Feld nicht bekannt

Gold-Kolumne: Kleiner deflationärer Schock

Wenn Sie den Goldpreis in der vergangenen Woche isoliert betrachten, dann bekommen Sie kaum ein Bild der bestürzenden Geschehnisse in der Welt geliefert. Hier hat sich nicht viel getan. Seit dem letzten neuen Hoch im Dollar-Gold liefen die Kurse ein wenig seitwärts bis abwärts – bis es dann auf den heutigen Dienstag mit einem kleinen Schub unter die 1.400 Dollar-Marke ging. Kein Grund zur Panik.

Katastrophe in Japan

Was die Märkte momentan in Atem hält, ist ganz klar die Katastrophe in Japan. Was als schweres Erdbeben mit anschließendem Tsunami und Tausenden von Toten begann, weitete sich bis zum größten atomaren Desaster seit Tschernobyl vor fast 25 Jahren aus. Die Tragweite der Ereignisse ist enorm. Überall auf der Welt sind die Menschen zutiefst bestürzt und verängstigt.

Es ist schon beinahe ein wenig zynisch, angesichts der Situation nüchtern über die Geschehnisse in Finanzen und Wirtschaft zu berichten. Natürlich nehmen auch wir in der Gold-Redaktion in allererster Linie Anteil an der Tragödie. Unser Beileid gilt an erster Stelle den Betroffenen in Japan, die im Anblick der nationalen Katastrophe einen beachtlich klaren Kopf bewahren. Wir hoffen innigst, dass der große Knall ausbleibt.

Folgen für die Weltwirtschaft

Dass sich das bereits am Freitag stattgefundene Beben solch weitreichende Konsequenzen haben würde, war kaum abzusehen. Am Dienstag erlebten die Märkte den größten Verlusttag im jungen Jahr 2011. Praktisch seit der Finanzkrise hatten wir eine derartige Verkaufsbewegung nicht mehr gesehen. Quer durch die Bank verlieren die Assets am Markt an Wert. Anleger ziehen sich scharenweise zurück.

Es ist ein seltenes Bild, dass an einem Tag quasi alle größeren Märkte, auch der Goldmarkt, verlieren. Das bedeutet, dass die Anleger Kasse machen, ohne umzuschichten. Der vergleichsweise geringe Verlust im Gold lässt jedoch bereits erahnen, dass hier auch einige Käufe die Kurse stützten. Das Gesamtbild lässt jedoch nur eines vermuten: Ein Abkühlen der Weltwirtschaft. Das zumindest steht soeben im Raum.

Märkte in Panik

Wir können zum aktuellen Zeitpunkt getrost von einem kleinen deflationären Schock sprechen. Es bleibt abzuwarten, welche Tragweite eben dieser besitzen wird. Im Moment überschlagen sich die Ereignisse. Hier im Westen ist die Debatte um die Sicherheit der Kerntechnik neu entbrannt. Sollten weitere Kraftwerke abgestellt werden, hat dies wiederum Konsequenzen für den heimischen Energiemarkt, ergo steigende Preise.

Nur ist es leider das letzte, was die ohnehin angeschlagene globale Konjunktur jetzt gebrauchen kann. Die Notenbanken überall um den Globus tun ohnehin bereits ihr äußerstes, die Wirtschaft bei Stange zu halten. Auch hier gehen sie große Risiken ein. Die aktuelle Situation bedroht jedoch das weitere Wachstum. Hier ist Besonnenheit besonders gefragt. Hier können wir von den Japanern durchaus noch etwas lernen.

Fazit

Bedingt durch den exogenen Schock des Erdbebens in Japan und dessen Folgen ist eine drohende Weltwirtschaftskrise plötzlich wieder im Zentrum der Aufmerksamkeit. Sollte sich dieses Szenario durchsetzen, dann wird auch der Goldpreis seine aktuellen Höchststände nicht halten können. Momentan sieht es noch gut aus, unterhalb von 1.350 Dollar jedoch wird es langsam brenzlig. Nächste Woche werden wir ein Update zur Handelsstrategie liefern. Bis dahin alles Gute.

Mehr Finanz-News fur Sie:

Finanz-Tools:

Themen im Artikel

Infos über Name nicht gefunden

Feld nicht bekannt
Feld nicht bekannt
Feld nicht bekannt
:
Feld nicht bekannt
Disclaimer & Risikohinweis
Feld nicht bekannt

Name nicht gefunden News

Weitere Trading News

Gold: Im Höhenrausch

Helaba: Gold jagt von einem Rekord zum nächsten. Trotz steigender Realzinsen und enttäuschter Hoffnungen auf Zinssenkungen der Fed bleibt das Edelmetall in Reichweite seiner jüngsten...