Finanzmärkte in Aufruhr: DAX unter Druck, Gold & Bitcoin verlieren – Unsicherheit bleibt
Von weihnachtlicher Vorfreude an den Finanzmärkten kann keine Rede sein. Ganz im Gegenteil: Die ablaufende Handelswoche hinterlässt viele Verlierer.
Trotz positiver Quartalszahlen des Tech-Riesen Nvidia konnten Aktien nicht zulegen.
Zum Wochenausklang ist der deutsche Leitindex DAX sogar temporär unter die Marke von 23.000 Punkten gerutscht (Wochenschluß bei 23.092).

Der DAX musste diese Woche kontinuierlich Feder lassen, auch wenn es Donnerstag nochmal kurz hochging. Am Freitag ging es dann wieder Richtung Süden. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Ukraine-Krieg weiterentwickelt, ob es hier zu einem Frieden kommt und natürlich auch, wie die Zinsentscheidungen der FED eingeschätzt werden.
Auch hat die gestiegene Risikoaversion den üblichen Profiteuren – Renten und Gold – keinen Zulauf beschert.
Renten traten weitgehend auf der Stelle, während Gold auf einen kräftigen Wochenverlust von über 3% zusteuert.
Gold Chart
Sogar bei der größten Digitalwährung Bitcoin setzt sich mit dem Fall unter die Marke von 85.000 US-Dollar die Talfahrt fort.
Bitcoin Chart
Shutdown-Ende ohne klare Impulse für Renten und Aktien
Mit dem Ende des längsten „government-shutdowns“ in der Geschichte der USA lichtet sich zwar etwas der Schleier über den Zustand der US-Konjunktur.
Die Unsicherheit wird vermutlich jedoch hoch bleiben, da die ausstehenden Monatsindikatoren weiter mit Verzögerung veröffentlicht werden.
Dies hat Auswirkungen auf die Aussichten für die letzte Fed-Sitzung in diesem Jahr im Dezember.
Die zuletzt gesunkenen Zinssenkungserwartungen der Anleger haben immerhin den US-Dollar gegenüber dem Euro gestärkt.
Angesichts der Kursverluste am Aktienmarkt und der latenten Sorge vor zu hohen Aktienbewertungen – vor allem im Technologiesektor – hätten Renten eigentlich ihre Trumpfkarte als „Safe Haven“ ausspielen müssen.
Doch das war in der zurückliegenden Handelswoche nicht der Fall. Vielmehr zeigten sich die Investoren sowohl dies- als auch jenseits des Atlantiks unentschlossen.
Die Verzinsung der 10jährigen Bundesanleihe bleibt wohl erst einmal in ihrer seit Sommer etablierten Seitwärtsbewegung zwischen 2,6% und knapp 2,8%. Impulse für einen Ausbruch sind auch in der Berichtwoche nicht zu erwarten.
Tokio schnürt größtes Konjunkturpaket seit Corona
Die Tendenz zu weltweit steigender Staatsverschuldung, um der lahmenden Konjunktur einen Schub zu verleihen, könnte dem sicheren Anlagehafen Renten durchaus zusetzen. Nun hat sich auch Japan einen ordentlichen Schluck aus der Pulle gegönnt.

Unter der neuen Premierministerin Takaichi hat das Land mit einer Schuldenquote von rund 240% des BIP das größte Ausgabenprogramm seit der Corona-Pandemie beschlossen. Das angekündigte Konjunkturpaket im Gesamtumfang von umgerechnet gut 118 Milliarden Euro hat sowohl den Yen als auch die Rentenmärkte erheblich unter Druck gesetzt.
Während der Euro gegenüber dem Yen ein Rekordhoch erreichte, war die Verzinsung der 10jährigen japanischen Staatsanleihe so hoch wie seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr. Gleichzeitig bringt der zunehmende Inflationsdruck die japanische Notenbank in Bedrängnis.
Dies ist für die EZB im Euroraum (noch) nicht der Fall. In der Berichtswoche werden die deutschen Verbraucherpreise sowie der ifo-Geschäftsklimaindex veröffentlicht. Von Seiten der europäischen Einkaufsmanagerindizes gab es hier eine negative Indikation.
Taktgeber für die Kapitalmärkte dürfte hingegen das Anlaufen der US-Datenveröffentlichungen sein.
DAX Chart
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