DAX/Gold-Ratio im freien Fall: Realer Wertverlust von 50% seit 2017
Der Deutsche Aktienindex erreicht immer neue Rekordstände und wird oft als Indikator für eine florierende Wirtschaft herangezogen.
Doch ein genauerer, inflationsbereinigter Blick zeichnet ein deutlich anderes Bild. Ein düsteres Bild.
Die Wertentwicklung des DAX in den letzten Jahren spiegelt weniger eine reale wirtschaftliche Stärke als vielmehr eine fortschreitende Geldentwertung wider — das letzte wirklich starke Wirtschaftsjahr für Deutschland war 2017!
Die Illusion der nominalen Höchststände
Die nominalen Zuwächse des Index verschleiern jedoch die tatsächliche Kaufkraftentwicklung.
Um ein realistischeres Bild zu erhalten, muss der Index um die Inflation bereinigt werden.
Eine besonders aussagekräftige (wenn auch nicht die einzige) Methode hierfür ist die Betrachtung des DAX in Relation zum Goldpreis, einem traditionell wertstabilen und inflationsgeschützten Referenzgut.
DAX Chart
Realer Wertverlust von fast 50%: das DAX/Gold-Ratio seit 2017
Misst man den DAX nicht in Euro, sondern in Unzen Gold, ergibt sich ein ernüchterndes Bild. Das sogenannte DAX/Gold-Ratio zeigt, wie viele Unzen Gold man für einen DAX-Punkt kaufen kann. Seit seinem Höhepunkt im Jahr 2017 hat dieses Verhältnis dramatisch abgenommen.
Während man damals in der Spitze noch etwa 12 bis 13 Unzen Gold für einen DAX-Punkt erhielt, sind es heute nur noch rund 6,6 Unzen — ein realer Wertverlust von nahezu 50%.
Jahr | DAX/Gold-Ratio | Reale Wertentwicklung |
---|---|---|
2017 | 12–13 Unzen | Höchststand |
2025 | 6,6 Unzen | −50% gegenüber 2017 |
Diese Entwicklung zeigt eindrucksvoll, dass der Wert des DAX in den letzten Jahren nicht mit der Wertentwicklung von Gold mithalten konnte.
Während der Goldpreis, insbesondere im Jahr 2025, neue Rekordhöhen von über 4.300 US-Dollar pro Unze erreichte, hat der DAX real an Substanz verloren.
Die nominalen Kursgewinne wurden durch die Inflation und die damit einhergehende Geldentwertung mehr als aufgezehrt.
Gold Chart
Kumulierte Inflation von über 26% seit 2017
Die kumulierte Realinflation von 2017 bis 2025 beträgt klar über 30% (manche sprechen sogar von über 70%!) — ein erheblicher Kaufkraftverlust, der sich direkt auf die reale Rendite von Aktieninvestments ausgewirkt hat.
100 Euro aus dem Jahr 2017 besitzen heute nur noch eine Kaufkraft von rund 79 Euro.
Fazit: Der Reality-Check für Anleger
Die Betrachtung des DAX auf Goldbasis entlarvt die Illusion der nominalen Rekordstände. Sie zeigt, dass die deutsche Wirtschaft und der deutsche Aktienmarkt real an Wert verloren haben. Die Entwicklung seit 2017 ist geprägt von hoher Inflation, wirtschaftlicher Stagnation und strukturellen Problemen. Anleger, die auf den DAX gesetzt haben, mussten in den letzten Jahren einen erheblichen Kaufkraftverlust hinnehmen — gemessen in der wertstabilen Referenzwährung Gold.
Der Blick auf den DAX in Gold gemessen ist somit ein wichtiger und ernüchternder Reality-Check für die tatsächliche Verfassung der deutschen Wirtschaft.
Während nominale Indexstände Euphorie erzeugen mögen, zeigt die inflationsbereinigte Betrachtung eine deutlich weniger rosige Realität.
Für Anleger bedeutet dies: Eine differenzierte Analyse unter Berücksichtigung der realen Kaufkraftentwicklung ist unerlässlich, um fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen.
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