DAX: Kommt es zu einer Katastrophen-Hausse?

CMC Markets: Die Rendite-Differenz zwischen zehn- und zweijährigen US-Staatsanleihen ist nur noch leicht positiv.

Was mit einer Umkehr der Zinskurve gemeint ist und welche Bedeutung das für Aktienanleger haben könnte erfahren Sie in diesem Artikel.

 

Invertierung der Zinskurve – was ist das?

Eigentlich erhält man als Investor einen höheren Zins, wenn man sein Geld länger verleiht. Das gilt auch bei der Geldleihe von Investoren an Regierungen. Regierungen geben Staatsanleihen aus und zahlen darauf einen Zins.

Wenn sie das Geld lange verleihen, liegt der Zins höher, als wenn sie es nur kurz verleihen. Die Zinsen am “kurzen Ende” der Zinskurve – also bei Laufzeiten bis zwei Jahren – sind daher normalerweise niedriger als am “langen Ende” – also bei darüber liegenden Laufzeiten.

In wirtschaftlich gesunden Zeiten liegt also eine steigende Zinskurve vor, da die Renditen höher werden, desto größer die Laufzeit ist.

Das ändert sich gerade. Die Zinsen für längere Laufzeiten sind fast auf dem gleichen Niveau wie für kürzere Laufzeiten.

Die zehnjährige Rendite liegt bei 2,23%, die drei- und fünfjährige bei 2,22% und damit auf dem ungefähr gleichen Niveau.

Würde man die drei Werte mit einer Linie verbinden erhielte man eine flache Kurve. Daher spricht man auch von einer “flachen Zinskurve”, was signalisiert, dass die Marktteilnehmer am Rentenmarkt geringe Wachstumserwartungen an die Konjunktur stellen.

Das Urteil der Marktteilnehmer am Rentenmarkt hat Gewicht: Die Securities Industry and Financial Markets Association (SIFMA) schätzt, dass der weltweite Rentenmarkt 2021 ein Volumen von 119 Billionen USD hatte.

Der Weltaktienmarkt bringt es laut Weltbank auf vergleichsweise geringere 93,7 Billionen USD im Januar 2021.

 

 

Die invertierte Zinskurve: Rezessionssignale

Liegen die Renditen der kürzeren Laufzeiten höher als die Renditen der längeren Fristen spricht man von einer umgekehrten oder invertierten Zinskurve.

Die Zinsen stehen Kopf. Dies interpretieren die Börsen als mögliches Rezessionssignal.

Und auch jetzt ist die Angst begründet. Denn die Weltwirtschaft könnte schon Mitte kommenden Jahres gänzlich anders aussehen als heute.

 

Zinskurve und Geldpolitik: Wird die Zinswende ausbleiben?

Betrachten wir den folgenden Graphen, der den Verlauf des Renditeabstands zwischen zwei- und zehnjährigen US-Staatsanleihen (linke Achse, blau) und den Verlauf der amerikanischen Leitzinsen (rechte Achse, rot) zeigt.

Die grau hinterlegten Flächen zeigen Rezessionen in der US-Wirtschaft an.

 

 

Es gibt zwei wichtige Schlussfolgerungen aus diesem Chart:

  1. Die Zinskurve invertierte sich seit 1970 immer vor Rezessionen. Die Historie lässt sich erweitern. Seit dem zweiten Weltkrieg hat sich diese Zinskurve achtmal invertiert und jedes Mal folgte darauf eine Rezession.
  2. Die amerikanische Notenbank hatte mit Ausnahme heute immer die Zinsen angehoben, bevor es zu einer Rezession kam. Sie senkte den Leitzins, um die Rezession abzudämpfen.

Dies wird in der aktuellen Situation nicht möglich sein, da die Leitzinsen nahe Null sind. Vermutlich hat die amerikanische Notenbank zu spät die Leitzinsen angehoben und damit einen geldpolitischen Fehler begangen.

Sie wird nun versuchen, die Leitzinsen weiter anzuheben, doch kann sie dies wohl nur so lange tun, bis eine Rezession wahrscheinlich wird. Dann wird sie die Leitzinsen wieder senken müssen, um zu versuchen, die Rezession abzuschwächen.

Wittern die Börsen eine solchen Strategieschwenk bereits jetzt und steigen deshalb an, obwohl die Fed alles daransetzt, dem Markt eine Zinswende zu verkaufen?

Tatsächlich ist es so, dass die Aktienmärkte mit Blick in die Historie jetzt noch einmal eine kräftige Rally starten könnten.

Erst nach der Invertierung der Zinskurve bildet der S&P 500 normalerweise ein Hoch aus, bevor die US-Wirtschaft dann sechs bis sieben Monate später in eine Rezession fällt.

 

 

Warum steigen die Börsen bei einem Rezessionssignal?

Die Entwicklung des Abstands der Zwei- und Zehnjahresrenditen muss nun engmaschig beobachtet werden. Invertiert sich die Kurve könnte dies zu einer Rally an den Aktienbörsen führen – zumindest, wenn die Historie einen Anhalt bietet.

Die Börsen fokussieren sich bereits sehr stark auf das Thema einer Invertierung der Zinskurve. Anleger fürchten das Schlimmste: Eine unmittelbar bevorstehende Rezession.

Wenn dann aber die Wirtschaftsdaten, die nach Eintritt der Invertierung der Zinskurve gemeldet werden, positiv ausfallen trifft ein sehr negatives Sentiment auf „unerwartet“ gute Daten, was Kurse steigen lassen kann.

Tatsächlich schwächen sich Wirtschaftsdaten erst Monate später ab, was dann final auch dazu führen kann, dass Aktienkurse fallen.

Dieser zeitliche Versatz erklärt, warum es in der Vergangenheit zu einer „Katastrophenhausse“ gekommen ist, nachdem sich die Zinskurve invertierte.

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