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Aktie der Woche: ABB – Siemens-Konkurrent aus der Schweiz

LYNX Broker: Als Aktie der Woche wird der Schweizer Siemens-Konkurrent ABB vorgestellt. ABB ist ein weltweit tätiges Unternehmen im Bereich Elektro- und Automatisierungstechnik und mit rund 135.000 Mitarbeitern in über 100 Ländern vertreten. Die ABB Group entstand 1988 durch den Zusammenschluss von Asea AB und BBC Brown Boveri AG. Die Firmengeschichte der Vorläuferunternehmen reicht zurück bis ins Jahr 1883. Der Konzern hat seinen Sitz in Zürich und wird von dem Vorstandsvorsitzenden (CEO) Ulrich Spiesshofer geleitet.

(Anmerk. d. Redakt.: Zur aktuellen Siemens Analyse: Aktie im Fokus: Siemens – Quartalszahlen als entscheidender Trigger?)

 

Produkte und Segmente
ABBs Leistungsspektrum ist riesig. Allein im Bereich "Produkte und Systeme" findet man zum Beispiel Frequenzumrichter, Strom- und Wechselrichter, Halbleiter, Hochspannungsprodukte, mechanische Kraftübertragungsprodukte, Messtechnik, metallurgische Produkte, Mittel- und Niederspannungsprodukte, Motoren, Generatoren und auch Transformatoren. Zudem gibt es noch die Bereiche "Robotics„, „Power Protection & Automation Products" und „SPS-Automation„.

ABB bietet vom Produkt bis hin zum Service alles aus einer Hand. Kundenservice, Wartungsverträge, Optimierung von Anlagen, Effizienzsteigerungsanalysen, Programme zur Leistungssteigerung und vieles mehr. Der Konzern entwickelt Branchenlösungen für die Aluminiumindustrie, den Automobilsektor, die Sektoren Bahn, Chemie, Druckereien, die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie, die Marine, den Bergbau, den Gebäude- und Infrastruktursektor, den Energiesektor (auch Solar, Wind- und Wasserenergieanwendungen), den Maschinenbausektor, die Öl- und Gasindustrie und noch für viele weitere mehr.

 

Analysteneinstufungen
Barclays, Berenberg, Citigroup, Credit Suisse, Deutsche Bank, Exane BNP, Goldman Sachs, HSBC, Independent Research, Jefferies, JPMorgan, Kepler Cheuvreux, Morgan Stanley, Nomura, RBC Capital, Société Générale, S&P Capital IQ und UBS haben seit September 2015 Analysen zur Aktie von ABB angefertigt. Von den 18 Analysten stuften zwei das Wertpapier mit „kaufen“, elf mit „neutral“ und fünf mit „verkaufen“ ein. Im Schnitt sehen die 17 Analysten (die Analyse von UBS blieb ein Kursziel schuldig) ein Kursziel von rund 19,40 CHF.

Zieht man nur die Analysen aus dem Juli 2016 heran, so liegt das Durchschnittskursziel bei 20,50 CHF. Zum Zeitpunkt dieser Analyse ging das Wertpapier an der Schweizer Börse (SIX Swiss Exchange) mit einem Kurs von 20,71 CHF aus dem Handel. Das Potenzial könnte hier somit vorerst ausgereizt sein und einiges spricht für leicht sinkende Kurse.

 

Die Aktie und ihre Aktionärsstruktur
Der Markt bewertet das Unternehmen derzeit mit 45,39 Mrd. CHF. Die Aktie kostete in den letzten 52 Wochen 21,00 CHF im Hoch und 15,94 CHF im Tief. Der Durchschnittskurs der letzten 250 Tage lag bei rund 18,65 CHF. Auf Sicht von fünf Jahren ist die Performance des Wertpapiers mit rund 15 Prozent zwar im Plus, im Vergleich zur Benchmark SMI (Swiss Market Index) mit rund 46 Prozent Performance im gleichen Zeitraum sieht die Entwicklung der ABB-Aktie jedoch fast unterirdisch aus. Da hat sich sogar die Siemens-Aktie besser geschlagen, und diese gehört im DAX auch nicht gerade zu den besten Werten.

Die Aktien von ABB sind an der Heimatbörse SIX Swiss Exchange in Schweizer Franken (CHF) unter dem Symbol ABBN mit der höchsten Liquidität handelbar. Außerdem können sie international auch via XETRA, NASDAQ OMX Stockholm und New York Stock Exchange (NYSE) gehandelt werden. Insgesamt sind 2.214.743.264 Aktien ausstehend (dies beinhaltet auch die Treasury-Aktien). Die größten institutionellen Aktionäre sind Investor AB aus Schweden mit rund 10,03 Prozent, Cevian Capital II GP Limited – Channel Islands mit rund 5,2 Prozent und BlackRock Inc., USA mit rund 3,0 Prozent (Daten gemäß ABB per 09. März 2016).

 

Fundamentaldaten*
Für das Geschäftsjahr 2015 (bilanziert wird bei ABB zum 31.12. gemäß US-GAAP in US-Dollar) wies der Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 35,481 Mrd. US-Dollar aus (2014: 39,883 Mrd. US-Dollar, 2013: 41,848 Mrd. US-Dollar, 2012: 39,336 Mrd. US-Dollar und 2011: 37,99 Mrd. US-Dollar). In den letzten Jahren sind die Umsätze demnach überwiegend geschrumpft. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag für 2015 bei 2,8 Mrd. US-Dollar und der Konzern wies ein Zinsergebnis von -209 Mio. US-Dollar aus.

Der Jahresüberschuss betrug 1,9 Mrd. US-Dollar (in den Jahren zuvor lagen die Jahresüberschüsse deutlich höher, 2014 bei 2,6 Mrd. US-Dollar, 2013 bei 2,8 Mrd. US-Dollar, 2012 bei 2,7 Mrd. US-Dollar und 2011 bei 3,2 Mrd. US-Dollar). Das EPS betrug 2015 0,87 US-Dollar. ABB schüttete insgesamt 1,4 Mrd. US-Dollar aus, je Stammaktie wurden 0,74 CHF ausgekehrt. Der CROI (Cash Returned on Invested Capital) liegt bei 13,4 Prozent. Im Geschäftsjahr 2015 beschäftigte das Unternehmen gemäß Bilanz 135.800 Mitarbeiter.

Für 2015 wurden 4,6 Mrd. US-Dollar an liquiden Mitteln sowie ein wirtschaftliches Eigenkapital in Höhe von 14,5 Mrd. US-Dollar erklärt. Das gezeichnete Kapital betrug 1,4 Mrd. US-Dollar und die Verbindlichkeiten wurden mit 26,4 Mrd. US-Dollar ausgewiesen. Die Bilanzsumme liegt bei 41,4 Mrd. US-Dollar (zum Vergleich: Die Bilanzsumme von Siemens beträgt 120,3 Mrd. Euro). Die Eigenkapitalquote betrug für das Geschäftsjahr 2015 rund 36,24 Prozent (Siemens: 29,13 Prozent).

In den Bilanzprognosen für 2016 und 2017 werden Umsätze in Höhe von 33,83 und 34,52 Mrd. CHF angeführt. Das EBIT soll 2016 3,20 Mrd. CHF und 2017 3,84 Mrd. CHF betragen. Für 2016 könnte ein Gewinn je Aktie in Höhe von 1,122 CHF vorliegen und 2017 könnte dieser auf 1,251 CHF steigen. ABB könnte 2016 eine Dividende von 0,751 CHF ausschütten und diese 2017 auf 0,781 CHF erhöhen. Der Cashflow je Aktie soll 2016 1,672 CHF und 2017 1,74 CHF betragen. Das Nettovermögen je Aktie soll 2016 bei 6,287 CHF liegen und 2017 auf 6,68 CHF anziehen. Die Nettoverschuldung des Konzerns soll 2016 bei 1,98 Mrd. CHF liegen und sich 2017 auf 1,23 Mrd. CHF signifikant absenken.

 

Finanzkalender
In den nächsten Tagen, Wochen und Monaten stehen diverse Events, Roadshows und Präsentationen in den USA und in Großbritannien auf der Agenda von ABB, nämlich vom 09. bis 11. August die „Jefferies Industrials Conference“ in New York, vom 07. bis 09. September die „Vertical Research Industrial Conference“ in Westbrook, Connecticut, am 08. und 09. September die „Morgan Stanley Industrial & Natural Resources Conference“ in London, vom 08. bis 10. November die „Baird Industrial Conference“ in Chicago und vom 05. bis 07. Dezember die „Goldman Sachs European Industrials Conference“ in London. Am 04. Oktober findet zudem ein Capital Markets Day in Zürich statt. Am 27. Oktober werden die Quartalszahlen für das dritte Quartal 2016 veröffentlicht, die Quartalszahlen für das vierte Quartal und das Jahresergebnis für 2016 folgen am 08. Februar 2017.

 

Charttechnische Betrachtung der Aktie
Die Aktie von ABB tendierte in den vergangenen knapp zwei Jahren prinzipiell seitwärts. Der letzte Wochenschlusskurs lag wieder im Bereich vom September 2014 bei etwa 20,75 CHF. Zwischenzeitlich waren diverse Hochs und Tiefs zu verzeichnen, welche lediglich mit einem zeitlichen Horizont von wenigen Wochen gewinnbringend hätten ausgenutzt werden können. Seit Anfang Juli diesen Jahres befindet sich der Wert erneut in einem Aufwärtsschwung und stieg von rund 18,75 CHF in den aktuellen Schlusskursbereich. Charttechnisch könnte ein Ausbruch über den Widerstand von 21,00 CHF bevorstehen.

 


Die Chancen für eine Weiterführung der aktuellen Long-Bewegung stehen aus charttechnischer Sicht nicht schlecht. Käufe im aktuellen Kursbereich beziehungsweise idealerweise nach einem kleinen Rücksetzer wären eine Überlegung wert. Erst ein Absacken unter 20,00 CHF wäre ein erstes Warnzeichen für eine erneute Trendumkehr. Der Bereich 22,00 CHF könnte als realistisches Ziel für Käufe angenommen werden. Verkäufe sind aus aktueller Sicht noch keine Option.

 

*Anmerkung der Redaktion: Daten gemäß der ABB-Abteilung "Investor-Relations" und Bloomberg. Man beachte die verschiedenen Währungsangaben in US-Dollar und CHF. Zur Umrechnung können der Währungsrechner USD EUR  oder der Währungsrechner CHF EUR  verwendet werden!

 

 

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