Gold-Analyse: Weiter Abgaben am Horizont – Chartanalyse, Wochenausblick und Trading Setups

XTB: Unsere Interpretation des Tagescharts hat sich nicht geändert.

Solange Gold per Tagesschluss unter der SMA20 notiert, solange besteht die Gefahr, dass sich weitere Abgaben einstellen könnten, die übergeordnet bis in den Bereich der SMA200 (aktuell bei 1.848,1 US-Dollar) laufen könnten.

Gold Rahmenbedingungen:

Die EZB hat bei ihrer letzten Sitzung am Donnerstag die Zinsen weiter angehoben, die FED hat ebenso weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt, um die Inflation einzufangen.

Die Aktienmärkte haben auf die jüngsten geldpolitischen Maßnahmen positiv reagiert, da die wirtschaftlichen Daten übergeordnet noch nicht anzeigen, dass die Zentralbanken den Bogen überspannen könnten und die Wirtschaft in eine tiefe Rezession führen könnten.

Die Aktienmärkte haben in der letzten Handelswoche auch deshalb zugelegt, weil Investoren der Meinung sind, dass die Inflationsentwicklung in die richtige Richtung geht.

Mit etwas sechs Monaten Zeitverzug zeigen die Maßnahmen der Zentralbanken dann Auswirkungen auf die Wirtschaft.

Somit könnte es im 2. Halbjahr durchaus zu einer wirtschaftlichen Verlangsamung kommen, auf die Anleger und Investoren nicht vorbereitet sind, bzw. diese aktuell ausblenden.

In Deutschland sind in bestimmten Branchen die Auswirkungen der Geldpolitik bereits sichtbar.

Der Markt für Neubauten von Ein- und Zweifamilienhäusern ist in diesem Jahr praktisch zusammengebrochen, die Verbraucher schränken ihre Konsumausgaben ein, hohe Lohnabschlüsse belasten die Unternehmen.

Gold Rückblick: (12.05.2023 – 16.06.2023)

Gold notierte am Montagmorgen der zurückliegenden Woche bei 1959,1 US-Dollar.

Das Edelmetall notierte damit 14,30 US-Dollar über dem Level am Montagmorgen der Vorwoche aber 1,00 US-Dollar unter dem Wochenschluss am Freitagabend.

Gold konnte sich bis zum Montagmittag zunächst erholen, gab dann aber nach.

Es ging im Zuge der Abgaben bis an die 1.950 US-Dollar-Marke. Hier stellten sich Erholungen ein, die sich bis Dienstagmittag fortgesetzt haben.

Das Wochenhoch wurde bei 1.970,9 US-Dollar formatiert. Hier stellten sich erneute Abgaben ein, die bis unter die 1.940 US-Dollar gingen.

Nach einer kleineren Zwischenerholung wurde das Wochentief am Donnerstagnachmittag im Bereich der 1.925 US-Dollar Marke markiert.

Es kam im Nachgang dessen zu einer dynamischen Erholung. Die gesamten Verluste wurden zurückgekauft. Der Freitag war übergeordnet von einer Seitwärtsphase geprägt.

Das Edelmetall ging bei 1.955,3 US-Dollar aus dem Wochenhandel.

Das Wochenhoch liegt zwar über der 1.970 US-Dollar-Marke, aber unter dem Level der Vorwoche, das Wochentief wurde deutlich unter dem Niveau der Vorwoche formatiert.

Nach zwei Wochengewinnen wurde in dieser Handelswoche wieder ein Wochenverlust ausgewiesen.

Die Range war zwar etwas größer als in der Vorwoche, sie lag aber unter dem Jahresdurchschnitt.

Wir hatten auf der Oberseite mit dem Überschreiten der 1.968,1 US-Dollar-Marke damit gerechnet, dass Gold unser nächstes Anlaufziel bei 1.970,2 US-Dollar anlaufen könnten.

Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde erreicht und überschritten, das Setup hat damit nicht gegriffen.

Die Rücksetzer gingen mit Unterschreiten der 1.932,5 US-Dollar unter unser maximales Anlaufziel auf der Unterseite bei 1.930,7 US-Dollar.

Gold – Wie könnte es weitergehen:

Gold-Widerstände

• 1.955,4
• 1.955,6
• 1.956,4
• 1.959,4
• 1.974,2
• 1.979,4
• 1.985,0
• 1.991,1
• 2.004,5

Gold-Unterstützungen

• 1.950,7
• 1.919,7
• 1.880,1
• 1.848,1

Die wichtigsten Marken auf Basis unseres Gold Setups:

• Intraday-Marke 1.997 und 1.915
• Tagesschlussmarken 2.042 und 1.871
• Break1 Bull (Wo-Schluss) (1.916)
• Break2 Bull (Mo-Schluss) (2.041)
• Zyklische Bewegungen 2020 – 2033
• Boxbereich 2.484 bis 1.087
• Range 4.497 bis 21.378

Gold Chartcheck – Betrachtung im Daily / 4h Chart:

DAILY

Im Tageschart ist erkennbar, dass Gold, nachdem es das Jahreshoch formatiert hatte, sukzessive nachgegeben hat.

Es ging im Zuge der Abgaben sowohl unter die SMA20 (aktuell bei 1.956,4 US-Dollar) als auch unter die SMA50 (aktuell bei 1.985,0 US-Dollar).

Im Tageschart ist sehr gut erkennbar, dass es das Edelmetall in den letzten Handelstagen nicht geschafft hat sich über die SMA20 zu schieben.

Erst zum Wochenschluss ging die Tageskerze mit dem Kerzenkörper über diese Linie.

Unsere Interpretation des Tagescharts hat sich nicht geändert. Solange Gold per Tagesschluss unter der SMA20 notiert, solange besteht die Gefahr, dass sich weitere Abgaben einstellen könnten, die übergeordnet bis in den Bereich der SMA200 (aktuell bei 1.848,1 US-Dollar) laufen könnten.

Gelingt der Move über die SMA20 aber und kann sich das Edelmetall über dieser Linie festsetzen, so gilt es im Nachgang auch die SMA50 zu überwinden.

Erst wenn Gold es geschafft hat, sich per Tagesschluss über der SMA50 zu etablieren, erst dann wäre der Weg in Richtung der 2.020/30 US-Dollar Marke wieder frei.

• Einordnung übergeordnetes Chartbild, Prognose (Tageschart): neutral

Gold Betrachtung im 4h Chart:

Nach einem Rücksetzer unter die SMA20 (aktuell bei 1.950,7 US-Dollar) gelang der Move zur Wochenmitte im Rahmen einer dynamischen Aufwärtsbewegung über die SMA50 (aktuell bei 1.955,6 US-Dollar), über der sich Gold zum Wochenschluss hin auch festsetzen konnte.

Es ist aber auch erkennbar, dass nach wie vor der Aufwärtsdruck fehlt.

Gold muss sich zeitnah von der SMA50 nach Norden schieben. Sollte dies gelingen, so besteht die Perspektive an die SMA200 (aktuell bei 1.979,4 US-Dollar) zu laufen.

Sollte es das Edelmetall es schaffen, diese Linie zu erreichen, so bleibt abzuwarten, ob die Kraft reicht, die SMA200 auch zu überwinden.

Sollte es wieder unter die SMA20 gehen, so würde sich das Chartbild wieder eintrüben, insbesondere dann, wenn sich das Edelmetall unter dieser Durchschnittslinie festsetzt.

• Einordnung kurzfristiges Chartbild, Prognose (4h): bärisch / neutral

Fazit: Solange Gold per Tagesschluss unter der 20-Tage-Linie notiert, solange könnten sich weitere Abgaben einstellen. Erst wenn es dem Edelmetall per Tagesschluss wieder gelingt, sich über die 50-Tage-Linie zu etablieren, wären weitere Erholungen denkbar und möglich

• Wahrscheinlichkeit Bull Szenario auf Basis unseres Setups: 45 %
• Wahrscheinlichkeit Bear Szenario auf Basis unseres Setups: 55 %

Gold – Einschätzung für die neue Handelswoche:

Long Setups:
Gold könnte zunächst versuchen sich über der 1.955,0 US-Dollar zu halten. Sollte dies gelingen, so könnte es weiter aufwärts an unsere nächsten Anlaufziele bei 1.955,5, bei 1.956,4, bei 1.957,7, bei 1.959,4, bei 1.960,7, bei 1.963,1 und dann bei 1.964,5 US-Dollar gehen. Über der 1.964,5 US-Dollar Marke könnte das Edelmetall unsere nächsten Anlaufziele bei 1.966,8, bei 1.968,3, bei 1.970,4, bei 1.972,3, bei 1.974,2, bei 1.976,8, bei 1.979,2 und dann bei 1.981,8 US-Dollar erreichen. Kommt es im Bereich der 1.981,8 US-Dollar Marke zu keinen Rücksetzern, so wären die 1.983,2, die 1.985,1, die 1.987,3, die 1.989,9, die 1.991,1, die 1.993,5, die 1.995,2 bzw. die 1.997,1 US-Dollar unsere nächsten Anlaufziele.

Short Setups:
Kann sich Gold nicht über der 1.955,0 US-Dollar Marke halten, so könnte das Edelmetall zunächst an unsere nächsten Anlaufziele bei 1.953,7, bei 1.952,2, bei 1.950,5 und dann bei 1.948,9 US-Dollar anlaufen. Unter der 1.948,9 US-Dollar Marke wären unsere Anlaufziele bei 1.946,4, bei 1.944,5, bei 1.942,7, bei 1.941,7, bei 1.939,8, bei, 1.938,7, bei 1.936,4, bei 1.934,1, bei 1.932,5 bzw. bei 1.930,7 US-Dollar zu finden. Sollte die 1.930,7 US-Dollar Marke aufgegeben werden, so könnte Gold unsere nächsten Anlaufziele bei 1.928,9, bei 1.927,1, bei 1.925,8, bei 1.924,2, bei 1.922,8, bei 1.920,9, bei 1.919,7, bei 1.917,4 bzw. bei 1.915,6 US-Dollar anlaufen.

Übergeordnete erwartete Tendenz in der KW 25 / 2023:

• seitwärts / abwärts