Naturkatastrophen: Weniger Unwetter, teure Schäden

  • Durchschnittliche Schadenhöhe in Deutschland steigt deutlich an
  • Allianz zahlt 114 Millionen Euro nach Überschwemmungen aus
  • Juni am gefährlichsten, Sturm und Hagel am häufigsten

 

Allianz Versicherung: Die Zahl der Schäden aufgrund von Naturkatastrophen ist in Deutschland im vergangenen Jahr zurückgegangen – die einzelnen Schäden waren aber deutlich teurer als im Vorjahr. Das ist ein Ergebnis des Allianz Naturkatastrophenkalenders für das Jahr 2016. Rund 152.000 Schäden, die Sturm und Hagel, Starkregen oder Blitz als Ursache hatten, meldeten Allianz Kunden im vergangenen Jahr*. Das waren nur halb so viele wie im Jahr zuvor (305.100 Schäden).

Die Auszahlungen an die Kunden aufgrund von Unwetterschäden gingen dagegen nur um 21 Prozent zurück. Rund 297 Millionen Euro** hat die Allianz insgesamt an ihre Kunden geleistet, nach 376 Millionen Euro im Vorjahr. Der einzelne Schaden war also im Durchschnitt deutlich teurer als im Jahr zuvor. "2016 lag die Schadenhöhe bei durchschnittlich 1955 Euro und damit um 58 Prozent über dem Vorjahresdurchschnitt", sagt Mathias Scheuber, Schadenvorstand der Allianz Versicherungs-AG.

 

Hohe Auszahlungen für Hochwasserschäden
Symbolisch steht Simbach am Inn in Bayern für die Verwüstungen, die durch Starkregen entstehen können. Im Juni 2016 wurden große Teile des Ortes innerhalb weniger Stunden überflutet. "Hochwasserschäden sind besonders teuer", sagt Scheuber. „Zwar entfielen auf Überschwemmungen nur 11 Prozent der gemeldeten Unwetterschäden in Deutschland, aber 38 Prozent der gesamten Schadensumme.“

In ganz Deutschland zahlte die Allianz an ihre Kunden für 16.700 Hochwasserschäden mehr als 114 Millionen Euro aus. Diese Summe ist ein Vielfaches des Vorjahres, als der Allianz nur gut 5100 Hochwasserschäden mit einer Gesamtsumme von 14,4 Millionen Euro gemeldet wurden. Der durchschnittliche Schaden war mit 6850 Euro fast zweieinhalbmal so teuer wie 2015 (2799 Euro).

Naturkatastrophen 2015/2016

Sturm und Hagel am häufigsten, Juni am gefährlichsten
Mit über 60 Prozent aller Unwetter-Schadenmeldungen (rund 92.000) wurden 2016 die meisten Schäden in Deutschland durch Sturm und Hagel verursacht, ein Drittel aller Schäden entfielen auf Blitz und Überspannung.

Knapp 80 Prozent der Unwetterschäden entstanden in den Sommermonaten. Spitzenreiter war 2016 der Juni, gefolgt von Mai und Juli. Im Gegensatz dazu blieben die Herbst- und Wintermonate ruhig. 2015 hatten Allianz Kunden hingegen die Hälfte der Unwetterschäden im März gemeldet.

In den ersten sechs Monaten 2017 lag die Elementarschadenbilanz trotz der Unwetter „Paul“ und „Rasmund“ unter dem langjährigen Durchschnitt. Ihren betroffenen Kunden zahlt die Allianz für Elementarschäden voraussichtlich insgesamt 219 Millionen Euro aus.

Nur die Elementarversicherung deckt Überschwemmungsschäden
Nahezu alle Gebäude in Deutschland sind durch eine Gebäudeversicherung gegen das Risiko Sturm und Hagel versichert. Aber nur für rund 40 Prozent der Gebäude besteht nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) eine Elementar-Zusatzdeckung, die für Schäden durch Überschwemmungen aufgrund von Starkregen aufkommt.

 

„Der Preis wird überschätzt und das Risiko unterschätzt“, sagt Mathias Scheuber. Dabei ist Elementarschutz meist nicht teuer: Fast 90 Prozent der Gebäude stehen in der Zone 1. Das heißt, sie sind im Durchschnitt für unter 100 Euro im Jahr versicherbar. Zum Vergleich: Eine Vollkaskoversicherung für einen VW Golf kostet durchschnittlich über 800 Euro.

 

Die Ministerpräsidentenkonferenz hatte sich im Frühjahr dafür ausgesprochen, dass künftig nach Unwetterschäden keine staatlichen Hilfen an Hochwasseropfer mehr fließen sollen, wenn das Gebäude oder der Hausrat versicherbar gewesen wären. Bayern wird als erstes Bundesland ab 2019 keine Finanzhilfen mehr gewähren.

 

 

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