Alpari: DAX fängt Rutsch ab; AUD/USD konsolidiert unter 1,04 Widerstand

AlpariAktien: DAX fängt Rutsch ab

  • Nach starken Anfangsverlusten hat der DAX sich im Handelsverlauf gefangen und konnte wieder über der 8000er Marke bei 8.010,70 Punkten schließen. Am Ende stand ein Minus von -0,40% zu Buche. Die große weiße Aufwärtskerze macht Hoffnung auf weitere Zugewinne. Dennoch ist die Situation noch nicht gänzlich entschärft. Es besteht immer noch die Möglichkeit, dass hier eine Konsolidierung einsetzt. Ein Schlusskurs über dem letzten Pivot-Hochpunkt bei 8.078 Punkten würde neues Aufwärtspotenzial bis in Richtung Allzeithoch bei 8.151 Zählern auslösen. Das grundsätzlich bullishe Set-up wäre aber erst gefährdet, wenn 7.869 Punkte nach unten durchbrochen werden würde. In anderen europäischen Indizes haben weitestgehend ähnliche Kursverläufe gestern abgebildet, wobei der österreichische ATX einen Fehlausbruch unter das Januarhoch generiert hat. Hier ist Vorsicht geboten. Auslöser für die gestrigen Volatilitäten war die Situation in Zypern, die noch nicht geklärt ist. Zwar werden wahrscheinlich Kleinsparer von der Zwangsabgabe etwas verschont und das sollte die Zustimmung für die Hilfen im zypriotischen Parlament erleichtern. Die Abstimmung ist für heute geplant. Sollte keine Mehrheit für den Rettungsplan zustande kommen, würde es wahrscheinlich das Euro-Aus für Zypern bedeuten mit negativen Folgen für die Finanzmärkte.
  • Die US Aktienmärkten schlossen alle im Minusbereich. Der Dow Jones gab um -0,43% auf 14.452,06 Punkte nach und auch der S&P 500 zeigte sich schwächer. Der breitgefasste Index verlor -0,55% auf 1.552,10 Zähler.  Damit wurde eine Pullback-Bewegung in einem intakten Aufwärtstrend eingeläutet. In diesem Fall sind die nächsten Unterstützungen im Dow Jones bei 14.400 und 14.104 Punkten anzutreffen. Der Aufwärtstrend wäre erst bei Verletzung des Ausbruchslevels bei 14.035 Punkten gefährdet.  Beim S&P 500 sind die nächsten Unterstützungen bei 1.557, 1.547 sowie 1.531 vorzufinden. Auf der Positivseite ist festzuhalten, dass auch gestern wieder das ?Buy-the Dip? Verhalten aufrecht erhalten worden ist. Man greift Intraday bei Kursschwäche zu und das ist ein Zeichen von Stärke in diesem Markt. Interessanterweise konnte die Apple-Aktie die letzten beiden Tage deutlich zulegen. Es sind Gerüchte aufgekommen, dass das Unternehmen die Dividende um 56% anheben könnte. Chattechnisch ist ein Kreuzwiderstand bei im Bereich von $460 bis $462 vorhanden. Sollte dieser herausgenommen werden, wäre der Abwärtstrend seit September 2012 gebrochen. Bei den Wirtschaftsdaten fallen heute die Baugenehmigugen und Baubeginne in den USA ins Auge. Gestern enttäuschte der Hausbauersentimentindex.
  • In Fernost konnten sich die asiatischen Aktien von den starken Verlusten des Vortages erholen. Der Nikkei konnte mit +2,06% auf 12.472,24 Punkte am deutlichsten klettern, während in China die Kurse nur leicht zulegen konnten. Der Hang Seng stieg um +0,15% und auch der Shanghai Composite legte lediglich um +0,2% zu. Damit setzt sich die relative Schwäche der chinesischen Indizes fort und die propagierte wirtschaftliche Erholung in China wird noch nicht in den Aktienkursen nachhaltig abgebildet.

Marktüberblick
Anlageklassen Schlusskurs Veränderung Veränderung in %
Aktienindizes
DAX 8.010,70 -32,15 -0,40%
EURO STOXX 50 2.705,47 -20,25 -0,74%
Dow Jones Industrials 14.452,06 -62,05 -0,43%
S&P 500 1.552,10 -8,60 -0,55%
Nasdaq 100 2.792,30 -7,11 -0,25%
Nikkei 225 12.472,24 +251,61 +2,06%
Rohstoffe
WTI (04/13) 93,74 +0,38 +0,41%
Brent (05/13) 109,51 -0,31 -0,28%
Gold (Spot) 1.604,60 +13,40 +0,84%
Silber (Spot) 28,84 +0,06 +0,23%
Kupfer (05/13) 3,417 -0,104 -2,95%
Währungen
EUR/USD 1,2956 -0,0101 -0,77%
EUR/JPY 123,67 -0,87 -0,70%
EUR/GBP 0,8583 -0,0067 -0,77%
USD/JPY 95,31 -0,06 -0,06%
AUD/USD 1,0393 +0,0041 +0,40%

Rohstoffe: Industriemetalle mit starken Abgaben

  • Wie gestern beschrieben, wies der ?Inverted Hammer? Candlestick auf ein geringes unmittelbares Anstiegspotenzial hin, das sich mit Abgaben von -0,66% manifestierte. Zwar konnte sich der Index im Laufe des Tages erhol und die 194 Punkte Marke verteidigen, aber der ?Doji? untermauert die Unsicherheit der Anleger. Der Aufwärtsimpuls ist zunächst ?on-hold?. Die stärksten Abgaben hatten die Industriemetalle zu verbuchen. Der S&P GSCI Industiral Metals Index hat seine Konsolidierung an der 200 Tage Linie nach unten verlassen (siehe Chart des Tages) und setzt den Abwärtstrend fort. Die nächsten Unterstützungen liegen bei 365 und 360 Zählern.
  • Gold konnte wieder von der unsicheren Situation profitieren und stieg um +0,84% auf $1.604,60, während Silber fast unverändert blieb. Gold verbleibt zunächst in der Handelsspanne zwischen $1.560 bis $1.620. Bei Silber verengt sich zusehends Spanne und die Bollinger-Bänder gehen stark zusammen, so dass in Kürze mit einer Impulsbewegung gerechnet werden sollte. Palladium setzt zwar auch etwas stärker zurück und beendet den Handel mit -0,8%, aber bisher wurden alle Bärenangriffe an der $760 Marke abgefangen. Bullen würden hier eine potenzielle Flagge erkennen, die nach oben hin aufgelöst werden sollte.
  • Die relative Stärke in WTI setzt sich weiterhin fort. Die US-Rohölsorte mit Lieferung April konnte +0,41% zulegen und beendete den Handel bei $93,74. Damit besteht seit Anfang März ein steiler kurzfristiger Aufwärtstrend, der bei $95 einen starken Widerstand bestehend aus der 50 Tage Linie und der Nackenlinie der Doppeltopformation von Januar/Februar vorfindet. Trader könnten auf ein zweites Standbein warten und um dann einen möglichen Long-Trade eingehen, da es eher unwahrscheinlich ist, das WTI die genannte Hürde direkt herausnimmt. Brent hingegen musste Abgaben von -0,28% hinnehmen, schloss bei $109,51 und arbeitet weiterhin an einem tragfähigen Boden.

Devisen: AUD/USD konsolidiert unter 1,04 Widerstand

  • EUR/USD: Das Währungspaar konnte sich zwar im gestrigen Handelsverlauf erholen, ist aber letztendlich am Widerstand bei 1,30 gescheitert. die Situation in Zypern belastet noch und eine Klärung wird neue Impulse setzen. Darüber hinaus wird heute Morgen der ZEW-Index veröffentlicht. Strukturell hat sich ein abfallendes Rechteck herausgebildet, das zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine Konsolidierung in einem intakten Abwärtstrend darstellt. Erst ein nachhaltiges Überwinden der 1,31 Marke würde das Chartbild neutralisieren.  Die technischen Indikatoren haben sich zwar über die letzten beiden Wochen verbessert, aber das kleine Kaufsignal des MACD von Freitag, läuft Gefahr sich zu einem ?bullish failure? zu entwickeln und die Abwärtsrisiken noch einmal zu verstärken.  In diesem Fall wären die nächsten Unterstützungen bei 1,2875 und 1,28.  Auf der Oberseite sind die nächsten Widerstände bei 1,31/ 1,3135 und 1,3165. Da die Marke von 1,2965 auf Schlusskursbasis unterschritten wurde und die Konsolidierungsformation eher bearish wirkt erfolgt die Umstellung auf: Bearish.
  • USD/JPY: Das Währungspaar testete gestern im Tagesverlauf das Ausbruchslevel bei 94,50 erfolgreich von oben. Im unsicheren Marktumfeld kann der Yen generell von seinem ?Safe-Haven? Status profitieren und konsolidiert zunächst weiter. Ein Schlusskurs über dem letzten Pivot-Hochpunkt bei 96,69 würde wieder den Blick in Richtung 100 USD/JPY richten. Das bullishe Gesamtbild bleibt solange intakt wie das Ausbruchslevel bei 94,50 nicht unterschritten wird. Sollte dies der Fall sein, würde sich wahrscheinlich eine längere  Konsolidierungsphase anschließen. Perspektivisch erscheint ein Test der 100 USD/JPY Marke noch im März oder April wahrscheinlich. Nächster Widerstand liegt bei 98,65. Auf der Unterseite liegen direkte Unterstützungen bei 94,50 und 93,00 vor. Bullish.
  • EUR/GBP: EUR/GBP konnte sich gestern Intraday erholen, aber der Ausbruch aus der Keilstruktur nach unten und das ?bullish failure ? des MACD belasten weiterhin. In der Regel führt die Auflösung einer Keilstruktur bis an den Ausgangspunkt zurück. In diesem Fall wäre es das 0,8444 Level. Aktuell konsolidiert das Währungspaar unter der 0,86 Marke. Erst eine schnelle Rückeroberung des Kreuzwiderstands zwischen 0,86 und 0,8627 (untere Linie des Keils und Horizontale bei 0,8626) würde das Chartbild neutralisieren. Die unmittelbaren Unterstützungen liegen bei 0,8526 und 0,8500. Auf der Oberseite ergibt sich neues Trendpotenzial erst über dem letzten Intraday-Pivotpunkt bei 0,88. Bearish.
  • AUD/USD: In den Aufzeichnungen zur letzten Notenbanksitzung bei der der Leitzins unverändert bei 3% belassen wurde, wird detulich das die australische Notenbank die Hintertür für Zinssenkungen offenlässt und die wirtschaftliche Entwicklung abwartet. Insbesondere wird auf eine Verbesserung der Bedingungen ausserhalb des Minensektors geachtet, da erwartet wird das dieser seinen Zenit noch in diesem Jahr sehen wird. AUD/USD reagiert mit leichten Abgaben und konsolidiert  weiterhin an der 1,04 Hürde, die nicht nur eine wichtige Horizontalhürde darstellt, sondern auch das 61,8% Retracements des Rückgangs von 1,06 auf 1,0110. Um einen weiteren nachhaltigen Anstieg zu ermöglichen, muss diese Hürde herausgenommen werden. Aktuell befindet das Währungspaar sich in der Widerstandszone zwischen 1,0350 und 1,0375. Hier verläuft die Nackenlinie der Doppeltopformation vom Dezember/Februar. Eine Rückeroberung des 1,0450 Levels würde den Blick in Richtung Jahreshoch bei 1,06 richten. Die technischen Indikatoren unterstützen das konstruktive Chartbild, wobei die Oszillatoren deutliche Überhitzungserscheinungen aufweisen. Eine Verschnaufpause in der Aufwärtsbewegung sollte eingeplant werden. Ein Schlusskurs unter 1,03 würde die positive Ausgangslage wieder neutralisieren. Ein Fall unter 1,020 würde den Abwärtstrend wahrscheinlich wieder aufnehmen lassen. In diesem Szenario wären die nächsten Haltezonen bei 1,01/ 1,00 sowie 0,9930 anzutreffen. Zunächst verbleibt die Einschätzung bei Bullish.

Wichtige Wirtschaftstermine
Uhrzeit
Land
Indikator
Aktuell Prognose Zuletzt
06:00 Japan Führender Wirtschaftsindex Jan. 95,0 92,8
10:30 Großbritannien Einzelhandelspreisindex m/m Feb. 0,8% -0,4%
10:30 Großbritannien Verbraucherpreisindex y/y Feb. 2,8% 2,7%
 11:00 Deutschland  ZEW Umfrage  48,0 48,2
 13:30  USA  Baubeginne m/m Feb. in Mio.  0,915 0,890

Chart des Tages: S&P GSCI Industrial Metals Index

Chart courtesy of StockCharts.com; http://stockcharts.com

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