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Aktie im Fokus: Lufthansa – Tiefflug in die Kauf-Zone

Ayondo Markets: Nichts hassen Anleger mehr als Ungewissheit über die weitere Entwicklung. Die Talfahrt der Lufthansa-Aktie mit einem Minus seit Jahresbeginn von 30 Prozent spiegelt dies deutlich wider. Unter den DAX-Werten entwickelten sich nur Commerzbank und Deutsche Bank noch schlechter. Antizykliker wittern hingegen ihre Chance oder ist der Einstieg noch zu früh?

Never buy airlines lautet eine bekannte Börsenregel

Wenig überraschend, denn die Geschäftsentwicklung der Unternehmen hängt stark von der weltweiten Konjunktur ab, zudem müssen zahlreiche weitere Risikofaktoren berücksichtigt werden. Dies gilt natürlich auch für die Lufthansa. Bei der Kranichlinie ist die Passagierbeförderung umsatz- und ergebnisseitig der mit Abstand größte Posten. Gerade hier wirkt sich die zuletzt gestiegene Terrorangst spürbar negativ aus. Finanzchefin Simone Menne beklagte zuletzt vor allem fehlende Gruppenbuchungen aus den USA und Asien.

 

Die Folge: Mitten in der wichtigsten Reisezeit des Jahres kann das Management kein neues, konkretes Gewinnziel für das Gesamtjahr nennen: Wir werden uns im dritten Quartal sicher klarer zur Jahresprognose äußern, sagte Menne. Neben der unsicheren Nachfragesituation belastet auch der schwelende Tarifkonflikt mit den Lufthansa-Piloten. Kaum etwas ist für Fluggesellschaften ärgerlicher als Streiks und damit unzufriedene Kunden im wettbewerbsintensiven Markt.

Dazu kommen zahlreiche strukturelle Probleme, besonders der zunehmende Wettbewerb auf der Lang- und Kurzstrecke. Um die Position auf dem Heimatmarkt zu verteidigen, ist der Aufbau der Billigfluglinie Eurowings ein wichtiger Schritt. Doch auch hier lauern zahlreiche Unsicherheitsfaktoren: Fraglich ist nicht nur, wie die Marke bei den Kunden angenommen wird, sondern auch ob andere Fluggesellschaften problemlos in das Eurowings-Konzept integriert werden können. Sogar das Thema Dividendenfähigkeit rückt nun wieder auf die Tagesordnung: Alles was derzeit an Kennzahlen vorliegt, macht uns dividendenfähig und lässt eine Auszahlung zu, ließ Menne durchblicken. Entscheidend ist aber auch hier der weitere Geschäftsverlauf. Die Verkehrszahlen für Juli am 8. August könnten eine erste Tendenz zeigen.

Einfache Strategie
Analysten haben in den vergangenen Tagen bereits reagiert und ihre Gewinnschätzungen für 2016 bis 2018 deutlich nach unten genommen. Für das kommende Jahr werden 2,38 Euro erwartet, was zu einem attraktiven KGV von 4,3 führen würde. Sollten die Abwärtsrevisionen hingegen anhalten, wäre die Aktie nicht mehr ganz so günstig. Zur Orientierung: Der Zehn-Jahres-Durchschnitt liegt bei 8,8.

 

Technisch gesehen ist die Ausgangslage gerade für mittel- bis langfristige Anleger klar. In den vergangenen 16 Jahren war es immer vorteilhaft, die Aktie ab Kursen von weniger als 8,50 Euro zu kaufen. Auf Sicht von einigen Monaten bis wenigen Jahren kam es fast immer zu einem Anstieg bis mindestens 15 Euro. Diese Kauf-Zone könnte der Wert zügig erreichen, wenn die untere Abwärtstrendlinie bei 9,80 Euro durchbrochen wird. Kurzfristige Erholungen sind hingegen jederzeit möglich, zahlreiche Widerstände bei 10,80 Euro, 11,60 Euro und 12,10 Euro begrenzen aber die Fantasie auf der Oberseite.

Autor: Feingold Research

 

Hinweis der Redaktion: Letzter Lufthansa Insider Kauf durch Karl Ulrich Garnadt

 

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