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Brexit – Die Folgen für uns Trader!

QTrade: Die Abstimmung in England hat ergeben, dass die Mehrheit der Bevölkerung (auch wenn es eine knappe Mehrheit war) aus der EU austreten will. Die Medien diskutieren das Thema hoch und runter, doch welche Folgen wird ein Brexit (sofern er nicht verhindert wird) für uns Trader haben?

UK verliert den "Passport"!
Finanzunternehmen, die in einem EU-Land registriert sind, können in alle Mitgliedsstaaten ihre Dienstleistungen anbieten, sofern diese einen "Passport" (Pass) besitzen. Diesen erhält man, indem man eine Regulierung in einem Land vorweisen kann und anschließend einen Antrag in dem Land stellt, wo man seine Dienste anbieten möchte.

Viele Broker aus Großbritannien oder Zypern sind in der Regel grenzüberschreitend tätig und bieten ihre Services EU-weit an. Der Aufwand für den Pass ist meist gering und wird von spezialisierten Anwälten übernommen. Tritt England aus der EU aus, verlieren die dort ansässigen Unternehmen ihren Pass und dürfen nicht mehr im Rest der EU tätig werden.

Welche Optionen gibt es für die Broker?
Eine Möglichkeit besteht darin, dass eine Spezialregelung mit England für Finanzdienstleistungen getroffen wird. Diese Option halte ich für sehr realistisch. Länder wie Norwegen oder Island gehören nicht zur EU, allerdings gilt dort die Grenzüberschreitung trotzdem.

Zudem ist die englische Regulierungsbehörde FCA auf EU-Ebene maßgebend beim Entwurf neuer Regulierungen und hat viele Gesetze wie bspw. MIFID 2 entworfen. Ich kann kaum glauben, dass man auf dieses Know How verzichten kann, da andere Behörden bei weitem nicht den Takt so vorgeben wie die britische FCA.

Ein alternativer Weg besteht darin, dass britische Finanzdienstleister Niederlassungen oder Tochterunternehmen mit voller Regulierung in der EU eröffnen. Im Gespräch sind hier vor allem Zypern und Irland. Durch diesen Kniff, kann man weiterhin EU-weit seine Dienste anbieten und handelt gesetzeskonform.

Die Folgen für Trader!
Wer sein Konto in Großbritannien hat, darf dieses auch weiterhin und nach einem Brexit behalten. Trader sind frei in ihrer Entscheidung wo sie Konten eröffnen. Ein potentielles Problem könnte allerdings die fehlende Stimme der Briten auf EU-Ebene sein.

Diese waren im Finanzbereich immer ein glühender Verfechter von Trading-Produkten wie CFDs und FX. Fehlt nun die britische Lobby, könnten andere Regulierungsbehörden die Daumenschrauben anziehen. Dies heißt, dass möglicherweise deutliche Hebelbeschränkungen kommen könnten, sowie Verbote spezieller Produkte und Werte (siehe Polen und Israel). Dies ist allerdings momentan noch nicht absehbar.

Autor: Sebastian Hell

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