DAX Marktüberblick am 8. Mai 2023: Subventionierter Strompreis für die Industrie

flatexDer Deutsche Aktienindex schloss am Freitag via Xetra mit einem Kursplus von 1,44 Prozent und 15.961,02 Punkten.

Das Handelsvolumen via Xetra betrug rund 3,52 Milliarden Euro.

Auch die restlichen umsatzstarken europäischen Leitindizes in Amsterdam, London, Madrid, Mailand, Paris und Zürich konnten durchweg Zugewinne einfahren.

Der EuroStoxx50 beendete den Handelstag mit einem Plus von 1,25 Prozent und 4.340,43 Zählern.

An der Wall Street schlossen die führenden US-Indizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 allesamt mit starken Aufschlägen.

 

Subventionierter Strompreis für die Industrie

Am Freitag wurde der DAX auch von der Industrie-Strompreisdebatte angetrieben. Energie ist Leben, Energie für die Industrie aber auch, denn nur durch einen wettbewerbsfähigen Strompreis kann eine Volkswirtschaft mit Erfolg „wirtschaften“.

Was für den Verbraucher gilt, gilt erst recht für die Industrie. Der Verbraucher muss wesentlich mehr an Geld aufwenden, um seine Stromkosten zu bezahlen. Folglich fehlen diesem die Mittel an anderer Stelle für den Konsum – dies schwächt wiederum die Gesamtwirtschaft.

Der aktuellen BDEW-Strompreisanalyse vom April 2023 zufolge stiegen die Strompreise für die deutschen Verbraucher gegenüber dem zweiten Halbjahr 2022 um 17 Prozent von durchschnittlich 40,07 Cent je Kilowattsunde (ct/kWh) auf durchschnittlich 46,91 ct/kWh.

Der größte Klumpen der 46,91 ct/kWh ist die Beschaffung/der Vertrieb mit 24,82 Cent, die Mehrwertsteuer daran beträgt 7,49 Cent, das Netzentgelt schlägt mit 9,52 Cent zu Buche. Das sind die drei großen Posten. Die Stromsteuer beträgt 2,05 Cent.

Im Corona-Krisen-Jahr 2020 lag der Strompreis bei 31,81 ct/kWh und in 2021 bei 32,16 ct/kWh.

Da der Großteil der deutschen volkswirtschaftlichen Leistungskraft nicht nur die einzelnen Großkonzerne zustande kommt, sondern durch den deutschen Mittelstand, also zum Beispiel auch kleinere bis mittlere Industriebetriebe, wäre insbesondere auf die Preisentwicklung in diesem Bereich zu achten.

In 2020 lag der Strompreis für diese Industriegruppe durchschnittlich bei 17,76 ct/kWh, in 2021 durchschnittlich bei 21,38 ct/kWh. Dann ging es mit dem Katapult aufgrund der Energiekrise in 2022 im ersten Halbjahr im Schnitt auf 33,02 ct/kWh und im zweiten Halbjahr 2022 auf enorm hohe 53,38 ct/kWh aufwärts.

So kann kein natürlich kein mittelständisches Unternehmen lange wirtschaften/überleben. Im bisherigen Jahresverlauf sank der Preis nunmehr auf durchschnittlich 28,37 ct/kWh. Die extrem gefallenen Gaspreise machten dies möglich.

Auf längere Sicht betrachtet sind die Strompreise jedoch zu hoch. Nun beabsichtigt das deutsche Wirtschaftsministerium unter der Leitung von Robert Habeck eine Entlastung für energieintensive Industrien zu konzipieren – man möchte einen Strompreis für diese Unternehmen subventionieren.

Ziel des Arbeitspapiers aus dem Bundeswirtschaftsministerium soll ein gedeckelter Strompreis von 6 ct/kWh sein, dessen Laufzeit bis zum Jahr 2030 orchestriert sein soll und dann automatisch ausläuft.

Eine Subvention mit eingebautem Verfallsdatum, die den Steuerzahler jedoch Mehrkosten von 25 bis etwa 30 Milliarden Euro aufbrummen dürfte. Wie beim privaten Verbraucher will man aber auch der Industrie Anreize zum Sparen auf den Weg geben und will diesen 6-Cent-Strompreis nur auf 80 Prozent des Verbrauchs anbieten.

Über die Art und Weise der Finanzierung wird nun offensichtlich erst einmal zu debattieren sein.

An der Börse kam dies jedoch gut an. Besonders die energieintensiven Chemieindustriewerte BASF und Covestro legten am Freitag ordentlich zu – Covestro verteuerte sich um 5,25 Prozent und schloss via Xetra mit 40,13 Euro.

Der Präsident des VCI (Verband der Chemischen Industrie) Steilemann, gleichzeitig CEO von Covestro wies auf das eigentliche Problem hin, nämlich dass der Industriestrompreis von vier bis fünf Cent immer noch doppelt so hoch wie das Preisniveau in den USA.

 

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Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte wiesen zum Wochenbeginn mehrheitlich Kursgewinne auf.

Die US-Futures fielen indes mehrheitlich minimal zurück.

Die ersten DAX-Indikationen lagen am Morgen bei 15.959 Punkten.

 

 

Charttechnik

Der Deutsche Aktienindex ging am Freitag via Xetra mit einem Kursgewinn von 1,44 Prozent bei 15.961,02 Punkten aus dem Handel.

Ausgehend vom Kursverlauf vom Zwischentief des 20. März 2023 von 14.458,39 Punkten bis zum jüngsten Zwischenhoch des 02. Mai 2023 von 16.011,56 Punkten, wären die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite näher zu bestimmen.

Die Widerstände wären bei der Marke von 16.012 Punkten, sowie bei den Projektionen zur Oberseite von 16.238/16.378 und 16.605 Punkten abzuleiten.

Bei den Marken zur Unterseite von 15.645/15.418/15.235 und 15.052 Punkten wären die nächsten Unterstützungsbereiche auszumachen.

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