Gold behält seinen Glanz

Börse Frankfurt: Von seitwärts gerichteten Notierungen scheinen sich Goldliebhaber die Kauflaune nicht verderben zu lassen. Das Edelmetall gehört laut ETF-Händler auf Monatssicht zu den beliebtesten Rohstoffen und lande unterm Strich in den Depots. Frank Mohr von der Commerzbank meldet unter anderem reges Interesse an Xetra Gold (WKN A0S9GB).

Cornelia Schübel spricht von erhöhter Nachfrage nach Edelmetallen insgesamt, mit Schwerpunkt Gold. Zu den meist gehandelten Werten gehörten bei der UniCredit der ETFS Physical Gold (WKN A0N6XK), iShares Physical Gold ETC (WKN A1KWPQ) und Invesco Physical Gold (WKN A1AA5X). „Die Zuflüsse überwiegen zwar, es gibt aber auch viele Abflüsse.“

Sicherer Hafen für viele Briten
Weltweit erhöhten Anleger laut World Gold Council im August ihre Investments in physisch gedeckten Gold-ETCs um 122 Tonnen. Damit habe das global verwaltete Vermögen in dieser Anlageklasse den dritten Monat in Folge zugelegt. In Europa gelistete Produkte steigerten ihren Bestand demnach um insgesamt 33 Tonnen Gold.

Die jüngsten Ausfuhrdaten der Schweiz deuten im Übrigen auf großen Goldhunger bei den Briten. Mit Ausfuhren von 112,5 Tonnen des gelben Edelmetalls lieferte die Schweiz als mit Abstand größter Gold-Verarbeiter der Welt laut Zollbehörde im vergangenen Monat 64,4 Prozent ihres gesamten Goldexportvolumens in das Königreich.

Dort lagerten einerseits große Teile der ETC Goldbestände. Zum anderen sichern sich viele Briten nach Ansicht von Marktbeobachtern gegen einen möglichen konjunkturellen Einbruch im Fall eines ungeregelten EU-Austritts ab.

Gold bleibt aussichtsreich
Auf Vierwochensicht tritt der Goldpreis mehr oder weniger auf der Stelle. Eine Feinunze ist derzeit für 1.507 US-Dollar zu haben, vor einem Monat kostete das gelbe Metall 1.369 US-Dollar. Auf Basis der Gemeinschaftswährung kommt Gold mit 1.376 Euro pro Feinunze auf ein leichtes Plus und markierte im September bei 1.413,12 Euro ein neues Allzeithoch.

So mancher Analyst erkennt auf mittlere Sicht zusätzliches Aufwärtspotenzial für Gold. Zentralbanken rund um den Globus steuerten derzeit mit weiteren Zinssenkungen gegen eine sich abzeichnende Konjunkturschwäche. Die Welt stecke damit auf absehbare Zeit in der Niedrig- oder gar Nullzins-Falle.

Eine Umkehr der Geldpolitik Richtung klar positive Realzinsen könnten sich die Währungshüter schon aufgrund der hohen Verschuldung großer Industriestaaten sowie vieler Konzerne nicht leisten.

115 Maß Bier
Gemessen am Bierpreis auf den Wiesn hat Gold übrigens in den vergangenen siebzig Jahren Incrementum zufolge nichts an Kaufkraft verloren. Im Gegenteil: Der Bierpreis in Gold sei heute niedriger als zu Beginn des Beobachtungszeitraums.

Laut Herausgeber des jährlichen „In Gold We Trust-Reports“ bekommt man auf dem diesjährigen Oktoberfest 115 Maß für eine Unze Gold, nach 93 Maß in 2018.

Gemessen am historischen Mittelwert von 89 Maß befinde sich das Gold/Wiesnbier-Ratio damit deutlich über dem langfristigen Mittel, der historische Höchststand von 227 Maß je Unze Gold im Jahre 1980 sei aber immer noch weit entfernt.

 

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