Tipps für Investoren in Zeiten der lockeren Fiskalpolitik

Pioneer Fonds: Die Ära des Quantitative Easing und der extrem niedrigen Zinsen scheint nun zu Ende zu gehen und die Märkte scheinen zu erwarten, dass sie von einer lockereren Fiskalpolitik abgelöst wird. Wir stellen einige Ansätze vor, wie Investoren mit diesem Paradigmenwechsel umgehen können.

Manche sagen, die Zentralbanken hätten die Finanzmärkte seit der Finanzkrise gestützt, andere meinen, sie hätten sie manipuliert. Kaum zu bestreiten ist aber, dass die expansive Geldpolitik Auswirkungen auf die Vermögenspreise hatte.

Die Federal Reserve ist bereits im Zinserhöhungszyklus und die Europäische Zentralbank hat den Umfang ihres Anleihekaufprogramms gesenkt. Die Politik der japanischen Notenbank zielt nicht mehr so sehr auf die Zinsen als vielmehr auf die Kontrolle der Anleiherenditen ab. Und die britische Premierministerin Theresa May beklagt die "Nebeneffekte" der akkommodierenden Politik der Bank of England und sagt, dass "sich etwas ändern muss".

Märkte erstaunlich ruhig
Erst vor ein paar Jahren, im Jahr 2013, gerieten Investoren allein beim Gedanken an eine Straffung der US-Geldpolitik in Panik. Wir erinnern uns an das „Taper Tantrum“. Warum sind also die Märkte zurzeit so ruhig?

Ein Grund ist die Erwartung, dass nun weltweit die Fiskalpolitik an die Stelle der Geldpolitik tritt. Die USA diskutieren über ein Steuersenkungspaket sowie Infrastrukturinvestitionen von bis zu einer Billion Dollar. In Europa haben Spanien und Italien Haushaltsdefizite über den erlaubten Höchstwerten und Deutschland will nach den Wahlen die Steuern senken.

Auswirkungen auf Emerging-Markets-Anleihen
Dieser Übergang von einem geldpolitischen zu einem fiskalpolitischen Fokus kann durchaus zu einem Anstieg der Volatilität führen. Ein bedeutendes Risiko ist ein zu starker Anstieg des US-Dollars gegenüber den wichtigsten Währungen der Emerging Markets.

 

Ein solches Szenario könnte durchaus infolge von steigenden Zinsen entstehen. Dies hätte Auswirkungen auf Dollar-denominierte Unternehmens- und Staatsanleihen. Vor allem Lateinamerika könnte sich als besonders anfällig erweisen, zusammen mit der Türkei, Ungarn, den Philippinen, Malaysia und Indonesien.

Auswirkungen auf europäische Anleihen
Investoren sollten in Betracht ziehen, sich so aufzustellen, dass sie im Falle erhöhter Volatilität infolge der veränderten Rahmenbedingungen besser geschützt sind. Zum Beispiel durch den Einsatz ereignisgetriebener Strategien, mit dem Ziel, geopolitische Risiken abzusichern, sowie durch eine niedrige Duration.

Es könnte sich als sinnvoll erweisen, das ganze Jahr hindurch eine eher kurze Duration beizubehalten. Um jedoch auch für plötzliche starke Bond-Rallys gewappnet zu sein oder für den Fall, dass das Durationsexposure zu stark ausgefahren ist, können Investoren möglicherweise mit einer Macro Hedging-Strategie Alpha generieren.

Auswirkungen auf Aktien
Darüber hinaus sollten Aktieninvestoren versuchen, so aufgestellt zu sein, dass sie von fiskalen Stimuli profitieren. Aber dennoch ist Vorsicht angezeigt. Unternehmen, die nachhaltig Gewinne generieren, dürften grundsätzlich mit einer höheren Wahrscheinlichkeit wachsen, und zwar unter jeglichen gesamtwirtschaftlichen Bedingungen. Wenn die Fiskalprogramme nicht so ausfallen wie erhofft, dürften sich Unternehmen mit Preismacht trotzdem gut entwickeln.

 

 

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