Mietwohnung: Wie legt man die Kaution sinnvoll an?
Credit Europe Bank
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Die Mietkaution dient dem Vermieter als Sicherheit, falls während des Mietverhältnisses Schäden an der Mietwohnung entstehen oder die Miete bzw. die Betriebskosten nicht vollständig bezahlt werden. Immer weniger wird die Kaution als Barkaution hinterlegt, alternative Anlageformen werden immer beliebter. Wichtig ist, dass der Vermieter die Kaution separat von seinem Vermögen anlegt. Ein Recht darauf, dass die Kautionszahlung auf einen Schlag überwiesen wird, besitzt der Vermieter dabei nicht. Mieter dürfen die Kaution auch in drei gleichen Monatsraten entrichten. Diese Anlageformen sind möglich:
Barkaution
Bei der Barkaution fließt das Geld entweder Bar oder per Überweisung zum Vermieter. Dieser zahlt die Kaution auf ein eigenständiges Konto ein. Das Konto muss über einen Zinssatz verfügen, der für Spareinlagen mit dreimonatiger Kündigungsfrist üblich ist. Dabei ist der Vermieter aber nicht verpflichtet, aktiv nach einem Konto mit dem besten Zinssatz zu suchen. Ein Konto mit durchschnittlichen Konditionen genügt.
Kautionssparbuch
Sehr beliebt ist die Geldanlage auf einem Kautionssparbuch. Dabei eröffnet der Mieter ein Sparbuch auf seinen Namen, legt die Kaution dort an und verpfändet das Sparbuch dann an den Vermieter. Im Bedarfsfall kann der Vermieter auf das Kautionsgeld zugreifen, der Mieter jedoch nicht. Verpfändete Geldanlagen müssen aber nicht unbedingt aus einem Sparbuch bestehen, auch
Festgeld
,
Tagesgeld
und Wertpapiere, etwa Bundesanleihen, lassen sich an Dritte abtreten. Der Vorteil: Häufig erzielen alternative Anlageformen höhere Zinsen als Sparbücher. Das Geld sollte allerdings nicht fest gebunden sein. Eine fünfjährige Festgeldanlage werden Vermieter kaum akzeptieren, da sie dann jahrelang nicht an das Kautionsgeld kommen.
Kaution in Form von Wertpapieren
Langzeitmieter sollten eine besondere Kautionsform ins Auge fassen: Fonds. Da es aktuell kaum Zinsen für festverzinsliche Bankprodukte gibt und bei Bundesanleihen sogar Minuszinsen drohen, sind Aktienfonds eine chancenreiche Anlagealternative. Dabei ist wichtig, dass der Anlagehorizont möglichst lang ist und die
Fonds
ausgewogen und breit gestreut investieren, um Verluste zu vermeiden. Infrage kommen etwa ausgewogen anlegende
Mischfonds
oder global ausgerichtete Substanzwertefonds. Analog zum Kautionssparbuch kauft der Mieter die Fondsanteile und verpfändet sie dann an den Vermieter.
Aber Achtung:
Fonds beinhalten keine Gewinngarantie. Steht der Fonds bei Beendigung des Mietverhältnisses im Minus, drohen dem Mieter Verluste und der Vermieter kann gegebenenfalls nicht vollständig auf die vereinbarte Kautionssumme zurückgreifen. Als Wertpapieralternative können vorsichtige Vermieter auf mündelsicheren Wertpapieren bestehen. Diese Geldanlagen sind besonders sicher.
Mietbürgschaft
Immer häufiger vereinbaren beide Parteien anstelle der Kaution eine Bankbürgschaft. In diesem Fall verpflichtet sich die Bank gegenüber dem Vermieter, für die Kautionsverpflichtungen des Mieters geradezustehen. Daneben gibt es auch Kautionsschutzbriefe. Diese werden meist von Versicherungen in Policenform angeboten. In beiden Fällen wird zwar eine Gebühr fällig, im Gegenzug muss der Mieter aber nicht das Kautionsgeld aufbringen.
Disclaimer & Risikohinweis
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