Bundesregierung senkt Konjunkturprognose deutlich
Bankenverband: Das Regierungskabinett hat am Mittwoch den Jahreswirtschaftsbericht beschlossen.
Darin kürzt die Ampel-Koalition ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr deutlich von 1,3 Prozent auf nur noch 0,2 Prozent, wie Wirtschaftsminister Robert Habeck zuletzt bereits bestätigt hatte.
„Die deutsche Volkswirtschaft befindet sich zu Beginn des Jahres weiterhin in einem schwierigen Fahrwasser“, heißt es in der Kabinettsvorlage.
Verwiesen wird darin unter anderem auf die Kaufkraftverluste im Zuge der hohen Inflation.
In der Herbstprognose war die Regierung noch von einem Wachstum von 1,3 Prozent für 2024 ausgegangen.
Auch die Wirtschaftsweisen werden im Frühjahr ihre Prognosen für das Wachstum in diesem Jahr senken.
„Ich denke, wir werden auf jeden Fall in die gleiche Richtung gehen“, sagte die Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier. „Darauf deuten unsere Zahlen derzeit hin.“
Bankenverband: Erschreckende Bestandsaufnahme
„Die deutsche Wirtschaft hängt in der Stagnation fest“, kommentierte Hauptgeschäftsführer Heiner Herkenhoff den Jahreswirtschaftsbericht.
Besonders gravierend sei: Auch Ende 2024 wird die gesamtwirtschaftliche Leistung in Deutschland allenfalls geringfügig über dem Niveau von Ende 2019 liegen.
„Ein halbes Jahrzehnt Stagnation zehrt deutlich an den wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Fundamenten“, mahnte er.
In dieser Situation würden wirtschaftspolitische Einzelmaßnahmen wie das schlichte Hochfahren der Staatsverschuldung oder Fördermaßnahmen für einzelne Wirtschaftsbereiche nicht mehr weiterhelfen.
„Dringend notwendig ist ein umfassender und großer Aufschlag, der ganz generell bessere Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Aktivitäten und Investitionen in Deutschland schafft“, betonte Herkenhoff.
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