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Aktie im Fokus: Amazon greift nach den nächsten Milliardenmärkten

Ayondo MarketsDer Name Amazon steht vor allem für Bücher, Elektronik und Filme, die Kunden beim Online-Einzelhändler bestellen. In den vergangenen Jahren ist der Konzern kräftig gewachsen, schon jetzt liegt der Marktanteil im zukunftsträchtigen E-Commerce-Geschäft bei 34 Prozent. Schätzungen zufolge dürfte der Wert in rund vier Jahren bei 50 Prozent liegen. Und der Erfolgshunger von Amazon-Chef Jeff Bezos ist noch lange nicht gestillt.
 

Künftig werden auch Bio-Lebensmittel und Kleider zum Angebotsuniversum zählen. Beides tönt zunächst nicht sehr spannend, genauer betrachtet erschließt sich Amazon aber attraktive Milliardenmärkte.
 

Branchen im Umbruch

Die avisierte Übernahme der Bio-Marktkette Whole Foods Market für fast 14 Mrd. US-Dollar wäre der bisher größte Zukauf und dürfte sich als cleverer Schachzug erweisen. An der Börse fielen die Kurse der Konkurrenten Target, Wal-Mart und Kroger kräftig. Sollte der Deal gelingen, wird der Konkurrenzdruck bei den etablierten Unternehmen deutlich zunehmen.

Mit Amazon steigt ein Gigant ein, der über viel Erfahrung und die nötige Infrastruktur im Bereich Logistik verfügt. Im vergangenen Jahr sorgte das Pilotprojekt Amazon Go bereits für viel Aufsehen: Amazon eröffnete das erste Lebensmittelgeschäft ohne Registrierungskassen. Das Konzept der kassenlosen Supermärkte dürfte nun auch bei Whole Foods Market angewendet werden.
 

Bisher haben Konzerne wie Wal-Mart noch keinen profitablen Weg gefunden, frische Lebensmittel über Bestellungen im Internet an Kunden zu liefern. Mit Amazon könnte sich dies nun ändern. Whole Foods ist eine Perle unter den US-Supermarktketten: Klein, aber sehr profitabel mit einer Brutto-Marge von 34 Prozent, während Wal-Mart nur auf 26 Prozent kommt.

Noch aber ist die Übernahme nicht in trockenen Tüchern, ein Bieterkampf um Whole Foods ist durchaus möglich. Zuletzt notierte der Aktienkurs knapp über der Amazon-Offerte von 42 US-Dollar.
 

Auch bei den Bekleidungsherstellern und Online-Kaufhäusern steigt die Anspannung, wie die fallenden Aktienkurse von J.C. Penney und Gap zeigen. Amazon mischt die Branche mit dem neuen Lieferdienst „Prime Wardrobe“ auf. Künftig können Kunden 15 Kleidungsstücke sieben Tage zu Hause ausprobieren und bei Nichtgefallen unentgeltlich wieder zurückschicken. Wer Kleidung behalten möchte, erhält Rabatt, gezahlt werden muss erst am Ende der Frist.

Im Bereich der Sportartikel droht ebenfalls der nächste Paukenschlag: Nike könnte bald einen eigenen Shop bei Amazon haben und so den starken Vertriebskanal nutzen.
 

Die jüngste Entwicklung zeigt: Als Weltmarktführer im Bereich E-Commerce verfügt Amazon über die nötige Schlagkraft, das Einkaufsverhalten in vielen Bereichen maßgeblich zu verändern. Ganz zu schweigen von den bereits etablierten und oft sehr rentablen Bereichen wie die Cloud-Sparte AWS und der Streaming-Dienst Prime Video.
 

200-Tage-Linie beachten

An der Börse hat Amazon bereits viele Vorschusslorbeeren erhalten, die Aktie ist mit einem 2018er-KGV von gut 60 sehr teuer. Mit dem kürzlich erreichten Sprung auf 1000 US-Dollar landete der Wert einen psychologisch wichtigen Sieg vor den Papieren des Google-Mutterkonzerns Alphabet.

Charttechnisch sieht das Bild daher auf den ersten Blick sehr gut aus, alle wichtigen Trends zeigen aufwärts. Allerdings hat sich der Kurs seit der letzten größeren Korrektur von rund 30 Prozent Ende 2015 nahezu verdoppelt. Auch der Abstand von 16 Prozent zur 200-Tage-Linie weist ein erhöhtes Niveau auf. Zusammen mit der erreichten psychologischen Barriere bei 1000 US-Dollar wären Gewinnmitnahmen bis an die nächste gute Haltezone bei 850 US-Dollar nicht überraschend.

Auch ein kurzzeitiger Rücksetzer unter den 200-Tage-Durchschnitt war in den vergangenen Jahren mehrfach zu beobachten: Günstige Einstiegsgelegenheiten liegen vor, wenn die Aktie ähnlich wie zuletzt im Februar 2016 rund zehn Prozent unter der viel beachteten Signallinie notiert. Für zusätzliche Fantasie könnte dann ein möglicher Aufstieg in den Dow Jones sorgen. Zuvor müsste Amazon aber einen Aktiensplit im Verhältnis von mindestens eins zu sechs durchführen.
 

Autor: Feingold Research

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