Aktien im Fokus: Apple, Nokia und Cisco im Vergleich

Quirin Privatbank: 3 Billionen US-Dollar, sprich 3.000.000.000.000 US-Dollar, also eine drei mit zwölf Nullen – diesen Börsenwert hat Apple im Januar 2022 als erstes Unternehmen der Welt erreicht. Wahnsinn! Kein anderes Unternehmen ist derzeit wertvoller als der Tech-Gigant aus Kalifornien.

Apple ist damit höher bewertet als die Sektoren Energie, Versorger, Immobilien und Konsumgüter des täglichen Bedarfs im US-Aktienindex S&P 500 zusammengenommen.

 

Ein Produkt macht Apple zum Überflieger

Dass Apple heute das wertvollste Unternehmen der Welt ist, ist der phänomenalen Erfolgsgeschichte eines ganz speziellen „Apple-Kindes“ zu verdanken. Vor 15 Jahren, am 9. Januar 2007, hat Steve Jobs dieses Produkt auf der Macworld Conference & Expo in San Francisco einer begeisterten Zuhörerschaft präsentiert: das iPhone.

Es war nicht das erste Smartphone, und es war auch nicht das erste Telefon mit Touchscreen. Aber es war das erste wirklich erfolgreiche Smartphone.

Es kam ganz ohne Tasten daher und verband die drei Funktionalitäten Telefonie, Internet und Musik in bisher nicht dagewesener Art und Weise in einem Gerät. Sozusagen drei in einem.

Dieses damals (wie heute) revolutionäre Produkt hat unsere Kommunikation für immer verändert. Der Launch des iPhones hat nicht nur das Telefonieren und das Surfen im Internet, sondern unser ganzes Leben beeinflusst.

Egal, was wir tun, oft kommt an irgendeiner Stelle ein Smartphone wie das iPhone ins Spiel: Taxi rufen, Essen bestellen, Urlaub buchen, Kleidung kaufen, Arzttermin vereinbaren, Fitnesslevel tracken, Fotos bearbeiten, Ernährungstipps holen, Achtsamkeitsübungen machen, gebrauchte Artikel verkaufen, Musik hören, Medien konsumieren, Videos filmen, Wetterbericht checken, Reiseroute festlegen, Dateien oder Dokumente versenden, Rechnungen bezahlen – diese Liste ließe sich noch ewig fortführen.

All diese Funktionalitäten vereinfachen unser Leben, beschleunigen es an vielen Stellen, und sind in unserem Alltag kaum noch wegzudenken.

 

 

Anfangs wurde Apple belächelt

Anfangs wurden Steve Jobs und Apple von anderen Tech-Firmen noch milde belächelt, vor allem auch von alteingesessenen Mobiltelefon-Platzhirschen wie Nokia oder Motorola. Doch das änderte sich schnell mit dem Verkaufsstart weltweit – überall ging das iPhone weg wie warme Semmeln.

Trotz des Erfolges hätte sich damals niemand vorstellen können, dass etablierte Unternehmen wie Nokia bald nahezu in der Bedeutungslosigkeit versinken könnten, zumindest in Sachen Mobiltelefonie.

Und doch kam es so, weil Nokia die mit dem iPhone eingeläutete neue Ära schlichtweg unter- und die eigene Marktstellung überschätzt hatte.

 

 

So, wie es für Nokia im Handy-Geschäft bergab ging, ging es für Apple bergauf. Das Unternehmen legte eine bis heute beispiellose Erfolgsgeschichte hin.

Was ich damit meine? Nun, schauen wir uns mal die Entwicklung des Aktienkurses an, der lag 2007 bei etwas mehr als 4 Euro, Ende 2021 bei rund 160 Euro – das bedeutet ein Wachstum von etwa 3.800 Prozent.

Wenn ich den Kaufpreis meines ersten iPhones von 399 Euro – ich hatte Glück und konnte im November 2007 gleich eines ergattern – in Apple-Aktien investiert hätte, wären daraus bis heute 15.000 Euro geworden. Irre, oder?

 

 

Inspiration weckt Anlegersehnsüchte

So inspirierend Erfolgsgeschichten wie diese vor allem aus meiner Perspektive, der ich selbst Unternehmer bin, sein mögen, sind sie aus Anlegersicht doch mit Vorsicht zu genießen. Überflieger wie Apple wecken bei Anlegern nicht selten die Sehnsucht, mit einer Aktie innerhalb kurzer Zeit zu viel Geld zu kommen.

Hätten Sie oder ich 2007 statt der 399 Euro beispielsweise 100.000 Euro in Apple-Aktien investiert, wären daraus bis heute sage und schreibe 3,8 Millionen Euro geworden. (Den Umrechnungskurs von Dollar in Euro habe ich jetzt der Einfachheit halber vernachlässigt.)

Das klingt doch sehr verlockend, oder?

 

 

Aber niemand weiß vorher, wann sich ein Aktienkurs wie entwickelt, wann er durch die Decke geht oder wann er in den Keller rauscht. Niemand konnte 2007 wissen, wie sich der Absatz des iPhone und damit der Aktienkurs von Apple entwickeln würden.

Bei aller berechtigter Bewunderung sollte man als Anleger nicht vergessen, dass andere Unternehmen, die zuvor ebenfalls absolute Champions waren und die mal einen Kultstatus hatten, später knallhart abgestürzt sind – siehe Nokia, IBM, Blackberry, Cisco und andere.

Letztere haben ihre Kurs-Höchststände aus dem Jahr 2000 erst jetzt, nach über 20 Jahren, endlich wieder erreicht. Dabei war Cisco quasi das Internet vor der Dotcom-Blase.

 

 

Nicht die falschen Schlüsse ziehen

Entwickelt sich eine einstige Überaktie irgendwann nicht mehr so gut oder stürzt von heute auf morgen ab, ist die Empörung groß. Und die Gefahr, dass das passiert, ist bei jedem Unternehmen gleich hoch.

Doch gerade Überflieger unterschätzen genau diese Gefahr aufgrund ihres aktuellen Höhenfluges. Deshalb ist das Investieren in Einzeltitel aus Anlegersicht auch so ein Roulettespiel: Wer sagt denn, dass Apple in Zukunft nicht auch wichtige Trends verschläft und irgendwann zu einem CISCO oder NOKIA wird?

Deshalb rate ich jeder Anlegerin und jedem Anleger, lieber auf breit gestreute Aktieninvestments zu setzen als auf Einzeltitel, auch wenn sie heute noch so gut laufen mögen.

Zudem wird häufig leider eine völlig falsche Conclusio gezogen, wenn Anleger Geld mit Einzelaktien verlieren. Meist heißt es dann: „Aktien sind eben doch Teufelszeug – ich lasse jetzt die Finger davon!“

Das habe ich erst heute wieder bei Twitter gelesen. Dort kündigte ein Nutzer an, das Investieren aufzugeben, weil an diesem Tag zwölf seiner 14 Depotwerte im tiefroten Bereich seien. Dabei müsste es vielmehr heißen: „Ich lasse die Finger jetzt von Einzeltiteln und setze stattdessen auf ein maximal breit gestreutes weltweites Portfolio.“

Denn an der Aktie per se ist überhaupt nichts verkehrt, ganz im Gegenteil. Wer langfristig Vermögen aufbauen will, kommt um die Aktienmärkte nicht herum – das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Nur eben nicht mit Einzeltiteln, diese sind als Beimischung in Ordnung, aber bitte nicht das gesamte Vermögen auf eine Karte setzen.

Besser beraten sind Sie mit einem möglichst breit gestreuten Depot. Das ist ein wichtiger Unterschied: Aktien ja, aber richtig!

 

Deutschland braucht mehr Aktienanleger

Breit gestreute Aktienanlagen tragen zudem langfristig besser dazu bei, die Aktionärsquote nachhaltig zu steigern. Stand heute ist hier aber noch viel Luft nach oben, auch wenn die Bundesbürger laut dem Deutschen Aktieninstitut (DAI) seit 2020 wieder stärker in Aktien investieren.

So haben laut DAI derzeit 12,1 Millionen Menschen in Deutschland Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierte ETFs im Depot. Rund jede sechste Person, also 17,1 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren, ist damit am Aktienmarkt engagiert.

Dennoch liegen wir mit diesen Zahlen immer noch unter dem Niveau von 2001, einen Grund zum Jubeln sehe ich derzeit also noch nicht, zumal die Quote in 2021 schon wieder leicht rückläufig war.

Im internationalen Vergleich muss Deutschland da noch aufholen – so sind in den Niederlanden 30 Prozent der Menschen Aktionäre, in Japan 28 Prozent und in den USA 25 Prozent.

 

 

Besser viele als nur eine Aktie kaufen

Also, ran an die Aktien, liebe Leserinnen und Leser! Aber nicht irgendwie, sondern richtig. Das Gute ist: Wenn Sie am Erfolg inspirierender Unternehmen wie Apple oder anderen teilhaben wollen, können Sie das ganz einfach über unsere breit gestreute Vermögensverwaltung tun – sowohl bei der Quirin Privatbank als auch bei quirion.

So ist Apple in mehreren ETF enthalten, die wir unseren Kunden im Rahmen der Vermögensverwaltung ins Depot legen, der Anteil liegt bei etwa 2,4 Prozent. Damit wird man nicht über Nacht reich, aber Sie laufen eben auch nicht Gefahr, 100 Prozent des angelegten Geldes zu verlieren.

Sie profitieren also von Wachstumsgeschichten, und wenn es für einen Überflieger doch mal nicht so gut läuft wie gehofft, dann fällt das in einem breit gestreuten Depot wie unserem mit über 12.000 Unternehmen weltweit gar nicht ins Gewicht.

Das ist nicht ganz so inspirierend wie die Erfindung eines echt smarten Smartphones, aber immerhin der Grundstein für einen rentierlichen Vermögensaufbau.

 

Autor: Karl Matthäus Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Quirin Privatbank und Gründer von quirion

Themen im Artikel

Infos über Quirin Privatbank AG

    Quirin Privatbank AG:

    Die Quirin Privatbank AG wurde 2006 als erste Honorarberaterbank in Deutschland gegründet – mit der Mission, die Menschen in Deutschland zu besseren Anlegern zu machen. Die Bank ist Spezialist für professionelle, individuelle Vermögensverwaltung und einen langfristigen Vermögensaufbau.

    ...

    Disclaimer & Risikohinweis

    Quirin Privatbank AG News

    Weitere Trading News