Zehn Jahre Deutsche Postbank AG
2005 feiert die Postbank ihren zehnten Geburtstag. Am 1. Januar 1995 entließ der damalige Bundespostminister Wolfgang Bötsch die Postbank als Nachfolgeunternehmen der Deutschen Bundespost Postbank in die Selbstständigkeit. Wichtiger noch: Gleichzeitig erhielt die Bonner Bank die so genannte Vollbanklizenz. Erst dadurch durfte sie sich neue Geschäftsfelder im Kredit- und Wertpapierbereich erschließen. Bisheriger Höhepunkt und wichtigster Meilenstein in der jungen Geschichte der Postbank: der Börsengang am 23. Juni 2004.
Mit der Privatisierung begann ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte. Dank der zielstrebigen Ausrichtung auf das Privatkundengeschäft wurde die Postbank zu einem wichtigen Spieler am deutschen Bankenmarkt. Die Bilanz nach zehn Jahren: Die Postbank ist mit rund zwölf Millionen Kunden, einer Bilanzsumme von 133 Milliarden Euro und rund 10.000 Mitarbeitern eine der größten Privatkundenbanken Deutschlands. Mit einem Ergebnis vor Steuern von 497 Millionen Euro legte sie 2003 ihr bisher bestes Ergebnis vor. Gleichzeitig baute sie das Personal sozialverträglich von 18.500 Mitarbeitern im Jahre 1995 auf aktuell 10.200 Mitarbeiter ab (inklusive Übernahme DSL Bank und Zahlungsverkehr Deutsche Bank/Dresdner Bank).
1995 BIS 1998: SCHRITT FÜR SCHRITT
Vom Girokonto zum Investmentfonds
Mit der Privatisierung und dem Erhalt der Vollbanklizenz erschloss sich die Postbank neue Geschäftsfelder. Durfte sie bis dahin ausschließlich im Zahlungsverkehr und Einlagengeschäft aktiv sein, stellte sie Schritt für Schritt auch in anderen Bereichen ihre Kompetenz unter Beweis.
Die bereits 1993 gegründete Deutsche Postbank International S.A. in Luxemburg durfte 1995 nun auch Aktienfonds anbieten. Im gleichen Jahr vergab die Postbank erstmals Kredite an ihre Kunden. Ab Oktober 1996 konnten Hausbauer bundesweit ihre Immobilie über die Postbank finanzieren. 1997 vereinbarte die Postbank mit der Bausparkasse Wüstenrot eine Zusammenarbeit im Bausparen. Im Dezember des gleichen Jahres folgte der Einstieg ins Versicherungsgeschäft. Als Partner der Postbank wurde der Hannoveraner HDI ins Boot geholt.
Auch die Entwicklung im Girobereich wurde nachhaltig von der Postbank beeinflusst. Im April 1998 führte die Postbank das kostenlose Girokonto *Giro plus“ ein. Sie setzte damit konsequent ihren Weg fort, ihren Kunden zwar die gesamte Palette an Bankprodukten, vom Zahlungsverkehr über Kredite bis hin zu Geldanlagen anzubieten, sich aber dabei auf die für den Kunden wesentlichen, soliden und verständlichen Finanzprodukte zu beschränken. Und das mit den Qualitätsmerkmalen *einfach und günstig“.
Deutschlands Sparbank Nummer eins
Der Postbank gelang es, auch in einem schwierigen Marktumfeld ihre Position als Deutschlands Sparbank Nummer eins zu behaupten. Seit 1995 konnte sie beim Volumen der Spareinlagen gut zehn Milliarden Euro hinzugewinnen. Das Postbank Sparbuch 3000 plus, seit seiner Einführung 1992 ein Renner bei den Kunden, wurde 1998 durch die Postbank SparCard ergänzt. Mit diesem Sparbuch im Scheckkartenformat ermöglichte die Postbank ihren Kunden als erste und einzige Bank in Deutschland auch weltweit vier entgeltfreie Abhebungen im Jahr.
1999 BIS 2004: STARKE BANK IN EINEM STARKEN KONZERN – DER WEG BIS AN DIE BÖRSE
Alle Wege – eine Bank: Die Multikanalbank
Die Postbank positionierte sich in diesen Jahren als Multikanalbank, die auf allen relevanten Zugangswegen für ihre Kunden präsent ist. Als Brief- und Filialbank bereits etabliert, konzentrierte sie ihre Anstrengungen auf das Telefon- und Online-Banking. Lange vor der Erfindung des Internet hatte die Postbank als eine der ersten Banken in Deutschland 1983 das Homebanking per Btx eingeführt. Im Januar 1998 bot sie ihren Kunden erstmals Online-Banking auch im Internet an.
Ausbau der Privatkundenstrategie
Ab 1999 vollzog sich der Umbau der Postbank unter dem Konzern-Dach der Deutschen Post. Zum 1. Januar wurde sie die Eigentümerin der Postbank. Beide Unternehmen beschlossen eine gemeinsame Vertriebsstrategie. Das Filialgeschäft wurde weiter ausgebaut. Die Postbank verfügte somit über weit mehr Geschäftsstellen als jedes andere deutsche Einzelinstitut. Gegenwärtig bietet die Postbank ihre Leistungen in über 9.000 Filialen der Deutschen Post an. Herzstück dabei: rund 780 Postbank Center, in denen den Kunden gut 2.000 speziell geschulte Finanzdienstleistungsberater zur Verfügung stehen.
Und: Seit Gründung der Postbank Vermögensberatung AG Ende 2002 geht die Postbank gezielt auf die Kunden zu, die neben den Vertriebswegen Internet, Filiale und Telefon eine individuellere Betreuung bei ihren Finanzgeschäften wünschen.
Stark im Online-Banking
Im Online-Banking verstärkte die Postbank in den letzten fünf Jahren ihre Bemühungen, die Nummer eins im deutschen Markt zu werden. Die Zahl der online geführten Konten stieg von 400.000 im Jahre 1995 auf mehr als zwei Millionen im Oktober 2004. Neben günstigeren Konditionen für Online-Angebote beim Privatkredit, beim Brokerage und Sparen entwickelte sie spezielle Online-Produkte für Geldanlagen. 2003 ging mit *Postbank direkt“ ein neues Finanzportal ans Netz. Neben zahlreichen Verbesserungen für Online-Kunden bot es erstmals in Deutschland Echtzeit-Überweisungen und die Möglichkeit, sich Transaktionsnummern aufs Handy senden zu lassen.
Im September 2000 startete die Postbank das Brokerage mit Postbank Easytrade und bot jetzt Aktien und Investmentfonds über das Internet, Telefon und die Filialen der Deutschen Post an. Aufgrund seiner rasanten Entwicklung zählte Easytrade bereits Ende 2000 zu den größten Brokern Deutschlands. Mittlerweile führt die Postbank über 500.000 Wertpapierdepots.
Erfolgreiche Marke DSL Bank
Durch die Verschmelzung mit der DSL Bank im Januar 2000 stärkte die Postbank ihr Kreditgeschäft und erschloss sich ein Netz von Vermittlern im so genannten Drittvertrieb. Das Know-how, welches die DSL Bank insbesondere als Spezialist für private und gewerbliche Baufinanzierungen als auch im Bereich Treasury einbrachte, brachte die Postbank einen entscheidenden Schritt nach vorn. Die DSL Bank wurde als Partnerbank der Finanzdienstleister in der Baufinanzierung, seit kurzem auch beim Privatkredit ausgebaut. In einem insgesamt stagnierenden Markt für Hypothekendarlehen gelang es ihr, in den vergangenen Jahren überdurchschnittliche Wachstumsraten zu erreichen.
Hohe Marktpräsenz im Firmenkundengeschäft
90 Prozent der DAX-Unternehmen und 70 Prozent der MDAX-Unternehmen sind Kunden der Postbank. Im Geschäft mit ihren über 40.000 Firmenkunden stützt sich die Bank auf ihre Kernkompetenzen. Beim Angebot rund um den Zahlungsverkehr nutzt sie ihre Erfahrungen mit Massenzahlungen und profitiert von ihrer modernen Technologie im Transaction-Banking. Zusätzlich betreibt sie gewerbliche Finanzierungen in ausgewählten Geschäftsfeldern. Sie verfügt über ein modernes Risikomanagement und greift auf das Synergie-Potenzial innerhalb des Konzerns Deutsche Post World Net zurück.
2001 erweiterte die Postbank ihr Angebot für Firmenkunden um Leasing und Factoring. Im gleichen Jahr erwarb sie die PB Capital Corporation in New York als Plattform für ihr internationales Firmenkundengeschäft. Ende 2004 kam die Londoner Filiale der BHF-Bank hinzu, durch die die Postbank auch am Finanzplatz London präsent ist. Im gleichen Jahr gründete die Postbank ihre Tochter PB Firmenkunden AG, um die Betreuung ihrer Firmenkunden flexibler zu gestalten.
Neues Geschäftsfeld Transaction Banking
2003 nahm die Postbank eine mit SAP entwickelte Buchungssoftware für Girokonten in Betrieb. Damit verfügt sie über die modernste Transaktionsplattform einer Bank in Deutschland. Die erfolgreiche Einführung der neuen Bankensoftware SAP war ein wichtiger Baustein für die zukünftige Entwicklung der Bank, denn damit eröffnete sich ein neues Geschäftsfeld für die Bank – das Transaction-Banking. Die Deutsche Bank und die Dresdner Bank lassen seit 2004 ihren Zahlungsverkehr von der Postbank abwickeln.
Schlanke Organisation, neue Strukturen
Mit einer konsequenten Restrukturierung und Neuausrichtung aller Geschäftsbereiche konnte die Postbank seit 1999 in vielen Bereichen Marktanteile hinzugewinnen. Gleichzeitig verschlankte die Postbank ihre Organisation. Gab es Anfang 1995 noch bundesweit 14 Niederlassungen reduzierte sich deren Zahl 2002 auf 10 Standorte.
Davon sind 2004 nur noch drei Standorte mit den klassischen Back-Office-Aufgaben einer Bank beschäftigt. Diese Zentralisierung war eine der Voraussetzungen, um an anderen Standorten für Dritte, wie zum Beispiel andere Kreditinstitute, derartige Dienstleistungen anbieten zu können. Andere Standorte der Postbank haben sich auf Call-Center-Tätigkeiten, den Auslandszahlungsverkehr und das Wertpapiergeschäft spezialisiert.
Der Schritt an die Börse
Am 23. Juni 2004 wurde die Postbank Aktie zum ersten Mal an der Börse in Frankfurt am Main notiert. Der Postbank Börsengang war die größte Börseneinführung in den letzten vier Jahren in Deutschland. Die Platzierung von 55 Millionen Aktien zu je 28,50 Euro hatte zusammen mit der Ausgabe einer Anleihe von einer Milliarde Euro ein Gesamtvolumen von 2,53 Milliarden Euro. Bereits knapp drei Monate nach ihrer Erstnotierung wurde die Postbank Aktie am 20. September in den M-Dax aufgenommen. Heute liegt die Postbank Aktie mehr als zehn Prozent im Plus.
2004 hat die Postbank das erfolgreichste Jahr ihrer Geschichte erlebt. Insbesondere in den für Banken schwierigen Jahren 2001 und 2002 hat sie ihre Ergebnissituation gegen den Branchentrend verbessert. So ist das Ergebnis vor Steuern von 1999 bis 2003 von 234 Millionen Euro auf 497 Millionen Euro gestiegen. Seit 1999 hat die Postbank fast zwei Millionen Kunden hinzu gewonnen. Allein 2003 konnte sie 770.000 neue Kunden begrüßen.
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