DEKA ETFs: Das Crash-Gespenst von 1987

DEKA ETFs: Der große Crash von 1987 ist für viele, vor allem ältere Börsianer immer noch ein Fixpunkt in der nicht gerade Turbulenzen armen Geschichte der Finanzmärkte. Es war der erste große Crash der Nachkriegszeit, er kam völlig überraschend und markierte für den Dow-Jones-Index mit einem Kurssturz von 22,6 Prozent an nur einem Tag einen bis heute unübertroffenen Rekord.

Daran erinnere ich mich gut. Wir hatten damals gerade zwei Wochen vorher mit der Tele-Börse begonnen und waren am 19. Oktober in Deutschland die einzige TV-Sendung, die detailliert berichtete. Zwei Wochen danach saß ich als junger Journalist in einem Keller im Frankfurter Flughafen und wurde in die berühmte Talkshow "Nightline" von ABC zugeschaltet, diskutierte mit zwei Nobelpreisträgern und lernte die wichtigsten Börsenbegriffe mit Hilfe von Kermit, Miss Piggy und Fozzie Bear kennen. So etwas vergisst man nie.

Auf diesen Crash wurde in den nachfolgenden Jahren immer wieder Bezug genommen, vor allem, wenn der Oktober sich näherte, der seitdem als Crash-Monat gilt. Aber verglichen mit den späteren Krisen, wie das Platzen der Internetblase 2000 oder der Finanzkrise 2008, nehmen sich die Ereignisse von damals heute nur noch als kleine Zuckungen in der Börsengeschichte aus.

 

Von Rekord zu Rekord
In diesem Jahr geistert das Crash-Gespenst von 1987 wieder durch die Börsenwelt. In der Tat gibt es eine Reihe frappierender Ähnlichkeiten. Damals wie heute ging ein jahrelanger Boom der Aktienmärkte voraus. 1987 waren es sieben Jahre, diesmal sind es sogar neun Jahre. Nach so langen Aufschwungjahren sehen vor allem die Charttechniker Muster, die Gefahr signalisieren könnten: Der Boom stockt, der Markt wird zunehmend volatiler, neue Rekorde werden nur noch mit Müh und Not markiert. Hinzu kommt die Bewertung des US-Aktienmarkts. Das Shiller-KGV, errechnet von Nobelpreisträger Robert Shiller, liegt zurzeit mit 28 auf einem Extremniveau, ja sogar deutlich höher als 1987, als es bei 23 lag. In Europa notiert es immer noch unter dem historischen Mittel. Aber die Wall Street ist nun mal die Leitbörse, und wenn es dort kracht, bleibt Europa nicht ungeschoren.

 

 

Es gibt ein paar Unterschiede. Als Reaktion auf den Kurssturz 1987 wurden an vielen Börsen Stabilisatoren eingerichtet. Sie greifen bei zu großen Kursschwankungen. Ein so extremer Tagesverlust wie damals ist heute weniger wahrscheinlich. Die Zinswende 1987 durch die Fed fand in einem anderen Umfeld statt. Damals ging es um eine Fed-Funds-Rate von sieben Prozent, heute vollzieht sich die Wende bei knapp einem Prozent. Die Konkurrenz von Renten zu Aktien spricht weiterhin für Aktien. Der Dollar war 1987 enorm unter Druck. Gegenüber der D-Mark hatte die US-Währung nur in einem Jahr fast 50 Prozent ihres Wertes verloren. Der Devisenmarkt war hypernervös, so dass der Crash 1987 von einem weiteren Dollarverfall begleitet wurde. Verglichen mit damals präsentiert sich der Devisenmarkt relativ stabil.

 

Pro & Contra
Wägt man das Pro und Kontra eines Crashs wie 1987 ab, spricht einiges dafür, dass es früher oder später zu einer signifikanten Korrektur kommen sollte, mal abgesehen von den politischen Risiken, die der Markt aktuell bemerkenswert gut wegsteckt. Die Frage ist nur wie früher oder wie später. Das kann niemand vorhersagen. Je heftiger jedoch über einen möglichen Crash diskutiert wird, desto wahrscheinlicher ist, dass er nicht kommt. Denn ein echter Crash kommt immer überraschend, wie uns die Börsengeschichte lehrt. Doch auf eine Korrekturphase sollte man gefasst sein. Das gehört zum Börsenhandwerk.

Wer dem Braten nicht mehr traut, wird dosiert Teilgewinne mitnehmen, erst recht, wenn es zu einer weiteren Rekordjagd und einer deutlichen Übertreibungsphase kommt. Wer sich aus dem Timing der Märkte raushält, hat sich dagegen mit einem diversifizierten ETF-Portfolio – nach Anlageklassen und international ausgerichtet – breit aufgestellt. Denn bewährt hat sich die Erfahrung, dass er so auch deutliche Verlustphasen immer wieder ausbügeln kann. Selbst wer kurz vor dem Crash 1987 gekauft hatte, musste nicht mal zwei Jahre warten, bis er wieder in der Gewinnzone war.

 

Autor: Dr. Bernhard Jünemann, Finanzjournalist

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