XTB: Nach Bernanke, aber vor Draghi

Die Märkte verdauen aktuell die Rede von Federal Reserve Präsident Ben Bernanke in Jackson Hole.

 

Während und unmittelbar nach der Rede gaben die Kurse nach, weil man in den vagen Formulierungen eine Absage an weitere Anleihekäufe befürchtete. und sich zunächst in Sicherheit brachte. Als man die Aussagen dann mit einigen Minuten Abstand betrachten konnte, kam die wahre Bedeutung der Worte ans Licht:

 

Wie im Vorfeld von der Mehrheit der Experten erwartet, hielt Bernanke sich mit konkreten Aussagen zurück, sicherte aber der US-Wirtschaft ein weiteres Mal seine Unterstützung zu. Zwar bezeichnete er Anleihekäufe als unkonventionelle Maßnahme, deren Wirkung man nicht genau abschätzen könne und deren Einführung man genau überdenken solle, aber angesichts der Schwäche des US-Arbeitsmarkts erscheinen diese Risiken vergleichsweise beherrschbar. Damit wiederholte er seine früheren Statements, dass man von der geldpolitischen Seite her tätig werden wird, wenn die wirtschaftlichen Risiken es erforderlich machen sollten. Man ist sich mittlerweile der Rückentdeckung durch die Federal Reserve bewusst und glaubt daran, dass man QE3 in den kommenden Monaten noch zu sehen bekommt. Ein interessanter Aspekt an Bernanke´s Rede ist, dass sich sein zentrales Beobachtungskriterium leicht verschoben hat. Anstatt rein auf das Beschäftigungsniveau zu achten liegt der Fokus jetzt immer noch auf dem Zustand des Arbeitsmarkts, aber jetzt in Verbindung mit dem Wirtschaftswachstum. Bernanke ist der Meinung, dass die Expansion der Wirtschaftsleistung nicht ausreicht, um den Arbeitsmarkt zu stimulieren. Man bräuchte 2% Wachstum, um weitere Stellen zu schaffen. Mit den revidierten 1,7% lagen die USA im 2. Quartal nicht mehr allzu weit davon entfernt.

 

Als sich diese Überzeugung am Markt durchgesetzt hatte, kam Optimismus an den internationalen Börsen auf und die Kurse konnten auf breiter Front zulegen. Damit hat Ben Bernanke, ähnlich wie in Europa, eine positive Grundstimmung an den Märkten geschaffen.

 

Auf dieser Seite des großen Teiches kommt diese Haltung am Donnerstag auf den Prüfstand. Der EZB-Zinsentscheid steht an und die Investoren erhoffen sich weitere Details zu den geplanten Anleihekäufen in Spanien und Italien. Dass sich ein solches Programm in der Entwicklung befindet, scheint so gut wie sicher. Jetzt interessieren sich die Märkte für weitere Details, wie Umfang und Zeitpunkt. Der Grundton von Draghi´s Rede sollte zurückhaltend ausfallen, da man noch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum ESM abwarten muss, bevor man ganz konkret werden kann. Die EZB hatte Sekundärmarktinformationen davon abhängig gemacht, ob ein Land unter die europäischen Rettungsmechanismen schlüpft und damit die strengen Sparauflagen akzeptiert. Zwingend erforderlich ist dafür ein funktionsfähiger ESM. Allerdings wollen die Krisenländer auch erst sehen, wie eine EZB-Intervention aussehen könnte, bevor sie unter die Rettungsschirme flüchten. Egal wie man es dreht und wendet, kommt der Sitzung des EZB-Rats höchste Bedeutung für das Schicksal Europas zu.

 

Mario Draghi wird sich davor hüten die Märkte zu enttäuschen, aber genauso kann er aktuell noch nicht in die Vollen gehen.

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