Marktvolumen gibt im Februar leicht nach

Preisbereinigt bleibt der Zertifikatemarkt stabil

Das Marktvolumen der Zertifikate ist im Februar 2009 im Vergleich zum Vormonat leicht zurückgegangen. Das zeigen die jüngsten Daten, die von der EDG im Auftrag des Deutschen Derivate Verbands (DDV) monatlich bei fünfzehn Banken erhoben werden. Das investierte Volumen dieser Banken sank um 2,8% und damit um 1,9 Mrd. Euro auf 66,5 Mrd. Euro. Wesentlicher Grund hierfür waren die Kursverluste an den Aktienmärkten, die negative Preiseffekte bei den entsprechenden Zertifikaten zur Folge hatten. Über alle Zertifikate betrachtet, gingen die Kurse im Berichtsmonat um durchschnittlich 2,5% zurück. Preisbereinigt blieb der Open Interest daher im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert.

Rechnet man die Zahlen, die bei den 15 teilnehmenden Banken erhoben worden sind, auf alle Emittenten hoch, so beläuft sich das Gesamtvolumen des deutschen Zertifikatemarkts Ende Februar auf 78,2 Mrd. Euro.

Bei den Anlageprodukten waren im Berichtsmonat Zertifikate mit Renten als Basiswert gefragt. Ihr Volumen stieg um 6,5% bzw. 1,1 Mrd. Euro auf insgesamt 17,4 Mrd. Euro. Damit entfielen auch im Februar mit 26,5% mehr als ein Viertel des gesamten Anlagevolumens auf Rentenzertifikate.

Übertroffen wurden sie von Zertifikaten mit Aktien als Basiswert, die mit 68,5% weiterhin über zwei Drittel des Anlagevolumens auf sich vereinten, jedoch auch am stärksten von Basiswertverlusten betroffen waren. Ihr Open Interest verringerte sich insbesondere durch die negativen Preiseffekte um 5,2% und damit um 2,4 Mrd. Euro. Über alle Aktienprodukte betrachtet, gingen die Kurse um 3,5% zurück. Preisbereinigt ergab sich dadurch ein Rückgang des ausstehenden Volumens von 1,7% bzw. 807 Mio. Euro.

Deutlich gesunken ist das Marktvolumen der Hedge Fonds-Zertifikate, da im Februar eine Vielzahl größerer Emissionen gekündigt wurden. Ihr ausstehendes Volumen fiel um 20,8% bzw. 616 Mio. Euro. Mit einem Anteil von 3,6% am Gesamtvolumen spielt die Anlageklasse der Hedge Fonds jedoch für die Gesamtentwicklung nur eine geringe Rolle.

Differenziert nach Produktkategorien der Anlagezertifikate zeigte sich im Februar bei Kapitalschutz-Zertifikaten und Aktienanleihen ein Wachstum des ausstehenden Volumens. Der Open Interest von Kapitalschutz-Zertifikaten stieg um 1,7% und damit um 636 Mio. Euro. Mit einem Anteil von 58,2% am gesamten investierten Volumen blieben sie auch im Februar die dominierende Produktkategorie bei den Anlagezertifikaten.

Platz zwei belegten wie im Vormonat mit 12,6% die Expresszertifikate. Allerdings verringerte sich ihr ausstehendes Volumen aufgrund von negativen Preiseffekten um 11,5% bzw. 1,1 Mrd. Euro. Im Durschnitt fielen die Kurse bei Expresszertifikaten im Februar um 7,4%.

Ähnlich stark verringerte sich auch das Volumen von Indexzertifikaten. Ihr Open Interest sank um 11,6% und damit um 271 Mio. Euro. Wie schon bei den Expresszertifikaten war dieser Rückgang nicht zuletzt auch auf fallende Kurse zurückzuführen. Da die Indexzertifikate am Gesamtvolumen nur einen Anteil von 3,1% hatten, wirkte sich dieser Rückgang auf das Gesamtvolumen von Anlagezertifikaten jedoch nur unwesentlich aus.

Einen größeren Einfluss hatte die Entwicklung bei den Bonus- und Teilschutz-Zertifikaten, die mit 8,2% im Februar die viertgrößte Kategorie stellten. Wie schon in den Vormonaten ging ihr ausstehendes Volumen zurück, und verringerte sich um 10,4% auf 5,4 Mrd. Euro. Mit 8,3% verzeichneten Bonus- und Teilschutz-Zertifikate die im Durchschnitt größten Kursverluste.

Im Gegenzug blieb das Volumen von Discountzertifikaten mit einem Rückgang um 0,9% bzw. 60 Mio. Euro konstant. Preisbereinigt stieg der Open Interest sogar um 2,0%. Mit einem Anteil von 10,3% bildeten Discountzertifikate die drittgrößte Produktkategorie bei den Anlagezertifikaten.

Das Volumen von Aktienanleihen erhöhte sich im Februar deutlich. Der Open Interest wuchs um 42% und damit um 202 Mio. Euro. Die starke Nachfrage wirkte sich auch auf den Anteil von Aktienanleihen am gesamten Anlagevolumen aus. Im Februar vereinten sie 1,0% des Anlagevolumens auf sich nach 0,7% im Januar.

Anders als die Anlageprodukte konnten Hebelprodukte im Februar zulegen. Ihr Open Interest wuchs um 3,8% und damit um 30 Mio. Euro. Preisbereinigt stieg das ausstehende Volumen von Hebelpapieren sogar um mehr als 10,0%. Dabei fiel der Anstieg bei Hebelpapieren mit Aktien als Basiswert am stärksten ins Gewicht. Ihr Open Interest stieg um 12,6% bzw. 65 Mio. Euro. Bei Aktienprodukten gingen die Kurse im Februar um durchschnittlich 7,5% zurück. Bereinigt um Preiseffekte wuchs ihr Open Interest deutlich um 20,0% bzw. 103 Mio. Euro. Der Anteil der Aktienprodukte am Gesamtvolumen der Hebelprodukte erhöhte sich um 5,5 Prozentpunkte auf 70,6%.

Das Volumen der Hebelprodukte mit Währungen und Rohstoffen als Basiswert sank hingegen um 11,7% bzw. 31 Mio. Euro auf 236 Mio. Euro. Mit 28,8% des gesamten investierten Volumens der Hebelprodukte stellten sie wie schon im Vormonat die zweitgrößte Anlageklasse.

Stark zurück ging der Open Interest der Hebelprodukte mit Renten als Basiswert. Mit 43,4% bzw. 4 Mio. Euro verloren sie fast die Hälfte ihres ausstehenden Volumens. Da diese mit 0,6% nur einen kleinen Anteil am Open Interest der Hebelprodukte ausmachen, fiel dies jedoch mit Blick auf das Gesamtvolumen der Hebelprodukte kaum ins Gewicht. Die Kurse von Rentenprodukten sanken im Februar um 8,2%, was einen preisbereinigten Rückgang des Open Interest von 35,3% bzw. 3 Mio. Euro bedeutete.

Das Größenverhältnis von Anlagezertifikaten und Hebelprodukten blieb im Februar unverändert. Während auf die Anlagezertifikate 98,8% des Gesamtmarktes entfielen, hatten die Hebelprodukte einen Marktanteil von 1,2%.

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