DAX Marktüberblick am 29. Juni 2022: US-Verbrauchervertrauen fällt unter 100 Punkte

flatex: Der Deutsche Aktienindex konnte am Dienstag wie schon am Montag nur einen moderaten Kursgewinn nach Hause tragen, obwohl es intraday bis auf 13.358,62 Punkte aufwärts ging.

Bis zum Xetra-Handelsende bröckelten die Kursgewinne wieder ab – der DAX schloss mit einem Plus von 0,35 Prozent bei 13.231,82 Punkten.

Das Handelsvolumen via Xetra betrug rund 2,78 Milliarden Euro.

Die restlichen umsatzstarken europäischen Leitindizes beendeten den Dienstag mit gemischten Ergebnissen. Während die Indizes in Amsterdam und Zürich Kursverluste zu verbuchen hatten, konnten die Pendants in London, Madrid, Mailand und Paris Zugewinne erzielen.

Der EuroStoxx50 gewann um 0,29 Prozent ebenso nur moderate hinzu und ging mit 3.549,29 Zählern aus dem Handel.

 

US-Verbrauchervertrauen fällt unter 100 Punkte

Am Nachmittag wurde für die USA um 16:00 Uhr das Verbrauchervertrauen für den Monat Juni von „The Conference Board“ publiziert.

Der monatliche Bericht gibt Auskunft über die Stimmung des US-Verbrauchers, über seine Pläne in Bezug auf künftige mögliche Anschaffungen, sogar Urlaubsplanungen, die Inflationserwartungen der Verbraucher, aber auch in Bezug auf den Aktienmarkt und die Zinslage.

„The Conference Board“ untergliedert die gesammelten Daten sogar nach Altersgruppen – die Umfrage findet in acht Regionen und den wichtigsten acht US-Bundesstaaten statt, um ein besseres Gesamtbild zu erhalten.

Dieses nicht unwichtige Verbrauchervertrauen für die US-Wirtschaft fiel am Dienstag auf das niedrigste Niveau seit dem Februar 2021, die Erwartungen der Verbraucher sinken also weiter.

Der Index fiel von 103,2 Punkten im Mai um weitere 4,5 Punkte auf 98,7 Punkte.

Vor allem der Subindex „Erwartungen“ (dieser bezieht sich hauptsächlich auf kurzfristige Aussichten, bezüglich Einkommen, Geschäftsklima und Arbeitsmarktbedingungen) sank stark von zuvor 73,7 Punkte im Mai auf 66,4 Punkte. Dies entspricht den Angaben von „The Conference Board“ nach dem niedrigsten Stand seit dem März 2013.

Die wohl ausschlaggebende Wertung von Lynn Franco von Conference Board bezog sich auf den Punktestand des Subindex „Erwartungen“.

Ein Wert unter 80 Punkten legt den Schluss nahe, dass die US-Wirtschaft im zweiten Halbjahr ein schwächeres Wachstum aufweisen dürfte – die Risiken für eine Rezession bis zum Jahresende sind damit gestiegen.

An den US-Börsen kam es seit der Meldung sukzessive zu Abverkäufen. Die führenden Indizes der Wall Street Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 wiesen durchweg starke Kursverluste auf. Der NASDAQ100 stürzte um 3,09 Prozent auf 11.637,77 Punkte ab.

 

 

Wirtschaftsdaten

Am heutigen Mittwoch stehen eine Reihe von Reden von Zentralbankern an, insbesondere im Rahmen der EZB-Tagung im portugiesischen Sintra. EZB-Präsidentin Lagarde wird gleich zweimal um 15:00 und 17:00 Uhr sprechen.

Neben dem Dienstleister-, Industrie-, Verbraucher- und Wirtschaftsvertrauen und dem Geschäftsklima (alle Werte für den Juni) um 11:00 Uhr, werden um 14:00 Uhr die deutschen Verbraucherpreise für den Monat Juni erwartet.

Um 14:30 Uhr wäre neben den Daten zum persönlichen Konsum im ersten Quartal 2022 aus den USA auch auf das US-BIP für das erste Quartal 2022 zu achten.

Im Hinblick auf die nun beginnende neue US-Berichtssaison wäre auf die neuesten Quartalsergebnisse der Konzerne General Mills, McCormick & Company, MSC Industrial Direct Company, Paychex, Patterson Companies, Unifirst, Duck Creek Technologies, MillerKnoll und Novagold Resources zu achten.

 

 

Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte wiesen am Mittwoch mehrheitlich Kursverluste auf.

Die US-Futures indes konnten allesamt zulegen.

Die ersten DAX-Indikationen lagen am Morgen bei 13.154 Punkten.

 

Charttechnik

Der Deutsche Aktienindex ging am Dienstag via Xetra mit einem Kursgewinn von 0,35 Prozent bei 13.231,82 Punkten aus dem Handel.

Der DAX markierte am Dienstag im Vergleich zum Vortag kein tieferes Tief.

Einmal mehr könnte deshalb auf den Kursverlauf vom letzten Zwischenhoch des 06. Juni 2022 von 14.709,38 Punkten bis zum Verlaufstief des 24. Juni 2022 von 12.904,86 Punkten abzustellen sein, um die nächsten Ziele auf der Ober- und Unterseite möglicherweise näher ableiten zu können.

Die Widerstände kämen weiterhin bei den Marken von 13.331/13.594/13.807/14.020/14.284 und 14.709 Punkten in Frage.

Bei 12.905 Punkten, sowie bei den Projektionen zur Unterseite von 12.641/12.479/12.216 und 11.790 Punkten wären nach wie vor die jeweiligen Unterstützungsbereiche zu verorten.