OPEC vor weiterem Machtverlust – Fallende Ölpreise sind durchaus willkommen

CMC Markets: Die OPEC sorgt für Verwirrung. Erst wurde eine Sitzung am Sonntag in Wien abgesagt.

Nachholtermin war dann gestern – allerdings nur virtuell im Internet.

Am Ende gab es nicht mal eine abschließende Pressekonferenz und beschlossene Senkungen sollen nur freiwilliger Natur sein. Ist die OPEC+ gerade dabei, auseinanderzubrechen?

Man muss wissen, dass die OPEC+ lediglich ein Forum für die Zusammenarbeit zwischen den 13 ständigen OPEC-Mitgliedern mit zehn weiteren Nicht-OPEC-Förderländern ist – jenen also, die zwar Öl fördern, aber nicht in der OPEC sind – Russland und Kasachstan etwa. Und ab kommendem Jahr auch Brasilien.

 

Ölförderländer senken Fördermengen zur Preisstabilisierung

Saudi-Arabien führt seit jeher die OPEC an. Sie sind besorgt über eine Abschwächung der Weltwirtschaft und eine nachlassende Ölnachfrage im nächsten Jahr und haben daher bereits vor Monaten die Fördermengen um eine Million Barrels täglich gesenkt.

Russland hat sich innerhalb der OPEC+ angeschlossen und seine Fördermengen um 300.000 Barrel/Tag herabgesetzt.

Die Hoffnung dieser freiwilligen Förderkürzungen ist, den Ölpreis nach oben zu bewegen, um durch den höheren Preis morgen mehr einzunehmen, obwohl man heute weniger verkauft.

Diese Logik scheint sich gestern nicht durchgesetzt zu haben. Viele Länder spüren die hohe Zinslast und haben Schwierigkeiten, sich in ihrer eigenen Währung zu verschulden und sind daher auf die Einnahmen aus dem Ölgeschäft angewiesen.

Angola zum Beispiel kündigte gleich am Donnerstag an, sich nicht an die freiwillige Vorgabe einer Kürzung der Fördermengen halten zu wollen.

 

Zweifel an Quotendisziplin, USA überschwemmen den Ölmarkt

Die Märkte zweifeln insgesamt an der Quotendisziplin der OPEC+ nach dem krisenhaften virtuellen Treffen gestern, an dem eine abschließende Pressekonferenz gleich ganz abgesagt wurde.

Was hier hinter den virtuellen Türen beschlossen wurde oder eben auch nicht, bleibt damit der Fantasie der Anleger überlassen.

Was bleibt, ist die Möglichkeit eines erneuten Machtverlusts der OPEC. Die USA produzierten im September 13,2 Millionen Barrel Öl pro Tag und können dank Fracking damit so viel Öl produzieren wie kein anderes Land der Erde.

Dort denkt keines der oft Börsen gelisteten Unternehmen darüber nach, freiwillig auf Fördermengen zu verzichten.

Die USA überschwemmen den Weltmarkt mit Öl und das lässt viele Mitglieder der OPEC+ daran zweifeln, ob sie überhaupt noch viel an der Preisgestaltung ausrichten können.

Viele der OPEC+ Länder scheinen sich den USA anzuschließen und fördern maximale Mengen Öl, nach dem Motto: Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.

 

Brasilien tritt OPEC+ bei, keine Kürzung geplant

Auch Brasilien wird nächstes Jahr der OPEC+ beitreten. An eine Fördermengenkürzung denkt man aber nicht.

Bis dahin ist man sich im Ölgeschäft wohl auch in Rio selbst der nächste und produziert am Maximum.

Für den Ölpreis könnte diese Mentalität einen erneuten Einbruch bedeuten, sollte sich das Wachstum im neuen Jahr weiter abschwächen.

Der Streit in der OPEC+ ist eine gute Nachricht für die westliche Geldpolitik, die ja versucht, der auch durch Öl verursachten Inflation Herr zu werden.

 

WTI Öl interaktiver Chart

 

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