Enttäuschung nach Fed-Sitzung – Powell bleibt wichtige Antworten schuldig

CMC Markets: Auch wenn sich bei der heutigen Sitzung der US-Notenbank die schlimmsten Befürchtungen nicht bewahrheitet haben, ist doch eines deutlich geworden: Die Zeit der Nullzinspolitik in den USA geht zu Ende.

Die Fed wird aber nicht mit einem Rammbock gegen die Inflation vorgehen. Sie wird die Zinsen nur so oft und so weit erhöhen, wie es der Markt gut verträgt.

Jerome Powell ist den Anlegern heute allerdings Konkretes über den Abbau der Notenbankbilanz schuldig geblieben. Das drückt die Unsicherheit aus, der sich auch die Fed angesichts der schwierigen Planbarkeit des Wachstumsrisikos Omikron gegenübersieht.

Die Spekulationen im Markt über Tempo und Höhe der Bilanzverkürzung werden damit erst einmal nicht abreißen. Genauso unsicher wie Powell heute wirkte, dürften auch die Investoren in den kommenden Wochen mit diesem Thema umgehen.

Die Fed muss wie alle auf das Ende der laufenden Omikron-Welle und die Lösung der Lieferkettenprobleme hoffen.

Dass Powell dem Markt heute eine Erklärung zur bevorstehenden Bilanzverkürzung schuldig geblieben ist, bedeutet ein Spiel auf Zeit. Umso näher das Frühjahr rückt, desto wahrscheinlicher wird ein Rückgang der Infektionszahlen und desto planbarer wird auch das Wachstum.

Während jetzt am Markt Gewissheit herrscht, dass es im März eine erste Leitzinsanhebung geben wird, bleibt es beim Zeitpunkt des Beginns der wirklichen geldpolitischen Straffung bei einem „irgendwann“.

Der nächste große Termin dürfte damit das in drei Wochen erwartete Protokoll der heutigen Notenbanksitzung werden.