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Eon-Aktie stürzt nach Uniper-Börsengang ab

Seit dem Allzeittief in 2015 bei 7,00 Euro je Aktie, fluktuierte der Kurs
der Eon-Aktie größtenteils seitwärts in einer Spanne zwischen 8,00 Euro und
10,00 Euro. Am 12.09.2016 eröffnete die Eon-Aktie mit einem starken Down-Gap
(Kurslücke). In der technischen Preisanalyse, gilt das Schließen einer Lücke
als wahrscheinlich. Kommt es allerdings nicht dazu, dann ist das ein
deutliches Schwächesignal. Zudem kommt noch, dass mit der Kurslücke die
mittelfristige Seitwärtsrange deutlich unterschritten wurde.

Uniper startet durch

Die Tochter Uniper, die das Geschäft mit dem Rohstoffhandel sowie die Gas-,
Kohle und Wasserwerkgeschäfte weiterführen soll, startet mit einem
Listenpreis von 10,02 Euro je Aktie an der Börse und notiert für einen Tag
im deutschen Leitindex DAX. Zwischenzeitig steigt die Aktie auf über 10 %.
Analysten zufolge ist die Nachfrage nach Uniper-Aktien erhöht, weil das
Unternehmen hohe Ausschüttungen plant. Eine Dividendenrendite zwischen 5 %-
10 % wird daher gemäß dem aktuellen Börsenwert geschätzt. Zum Vergleich: Die
durchschnittliche Dividendenrendite des DAX-Index beträgt derzeit 3,5 %.

Gegen Handelsschluss erwartet man allerdings einen Abverkauf der
Uniper-Aktien. Denn Index-Fonds, die beispielsweise den DAX abbilden, müssen
den Wert abstoßen, weil er am nächsten Tag nicht mehr im DAX notieren wird.
Zuvor haben alle Eon-Aktionäre je 10 Eon-Aktien eine Uniper Aktie
automatisch eingebucht bekommen. Der sogenannte Spinn-Off Börsengang nennt
sich der Vorgang. Er spricht in der Regel dafür, dass man nur eine geringe
Nachfrage nach der Aktie erwartet. Historisch gesehen stellte sich
allerdings oft das Gegenteil heraus. Dieses Wissen nutzen möglicherweise
einige Anleger auch bei Uniper aus.

Eon-Aktie verliert mehr als 15 %
Die Eon-Aktie leidet allerdings an dem Börsengang. Die hauptsächliche Sorge
der Anleger ist, dass Eon bald Abschreibungen auf den Wert von Uniper
vornehmen muss sowie eine Kapitalerhöhung droht. Zuletzt wurde Uniper mit
dem aktuell geschätztem dreifachen Wert von 12 Mrd. Euro bilanziert. Der
Kursverlust rechnet sich auf über -1,20 Euro und ist damit höher als der
rechnerische Abschlag durch den Börsengang der Tochter.

Eine Verwässerung müssen die Aktionäre allerdings noch nicht befürchten,
denn Eon und Uniper haben eine 90-Tagefrist festgelegt, während derer keine
Kapitalerhöhung erfolgt. Dennoch rechnen viele fest damit, dass eine
Kapitalerhöhung zumindest später notwendig sein wird.

Prognose
Schaut man sich den Kursverlauf der Eon-Aktie an, so kann man sich nur noch
an den Kopf packen. Sollte die oben genannte Kurslücke nicht bald
geschlossen werden, dann sieht es weiterhin kritisch aus. Bisher fiel die
Erholung eher dürftig aus. Dennoch, ist es wahrscheinlich, dass sich der
Wert in den nächsten Tagen zunächst noch stabil halten wird. Denn man will
aus Anlegersicht nun erst einmal sehen wohin die Reise bei Uniper geht und
mit welchem Börsenwert man am Ende rechnen kann.

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