Deutschland: Weiterhin stockender Disinflationsprozess – steigende Nominallöhne werden im Dienstleistungssektor an die Verbraucher weitergegeben
Helaba: Die Inflation in Deutschland wird aktuell primär durch gestiegene Dienstleistungspreise getrieben.
Die Energiekosten kurbeln zurzeit nicht mehr die Inflation an, doch die steigenden Nominallöhne werden insbesondere im personalintensiven Dienstleistungssektor an die Verbraucher weitergegeben.
Dies verlangsamt weiterhin den Disinflationsprozess, sodass im Juni nur von einem leichten Rückgang der Inflationsrate auszugehen ist.
Wir erwarten einen Anstieg der Verbraucherpreise von 0,2% gg. Vm., was in einer Vorjahresrate von 2,3% (Mai: 2,4%) resultiert.
Die ifo Lageeinschätzung im Verarbeitenden Gewerbe verbesserte sich in diesem Monat leicht.
Der Teilindex Produktion des Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitenden Gewerbes signalisiert ebenfalls ein erhöhtes Produktionsvolumen für Mai (siehe Schaubild unten).
Allerdings nahm der LKW-Maut-Fahrleistungsindex im Mai im Vormonatsvergleich ab und liefert somit eine negative Indikation für die Industrieproduktion.
Auch die für Mai bereits vom VDA berichtete Automobilproduktion sank gegenüber April.
Die Automobilindustrie macht mit etwa 12 % einen signifikanten Anteil am Produzierenden Gewerbe aus.
Die positiven Indikationen von Seiten der ifo Umfrage sowie des Einkaufsmanagerindex sollten jedoch leicht überwiegen.
Demnach gehen wir von einem schwachen Anstieg der Industrieproduktion im Mai aus.
Nach einem starken Anstieg im Dezember aufgrund von Großaufträgen gab es auf Monatsbasis vier Rückgänge in Folge.
Die Aufträge ohne Großaufträge verzeichneten allerdings im April schon wieder ein deutliches Plus von knapp 3%.
Der entsprechende Teilindex des Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe zeigt eine Verbesserung der Auftragslage für Mai.
Aufgrund dessen erwarten wir bei den Auftragseingängen ebenfalls eine positive Entwicklung.
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