Inflation: Teuerungsrate in der Eurozone zieht wieder an!
Die Inflation in der Eurozone ist erstmals seit April wieder über die Zielmarke der Europäischen Notenbank (EZB) von 2 Prozent gestiegen. Wie das europäische Statistikamt Eurostat heute nach vorläufigen Berechnungen in Luxemburg mitteilte, zog die Jahresrate im September auf 2,2 Prozent an.
Volkswirte hatten diese Entwicklung im Vorfeld prognostiziert.
Gegenüber dem Vormonat verteuerten sich die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent.
Die Kerninflation, die volatile Preiskomponenten ausklammert, verharrt unterdessen bei 2,3 Prozent.
Besonders stark verteuerten sich den Angaben nach Dienstleistungen: Sie legten im Jahresvergleich um 3,2 Prozent zu und waren damit ein wesentlicher Treiber der Teuerung.
Auch beim Einkauf im Supermarkt müssen Verbraucher tiefer in die Tasche greifen – Lebens- und Genussmittel kosteten 3 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Inflationsrisiken noch nicht vollständig gebannt
Einen dämpfenden Effekt hatten hingegen die Energiepreise: Sie gingen um 0,4 Prozent zurück und entlasteten damit die Gesamtinflation zumindest geringfügig. „Die Inflationsrate steigt, ohne dass dies als Makel anzusehen ist. Ursache sind energiepreisbedingte Basiseffekte, die im nächsten Monat bereits wieder drehen werden“, lautete die Einschätzung von Chefvolkswirt Alexander Krüger von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank.
Die EZB könne die neutrale Ausrichtung ihrer Zinspolitik beibehalten:
„Für eine Zinssenkung bedarf es wohl vor allem einer deutlich schwächeren Konjunktur.“
Auch wenn die Inflation im September nach oben ausgeschlagen sei, dürfte diese Beschleunigung laut KfW-Ökonomin Stephanie Schoenwald nicht von Dauer sein.
Spätestens Anfang des kommenden Jahres werde es hier wieder in die andere Richtung gehen. Auch Analysten der Commerzbank erwarten, dass die Inflationsrate sich in den kommenden Monaten wieder der 2-Prozent-Linie nähern wird.
Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank warnte dennoch:
„Die EZB tat gut daran, ihre Zinsen nicht weiter zu senken.“
Die Inflationsrisiken seien noch nicht vollständig gebannt.
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