Weiteres Erfolgsjahr für die Westfälische Provinzial

? Beitragseinnahmen der Westfälischen Provinzial überschreiten erstmals 2 Mrd. Euro-Grenze

? Zahl der vermittelten Lebensversicherungen erreicht Rekordniveau

? Marktwachstum in der Schaden- und Unfallversicherung erneut übertroffen

? Stabile Kostensituation und gute versicherungstechnische Ergebnisse

? Zusammenschluss mit der Provinzial Nord erfolgt planmäßig mit Rückwirkung zum 1.1.2005

? Zusammenarbeit mit der SV SparkassenVersicherung in Stuttgart wird bis zum Spätsommer geprüft

Münster. Die Westfälischen Provinzial Versicherungen können erneut auf ein außergewöhnlich erfolgreiches Geschäftsjahr 2004 zurückblicken. Wie der Vorstandsvorsitzende, Dr. Heiko Winkler, anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz am 10. Juni 2005 in Münster berichtete, konnte ein Konzernjahresüberschuss von 90,3 Mio. Euro nach Steuern erzielt werden. Erstmals überschritten die Beitragseinnahmen die 2 Mrd. Euro-Grenze.

Überdurchschnittliches Wachstum in der Schaden- und Unfallversicherung

In der Schaden- und Unfallversicherung hat die Provinzial ein deutlich über dem Marktdurchschnitt liegendes Beitragswachstum erreicht. Die gebuchten Beitragseinnahmen des selbst abgeschlossenen Geschäftes stiegen um 3,6 % auf 960,8 Mio. Euro und damit wesentlich stärker als im Branchendurchchnitt von voraussichtlich 1,6 %.

In der Haftpflichtversicherung stiegen die Beitragseinnahmen um 5,7 %. Auch das Beitragsplus in der Allgemeinen Unfallversicherung lag mit 6,9 % und in der Kraftfahrtversicherung mit 2,7 % deutlich über dem Markt. Besonders zufrieden ist das Unternehmen mit dem Ergebnis der Kraftfahrtsparte. Hier konnte im dritten Jahr in Folge das Wachstum des Marktes übertroffen werden

In der Verbundenen Gebäudeversicherung wurden die Beitragseinnahmen mit 4,4 % kräftig gesteigert. Überdurchschnittliche Zuwachsraten wurden ? wie in den Jahren zuvor ? erneut im Firmenkundengeschäft verzeichnet; hier betrug der Beitragsanstieg 6,2 %.

Moderat steigende Schadenaufwendungen

Nach dem außergewöhnlich schadenarmen Vorjahr hat sich die Schadensituation erwartungsgemäß etwas verschlechtert. Der sturm- und großschadenbedingte Anstieg der Schadenaufwendungen konnte jedoch durch den günstigen Schadenverlauf in der Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung zumindest teilweise aufgefangen werden. Die bilanziellen Bruttoschadenaufwendungen im Geschäftsjahr 2004 erhöhten sich um 9,0 % auf 663,8 (608,9) Mio. Euro, die bilanzielle Schadenquote stieg auf 69,2 % (65,5 %). Die Bruttokostenquote hingegen hat sich im vergangenen Jahr auf 24,1 (24,7) % verbessert. Damit liegt die Provinzial weiter unter Marktniveau. Insgesamt konnte in der Schaden- und Unfallversicherung erneut ein deutlich positives versicherungstechnisches Ergebnis erreicht werden.

„Neugeschäftsfeuerwerk“ in der Lebensversicherung

Ein außerordentlich erfreuliches Neugeschäftsergebnis erzielte die Westfälische Provinzial Lebensversicherung AG. Die geänderten steuerlichen Rahmenbedingungen für Lebensversicherungen sorgten insbesondere zum Jahresende für ein wahres „Neugeschäftsfeuerwerk“.

Der Neubeitrag konnte auf 205,7 (163,2) Mio. Euro und damit um 26,1 % gegenüber dem bereits sehr guten Vorjahresergebnis gesteigert werden. Da verstärkt klassische Altersvorsorgeverträge mit langen Laufzeiten abgeschlossen wurden, fiel der Anstieg der Beitragssumme des Neugeschäftes mit 55,6 % noch höher aus als das Wachstum des Neubeitrages. Gemessen an der Anzahl der neu abgeschlossenen Verträge wurde mit über 211.000 Verträgen sogar das bisherige Rekordjahr 1999 mit rund 194.000 eingelösten Verträgen übertroffen. Damit erzielte die Westfälische Provinzial das beste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte.

Der Kapitalanlagebestand der Westfälischen Provinzial Lebensversicherung AG stieg um 5,9 % auf 10,26 (9,69) Mrd. Euro. Das Kapitalanlageergebnis belief sich auf 545,1 (583,3) Mio. Euro. Damit konnte die Provinzial im Geschäftsjahr 2004 eine Nettoverzinsung von 5,46 % (6,19) erwirtschaften.

Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern, die ihre Überschussbeteiligung für das laufende Jahr zum Teil unter 4 % absenken mussten, sagt die Westfälische Provinzial ihren Neukunden auch für 2005 eine Überschussbeteiligung in Vorjahreshöhe ? also 4,3 % ? zu.

Ausblick auf 2005

Der positive Beitragstrend in der Schaden- und Unfallversicherung setzte sich im ersten Quartal 2005 ? wenn auch abgeschwächt ? fort. Die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen stiegen um 1,8 %, Wachstumstreiber ist weiterhin das Firmenkundengeschäft. Im Vergleich zum ersten Quartal 2004 ist die Schadenentwicklung insgesamt unauffällig. Das Neugeschäft in der Lebensversicherung ist in den ersten Monaten erwartungsgemäß rückläufig. „Wir sind aber zuversichtlich, dass die Private und Betriebliche Altersvorsorge im Laufe des Jahres wieder stark an Bedeutung gewinnen wird. Die Menschen haben mittlerweile verstanden, dass die gesetzliche Rente auf Dauer kaum mehr als eine Grundversorgung bieten wird“, kommentierte Dr. Heiko Winkler.

Provinzial NordWest: Kräfte werden gebündelt

Für eine Zusammenarbeit zwischen der Westfälischen Provinzial und der Provinzial Nord wurden bereits im Frühsommer des vergangenen Jahres auf Eigentümerebene die politischen Weichen gestellt. Seitdem wurde an der Entstehung des Provinzial NordWest Konzerns intensiv gearbeitet. Auf der Basis des so genannten Plattformmodells will der neue Konzern die Balance zwischen zentraler Steuerung und regionaler Eigenständigkeit bewahren. Ziel ist es, Kundennähe und Präsenz vor Ort als Wettbewerbsvorteil der Provinzial in Westfalen und im Norden zu erhalten, gleichzeitig aber im „Backoffice“ Synergieeffekte und Kosteneinsparungen durch den Zusammenschluss zu erzielen.

Zweitgrößter öffentlicher Versicherer entsteht

Der neue Provinzial NordWest Konzern wird mit einer Gesamtbeitragseinnahme von über 3 Mrd. Euro der zweitgrößte öffentliche Versicherer. Das Geschäftsgebiet der Provinzial NordWest Gruppe umfasst dann Westfalen sowie die Bundesländer Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg mit zusammen rund 15 Mio. Einwohnern.

Der am 21. April von der Gewährträgerversammlung der Provinzial Holding Westfalen beschlossene Rechtsformwechsel von einer Anstalt des öffentlichen Rechts in eine Aktiengesellschaft ist am

20. Mai 2005 mit der Eintragung in das Handelsregister wirksam geworden. Der Verschmelzung mit der Provinzial Nord Holding AG stehen somit keine rechtlichen Hindernisse mehr im Weg. Der Verschmelzungsvertrag wurde zwischenzeitlich von den Vorständen aus Münster und Kiel unterzeichnet.

Kooperation mit SV SparkassenVersicherung Stuttgart wird geprüft

Im derzeitigen Konsolidierungsprozess der öffentlichen Versicherer verfügt die neue Provinzial NordWest Gruppe somit über eine gute strategische Ausgangsposition.

„Parallel zu der geplanten Fusion mit der Provinzial Nord prüfen wir seit einigen Wochen die Möglichkeit, in den Bereichen IT und Asset Management eng mit der SV SparkassenVersicherung in Stuttgart zusammenzuarbeiten. Eine solche Kooperation würde eine weitere wichtige Weichenstellung für die Zusammenarbeit der öffentlichen Versicherungen bedeuten“, erläuterte Dr. Winkler die aktuellen Entwicklungen im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz. Die Ergebnisse der Voruntersuchung sollen im Spätsommer den Eigentümern und den zuständigen Gremien zur Entscheidung vorgelegt werden

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