Ginmon World Economy Index – Marktkommentar im Gesamtjahr 2020

GinmonDer Ginmon World Economy Index (Ginmon WEI) ist ein breit diversifizierter Index, der 8.548 Einzelwerte aus 38 Ländern abbildet.

Seine einzigartige Methodologie ermöglicht es, die realwirtschaftlichen Zustände der Weltwirtschaft deutlich besser abzubilden als herkömmliche Standard-Indizes wie der MSCI World oder der MSCI All Country World Index (ACWI).

In diesem Marktkommentar vergleichen wir die Entwicklung des Ginmon WEI mit der Entwicklung des MSCI ACWI im Kalenderjahr 2020.

 

 

Blickt man auf das gesamte Jahr 2020 zurück, so musste der Ginmon World Economy Index einen Rückgang von -1,98 % (in Euro) verzeichnen. Im Vergleich dazu hat sich der MSCI ACWI im selben Zeitraum mit +5,64 % (in Euro) entwickelt.

Damit konnte sich der Ginmon WEI im Jahresverlauf wieder dem Niveau von Jahresbeginn nähern. Die Lücke zum MSCI ACWI, die sich im Sommer aufgetan hatte, konnte der Ginmon WEI im vierten Quartal wieder ein Stück weit schließen.

Die Rendite-Differenz zwischen beiden Indizes lag nach Abschluss des dritten Quartals 2020 noch bei 11,0 % (in Euro) und ist zum Jahresende auf 7,62 % (in Euro) geschrumpft.

Quelle: Ginmon, Stand: 31.12.2020

Quelle: Ginmon, Stand: 31.12.2020

 

Wie lassen sich diese Entwicklungen erklären?

Der Ginmon WEI soll die Weltwirtschaft besser repräsentieren als es bereits etablierte Indizes tun. Weil herkömmliche “Welt”-Indizes eine starke Übergewichtung von amerikanischen Tech-Aktien aufweisen, konnten diese, befeuert durch die imposante Tech-Rally und den enormen Einfluss der FAAMG-Aktien, in 2020 eine besonders gute Rendite aufweisen.

Der Ginmon WEI hingegen ist deutlich breiter aufgestellt und hat einen geringeren Anteil sowohl an Tech-, als auch US-Aktien, weshalb die Kursentwicklung in 2020 entsprechend geringer ausfiel.

Die starke Rally von US-Tech-Werten spiegelt sich auch in den Unternehmensbewertungen wider. Schauen wir uns dafür den S&P 500 an: während für die 100 am höchsten bewerteten Unternehmen, unter denen auch alle FAAMG-Unternehmen zu finden sind, Ende 2020 ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 35 gemessen wurde, lag die Bewertung bei den 100 am niedrigsten bewerteten Unternehmen bei einem KGV-Wert von 11.

Diese Differenz und auch der KGV-Multiplikator der “teuren” Gruppe übersteigen damit alle bislang gemessenen Werte – sogar die der Dotcom Blase.

 

 

Auch zeigen amerikanische Aktien nicht das vollständige Bild der Weltwirtschaft. Längst nicht alle Regionen und Anlageklassen haben sich bereits wieder vollständig vom Corona-Crash erholen können.

Europäische Aktien beispielsweise notieren zum Jahresende noch immer 5,13 % (in Euro) unter ihrem Startwert im Jahr 2020. Schlimmer noch sieht es auf Jahressicht für Rohstoffe (-11,19 %) und Immobilien (-19,55 %) aus.

Beide Anlageklassen wurden hart durch die Corona-Pandemie getroffen. Durch eine globale Verlangsamung der Wirtschaft brach in diesem Jahr auch ein großer Teil der Nachfrage nach Rohstoffen ein. Dies ist ein klares Indiz für eine anhaltende Wirtschaftsschwäche weltweit. Im Ginmon WEI sind Rohstoffe mit 5,0 % vertreten.

Maßnahmen wie etwa weitreichende Lockdowns haben auch dafür gesorgt, dass gerade Büro- und Einzelhandelsimmobilien heftige Verluste verkraften mussten. Die Corona-Krise gilt bereits als ein Katalysator für Mega-Trends wie beispielsweise Remote-Working, was die Immobilienbranche stärker trifft als man vielleicht hoffte.

Quelle: Ginmon, Stand: 31.12.2020

Quelle: Ginmon, Stand: 31.12.2020

 

Möchte man ein vollständiges Bild der Wirtschaft erlangen, muss man auch auf kleine Unternehmen schauen, denn diese sind für einen Großteil der weltweiten Wertschöpfung verantwortlich. Diese konnten das Jahr 2020 ebenfalls im positiven Bereich abschließen, was vor allem einer starken Performance im vierten Quartal geschuldet ist.

Auf Jahressicht konnten diese Unternehmen mit 5,40 % (in Euro) das Jahr abschließen. Mit US-Aktien, die 2020 mit 9,42 % (in Euro) das Rendite-Feld anführten, konnten aber auch kleine Unternehmen nicht mithalten.

Die Anlageklassen Rohstoffe, Immobilien und kleine Unternehmen sind im MSCI ACWI nicht vertreten. Durch die fehlende breite Abdeckung der Weltwirtschaft ist die Entwicklung des MSCI ACWI im Jahr 2020 nicht repräsentativ für die Entwicklung der Weltwirtschaft gewesen. Der Index ist seinem Ruf als Weltwirtschafts-Barometer also nicht gerechnet geworden.

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