Aktie im Fokus: BASF – Chemieriese kämpft um Anlegervertrauen

onemarkets: Mehr als ein Drittel hat die Aktie von BASF seit Jahresbeginn abgegeben. Nach den enttäuschenden Zahlen zum dritten Geschäftsquartal sowie der erneuten Revision der Ziele für das laufende Geschäftsjahr, liefen die Anleger in Scharen davon. Botschaften wie diese, sind Investoren nicht gewöhnt. Schließlich wurde seit 2009 jedes Jahr die Dividende erhöht.

Der seit Mai verantwortliche Konzernchef Martin Brudermüller hat reagiert und leitete ein umfangreiches Kostensenkungsprogramm ein. Ab Ende 2021 soll das Programm jährlich zwei Milliarden Euro zum EBITDA beisteuern.

BASF ist nach eigenen Angaben der größte Chemiekonzern der Welt. Allein der Standort in Ludwigshafen misst eine Fläche von 10 Quadratkilometern. Über 106 km Straße, 230 km Schiene und einem Zugang zum Rhein werden täglich 2.100 Lkws, 400 Eisenbahnwaggons und 20 Binnenschiffe bewegt.

 

 

Das Geschäft der einstigen Badischen Anilin & Soda-Fabrik gliedert sich inzwischen in fünf Bereiche: Chemie (u.a. Lacke und Kunststoffe), Performance Products (u.a. Omega-3 für eine gesündere Ernährung und Nutrilan für die Haarpflege), Functional Materials & Solutions (u.a. Chemikalien für die Bauindustrie und Coatings für die Automobilindustrie), Agriculture Solutions (u.a. Pflanzenschutz) sowie Öl und Gas.

Dabei steuerte 2017 der Chemiebereich rund 40 Prozent und Performance Products sowie Functional Materials & Solutions jeweils über 17 Prozent zum Gesamtumsatz bei.

Ein Konglomerat wie BASF ist in einem stetigen Umbau. In den zurückliegenden Jahren wurden zahlreiche Randsparten verkauft und das Kerngeschäft mit Zukäufen gestärkt. In diesem Jahr griff BASF für die Erweiterung der Pflanzenschutz- und Saatgutsparte tief in die Tasche und erwarb Geschäftsteile von Bayer.

Angesichts der jüngsten Warnungen wird immer wieder über eine Aufspaltung des Unternehmens – analog zu Dow Chemical/Dupont spekuliert. Dem erteilte Brudermüller jedoch stets eine Absage. Um BASF wieder auf Wachstumskurs zu bringen fährt der Chemiker nun mehrgleisig. Die jüngsten Zukäufe sollen nun integriert und Synergieeffekte generiert werden.

 

 

Durch Kostensenkungen soll sich das EBITDA ab Ende 2021 um jährlich zwei Milliarden Euro erhöhen. Zudem soll sich die BASF künftig auf das Upstream-Geschäft beschränken. Daher wird die Öl- und Gassparte Wintershall mit der DEA zusammengelegt. Für 2020 ist dann ein Börsengang geplant.

Um nachhaltig zu wachsen, soll verstärkt in Wachstumsregionen und margenstarke Bereiche investiert werden. Brudermüllers Fokus richtet sich dabei beispielsweise auf Zusatzstoffe für Beauty and Care und Materialien für die Entwicklung von Batterien für Elektrofahrzeuge.

Regional richtet sich BASF weiter nach China aus. Das Land ist laut BASF mit einem Anteil von über 40 Prozent der größte Chemiemarkt der Welt. „Bis 2030 wird der Anteil Chinas auf knapp 50 Prozent wachsen, und wir wollen daran partizipieren“, sagte Vorstandschef Martin Brudermüller.

Ein großer Teil der Analysten ist mittelfristig optimistisch für die Aktie gestimmt. Mit einem KGV von rund 10,1 und einer Dividendenrendite von 5,4 Prozent (Quelle: Bloomberg, 14.12.2018) ist der DAX®-Wert moderat bewertet.

Das allein weckt bei den Investoren noch kein Vertrauen. Ein möglicherweise nachlassendes weltweites Wirtschaftswachstum dämpft die Stimmung zusätzlich. Trotz des Kurssturzes im laufenden Jahr sind weitere Rücksetzer somit nicht ausgeschlossen.

 

 

Charttechnischer Ausblick BASF

  • Widerstandsmarken: 61,10/66,70 EUR
  • Unterstützungsmarken: 58 EUR

Die Aktie BASF setzte Anfang der Woche im Bereich des mehrjährigen Tiefs von rund EUR 58 auf. Im weiteren Wochenverlauf erholte sich das Papier bis zur Oberkante des am Montag gerissenen Gaps.

Hält das Aufwärtsmomentum und gelingt der Ausbruch über EUR 60,10 besteht die Chance auf eine Erholung bis EUR 66,70. Solange die Hürde nicht genommen wird droht ein erneuter Rücksetzer bis EUR 58.

BASF in EUR; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)

 

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    Quelle: UniCredit Bank AG – Onemarkets

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