Aktien: kommt die Jahresendrally jetzt doch noch?!

Seit einem halben Jahr schwankt der DAX schon um die Marke von 24.000 Punkten. Trotz dieser für manche Anleger langweiligen oder zermürbenden Entwicklung kann er gegenüber dem Jahresultimo gegenwärtig stolze 20% Performance aufweisen, weil er in den ersten Monaten eine fulminante Rally an den Tag legte. Zu schnell wurde an den Märkten zu viel Positives vorweggenommen, was im Ergebnis zu einer Bewertung führte, die mit den Fundamentaldaten nicht im Einklang stand.

Dass Aktien der wirtschaftlichen Entwicklung rund ein halbes Jahr vorauslaufen, ist normal. Offensichtlich hatten die Anleger aber von der neuen Regierung mehr erhofft. Trotz der expansiven Fiskalpolitik bleibt die Stimmung im Unternehmerlager gedrückt, was u.a. die jüngsten Daten zu den ifo-Geschäftserwartungen zeigen.

 

 

Statt die entstandene Lücke zwischen Bewertung und Konjunkturerwartungen durch eine Stimmungsverbesserung bei den Unternehmen zu schließen, hat sich durch den Seitwärtskurs des DAX die Bewertung etwas reduziert.

Auch in den kommenden Monaten dürfte der Abbau der hohen Bewertung ein Thema bleiben, allerdings gehen wir davon aus, dass im Verlauf von 2026 auch die Konjunktur anzieht und somit bei Aktien Spielraum für moderate Kurszuwächse eröffnet.

Schließlich erzielen die DAX-Unternehmen lediglich ein Viertel ihres Umsatzes in Deutschland, wodurch sie stärker von der Weltkonjunktur als von der heimischen Entwicklung abhängen. In Zeiten, in denen durch Zölle und Handelshemmnisse der freie Handel zunehmend erschwert wird, birgt dies allerdings nicht nur Vorteile.

 

 

Die kritischen Partner USA und China zusammen machen derzeit rund ein Viertel des internationalen Handels aus. Die Aufgabe der Unternehmen wird es nun sein, mit den restlichen drei Vierteln neue Handelsbeziehungen zu etablieren bzw. zu intensivieren. Diese strukturellen Prozesse brauchen allerdings mehr Zeit, als man von zyklischen Veränderungen gewohnt ist. Von den Anlegern wird dies vermutlich viel Geduld abverlangen.

Die Aktie ist dennoch das für diese Phase am besten geeignete Anlageinstrument, da international agierende Unternehmen sehr flexibel auf Veränderungen reagieren können und vom Wettbewerb der Staaten um die Ansiedlung von Produktionsstätten profitieren.

Kurzfristig wird man sich angesichts der nicht nur bei deutschen Aktien recht hohen Bewertung allerdings eher auf Renditen im mittleren einstelligen Bereich einstellen müssen.

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