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Gold-Kolumne: Liquidität treibt Gold auf neues Hoch

Es ist immer wieder spannend, die Kapitalmärkte im zeitgeschichtlichen Kontext zu beobachten. Diese beiden Parteien, so möchte man meinen, gehören doch untrennbar zusammen. In der aktuellen Phase liefern sie jedoch wieder einmal ein völlig getrenntes Bild. Hier ist es daher nicht einfach, die Gründe zu finden, die beides einigermaßen versöhnlich verbinden. Wagen wir einen Versuch.

Katastrophen und Kriege

Die Welt wird aktuell von zwei großen Einflüssen bestimmt. Auf der einen Seite haben wir Japan, dass durch das Erdbeben, den anschließenden Tsumani und die nach wie vor kritische Situation im Fukushima-AKW in Schach gehalten wird. Die japanische Wirtschaft wird dadurch schwer gebeutelt. Die Energiesituation ist schwer angeschlagen, es kommt zu Lieferausfällen. Sogar erste deutsche Betriebe denken daher über Kurzarbeit nach.

Des Weiteren gibt es nach wie vor die Unruhen in Nordafrika, die ihren bisherigen Höhepunkt in Libyen fanden. Hier sind mittlerweile westliche Truppen eingerückt und haben nach Afghanistan und dem Irak in Libyen den dritten Kriegsschauplatz des 21. Jahrhunderts in der muslimisch geprägten Welt gefunden. Auch hier ist die Wirtschaft involviert, schließlich geht es um die Ölversorgung.

Unsicherheiten überall

Wir stehen Zeiten gegenüber, die von Unsicherheit geprägt sind. Keiner weiß so recht, wie es wo weitergeht. Wird es in Libyen ähnlich laufen, wie schon in Afghanistan und Irak? Werden westliche Truppen hier über Jahre vor Ort bleiben? Ein solcher Einsatz ist schließlich mit Milliardenaufwendungen verbunden, bei denen man sich schon heute fragt, wo dieses ganze Geld eigentlich herkommen soll.

Auch aus Japan hat es bisher keinerlei Entwarnung gegeben. Zwar entweicht aktuell keine Radioaktivität mehr, aber die Situation vor Ort im Fukushima-Kraftwerk ist nach wie vor nur mit äußersten Mühen unter Kontrolle zu halten. Dazu kommt, dass die Erde in Fernost noch nicht aufgehört hat, zu beben. Hinsichtlich der Dynamik der Ereignisse könnten uns schon nächste Woche wieder völlig unerwartete Neuigkeiten bevorstehen.

Die Märkte

In diesem Umfeld geht es auch an den Märkten drunter und drüber. Der DAX steht am heutigen Freitag ganze 600 Punkte höher als noch am Dienstag, dem Handelstag Nummer 2 nach dem nuklearen Zwischenfall. Auch das Gold hat sich nach einem ersten Knick nach unten nun zu einem neuen Rekordhoch aufgeschwungen. Aufgrund der anhaltenden Dollar-Schwäche verharrt Gold in Euro um die 1.000er-Marke.

Das, was wir da alles sehen, mutet ein wenig paradox an. Die allgemeine Lehrmeinung geht dahin, dass die Märkte eine Krise nicht einfach so wegstecken. Nach den anhaltenden Unsicherheiten ist es schwer vorstellbar, dass es in diesem Umfeld zu neuen Hochs und ansonsten auch großen Gewinnen kommt. Fakt ist aber, dass diejenigen Geldströme existieren, welche die sichtbaren Entwicklungen herbeigerufen haben.

Fazit

Nachdem letzte Woche zum kleinen deflationären Schock die Anleger weltweit in Verunsicherung ihre Investments zuerst in Cash eintauschten, ist dieses zum Großteil schon wieder reinvestiert worden. Die Japan-Panik brachte billige Kurse hervor, auf die sich sofort gestürzt wurde. Und ganz abgesehen davon ist ein Krieg in der Regel immer gut für die Börse gewesen. Im März 2003 begann der Irak-Krieg, auch hier hatten wir einen Marktboden.

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