Trading-Anhaltspunkte für das Treffen der Fed

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  • Die Entscheidung des FOMC ist das Schlüsselevent in dieser Woche. Die Entscheidung wird am heutigen Mittwoch um 20:00 Uhr verkündet, die Pressekonferenz findet 30 Minuten später statt
  • Die Märkte erwarten einen “dovischen Anstieg” – die Zinsen steigen gefolgt von zurückhaltenden Aussagen der Fed, was eine Chance für den US-Dollar sein könnte
  • Eine deutliche Änderung des Punkt-Charts könnte den EUR/USD über 1,13 hinausschieben

In dieser Woche ist der Zinsentscheid der Fed das meist erwartete Ereignis. Es wird am heutigen Mittwoch um 20:00 Uhr bekannt gegeben, die Pressekonferenz mit Janet Yellen wird 30 Minuten später stattfinden. Wir analysieren die möglichen Ausgänge des Treffens und stellten zwei Trading-Anhaltspunkte vor.

Entscheidung: Der Anstieg wurde bereits eingepreist, es bleiben Fragen über die zukünftigen Bewegungen

Von der Fed wird erwartet, dass sie die Zinsen zum zweiten Mal in diesem Jahr anheben wird und daher ist dieser Entscheid alleine nicht genug, um den US-Dollar zu stärken. Es kommt auf zwei Themen an, die wichtig für die Marktreaktion sein werden: Eine dritte Anhebung in diesem Jahr und die Verringerung der Bilanzen. Das erste Quartal war sehr schwach, die Inflation und die Lohnentwicklung sind langsamer geworden und auch die Konjunkturumfragen sind abgeschwächt. Das sind Gründe, warum die Fed vorsichtiger sein könnte, dennoch “versprach” die Zentralbank der USA in mehreren Reden die Anhebung im Juni und ein Ausbleiben ist sehr unwahrscheinlich. Die Märkte wollen wissen, ob die Zentralbank die Zinsen ein weiteres mal im September oder Dezember die Zinsen anhebt und ob die Bank die Beteiligung an Anleihen verbunden mit dem QE Programm etwas zurückfährt. Unserer Meinung nach könnte eine weitere Entscheidung basierend auf den kleiner werdenden Bilanzen bis September vertagt werden und wenn die Fed vorsichtige Worte wählt, schafft das Platz für die dritte Anhebung in diesem Jahr. An diesem Punkt möchten wir mit den Anhaltspunkten beginnen.
Anhaltspunkt 1 – GBP/USD

Wenn die Fed die Zinsen anhebt und die Wortwahl nicht deutlich zurückfährt (die Fed könnte ja sagen, dass die Schwäche der Wirtschaft konjunkturbedingt ist), könnte es der Dollar schaffen, nach dem Treffen etwas Stärke zurück zu erlangen. Die Anhebung wurde bereits komplett eingepreist, aber wenn wir uns die Zinsen am Markt anschauen, ist nur eine einzige weitere Anhebung bis Ende 2018 eingepreist. Das ist ein sehr vorsichtiger Ansatz – im Treffen im März wurde über vier weitere Anhebungen (plus eine Anhebung im Juni) gesprochen. Wenn die Fed ruhig bleibt und Janet Yellen daran festhält, weitere Anhebungen durchzuführen, könnte der Dollar an Wert zulegen. Das Paar GBP/USD  könnte sehr interessant in diesem Szenario sein, da das Pfund nach den Wahlen deutlich unter Druck geraten ist. Das Paar könnte daher in Richtung der Unterstützungen bei 1,2250 und 1,2360 laufen.

Anhaltspunkt 2 – Gold

Wenn die Fed die Zinsen nicht anhebt (unwahrscheinlich aber möglich) oder zu vorsichtig wird, was die zukünftigen Anhebungen angeht, könnte der Goldpreis  nach der letzten Korrektur wieder abprallen. Der Goldpreis testet gerade eine wichtige Unterstützungszone bei 1260 $/Unze und eine dovische Aussage der Fed (speziell wenn es keine Anhebung geben sollte) könnte Gold dabei helfen, den Aufwärtstrend weiter fortzusetzen und das Kursziel bei 1300 $/Unze anzustreben.

Für erfahrene Trader – Dot-Plot-Analyse

Eine Reaktion auf das FOMC-Treffen hängt sehr oft von Nuancen wie die Änderungen im Punkt-Plot ab. Dieses Diagramm wurde von einem ehemaligen FOMC-Präsidenten eingeführt. Jedes Mitglied des FOMC platziert auf diesem Diagramm bzw. Chart einen Punkt, wo es die Zinssätze am Ende der nächsten Jahre und für einen “längerfristigen” Zeitraum (nicht angegeben, aber oft im Vergleich zu 10-jährige Anleiherenditen) sehen würde. Seitdem hat das Diagramm eine bedeutende Rolle bei den Markterwartungen für die Zinssätze gespielt und daher könnte sich jede Änderung negativ auf den US-Dollar auswirken.

Wir analysieren, wie Veränderungen den EUR/USD  in der ersten Stunde und den ersten vier Stunden nach FOMC-Entscheidungen beeinflusst haben. Weil es unmöglich ist, jeden einzelnen Punkt zu analysieren, analysieren wir Veränderungen an Medianen, die als eine Art Konsens beim FOMC verstanden werden. Angenommen, der Median für 2017 im März bei 1,375% lag, bedeutet das, dass die Fed die Zinsen auf diesem Niveau sah  (entspricht 3 Erhöhungen in diesem Jahr). Wie wir aus einer historischen Analyse sehen können, waren diese Veränderungen meist negativ (Fed-Mitglieder reduzierten ihre Erwartungen für zukünftige Erhöhungen). Das führte zu signifikanten EUR/USD-Anstiegen über die erste und die ersten vier Stunden. Dies war 2015 und im März 2016 der Fall. Die einzige Situation, wo der EUR/USD deutlich abnahm, war im Dezember 2016 und wir können sehen, warum – die Fed hatte nicht nur die Raten erhöht, sondern auch die Erwartungen im Dot-Chart.
Für dieses Treffen werden wir uns auf den 2018er Median konzentrieren, da wir nicht glauben, dass sich 2017 etwas ändern könnte (auch wenn Yellen dovisch ist, wird die Mehrheit des FOMC bei ihrem “3-Anhebungs-Szenario” bleiben). Der 2018er Median lag im März bei 2,125% (3 Anhebungen in diesem Jahr und 3 Anhebungen im Jahr 2018). Eine Revision dieses Medians auf 1,875% könnte für den US-Dollar negativ sein, aber aus unserer Sicht (und angesichts der niedrigen Markterwartungen) könnte nur eine Reduktion auf 1,625% eine starke EUR/USD-Rallye auslösen. Dies scheint ein Ereignis mit geringer Wahrscheinlichkeit zu sein, aber sollte es auftreten, könnte der  EUR/USD innerhalb der ersten 4 Stunden nach einer Entscheidung womöglich über 1.13 hinausgehen.

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