland | Einkaufsmanageridnex verarbeitendes Gewerbe März (endgültig) | 48,9 | 50,3 | |
10:00 | Eurozone | Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe (endgültig) | 46,6 | 47,9 | |
10:30 | Großbritannien | Hypothekengenehmigungen in tsd. | . | 54 | 55 |
14:00 | Deutschland | Verbraucherpreise März (vorläufig) y/y | . | 1,3 | 1,5 |
16:00 | USA | Auftragseingang Industrie Feb. m/m | . | 2,5% | -2% |
Chart des Tages: Brent bricht aus fallendem Rechteck nach oben aus
Chart courtesy of StockCharts.com; http://stockcharts.com
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