Interview zum Launch des neuen Online Broker Vitrade

Nach einem eher ruhigem Jahr im deutschen Online Brokerage Markt gibt es kurz vor Weihnachten nochmal eine kleine Überraschung. Der amerikanische Online Brokerage Pioneer E*TRADE zieht sich nur knappe 3 Wochen nach dem Verkauf des Skandinaviengeschäfts an die Saxo Bank auch aus dem deutschen Markt zurück.

David Ernsting, Chefredakteur von broker-test.de, sprach hierzu mit Matthias Hach, Managing Director beim Online Broker E*TRADE Germany, und Stefan Müller, Vorstand der Flatex AG.

Herr Hach, können Sie uns kurz die Beweggründe des amerikanischen Mutterkonzerns zu diesem Schritt erklären? Wie kam es zu dem für viele Trader überraschenden Rückzug aus dem Deutschlandgeschäft?

Matthias Hach: E*TRADE USA hat in den letzten Monaten diverse strategische Positionen überprüft und sich dabei entschieden, sich auf den amerikanischen Brokeragemarkt zu konzentrieren. Daher hatte man sich bereits aus Kanada und Skandinavien zurückgezogen und nun zum Jahreswechsel eben auch aus Deutschland. Ich halte dies auch für die strategisch richtige Entscheidung und das bisherige Feedback unserer Kunden war sehr positiv.

Auf den Punkt gebracht: Vitrade übernimmt das Geschäft von E*TRADE, aber für den Kunden ändert sich erstmal nur das Logo. Die Handelsapplikationen, die Ansprechpartner, die Telefonnummern – alles bleibt wie es ist.

Nun gab es ja schon in der Vergangenheit Berührungspunkte zwischen E*TRADE und Flatex, da beide Broker mit dem gleichen Dienstleister, der biw AG, im Backoffice arbeiten. Lag es da auf der Hand, das die biw AG das E*TRADE Geschäft übernehmen würde und Flatex mit der Kundenbetreuung beauftragt wurde? Woher kam dieser Impuls? Wie kam es dann zu dieser konkreten Lösung?

Stefan Müller: Flatex hat schon länger danach geschaut, wie man neben dem organischen Wachstum auch anorganisch wachsen kann. Dieser Einsteig in den Geschäftsbereich des Heavy Trading paßt da sehr gut in unsere strategische Ausrichtung.

Wie wird sich das für die Trader auswirken?

Stefan Müller: In der Anfangsphase wird es für die Kunden erstmal keine Änderungen außer dem Logowechsel geben. Ansonsten sehen wir das wie im Motorsport: Vitrade wird das Formel 1 Team in der Flatex-Gruppe mit einer noch spitzeren Fokussierung auf die Heavy Trader. Das allerdings bei einem vergrößertem Resourcenpool innerhalb der Gruppe.

Herr Müller, wie wirkt sich das dann auf Ihre Organisationsstruktur aus? Hier kommen gleich auf einen Schlag eine ganze Reihe neuer Kunden auf Sie zu? Davon sehr viele Daytrader mit sehr, sehr hohen Ansprüchen an den Support – und auch einer hohen Zufriedenheit, wie das Ergebnis bei der Brokerwahl 2009 beweist. Wie wollen Sie diesen Kundenerwartungen gerecht werden?

Stefan Müller: Dadurch, daß wir das bisherige Kundencenter von E*TRADE für Vitrade beibehalten, sehen wir uns gut gewappnet, auch in 2010 den Ansprüchen unserer Kunden an die gewohnte Servicequalität gerecht zu werden.

Was werden dann die ersten Entwicklungen nach der “Ruhephase” sein?

Stefan Müller: Vor allem die Integration des CFD Handels und des Eurex Handels. Und eine Konzentration auf weniger Tools bei mehr neuen Funktionen!

Bleiben dann neben den Integrationsbemühungen und der Einführung neuer Tools noch genug Resourcen, um das bisherige Kundenwachstum aufrecht zu erhalten?

Stefan Müller: Die Flatex Gruppe hat inkl. Vitrade ca. 80.000 Konten und es wurden 2009 bereits über 5 Mill. Trades durchgeführt. Dabei hat sich die Anzahl der Trades alleine durch den CFD-Handel um 50% erhöht. Wir gehen davon aus, daß wir auch in 2010 auf diesem Wachstumskurs bleiben werden.

Matthias Hach: Wir gehen davon aus, daß wir dieses Wachstum auch in 2010 fortsetzen werden und uns dabei gegenseitig in der Zusammenarbeit kreativ inspirieren werden.

Wir bedanken uns bei Ihnen für das Interview und wünschen trotz sicherlich anstrengender Tage ein ruhiges Weihnachtsfest.

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