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Aktie im Fokus: BMW – Bald “einsteigen”?

Wer schon mal das BMW-Werk in München besucht hat, wird wissen, dass der Automobilhersteller nicht einfach nur ein Auto verkauft, sondern auch einen Lifestyle. Und das trifft auf BMW wohl mehr zu als auf andere Automarken. Damit bleibt BMW von Zeit zu Zeit angreifbar, denn mit dem Lifestyle ist es so eine Sache. Er kostet viel in der Produktion, wird aber in einem schwachen wirtschaftlichen Umfeld weniger nachgefragt. Kann der Anbieter in diesem Fall keine Alternative anbieten, so wird er schon mal von der Konkurrenz überholt. So auch geschehen in den vergangenen 1 ½ Jahren. In diesen hat Daimler am Umsatz sowie an der EBIT-Marge gemessen mittlerweile deutlich die Nase vorn.

China und US-Absatz bremsen
So kann BMW zwar bis Ende 2014 deutliches Wachstum in allen Bereich verzeichnen. Mit einer schwächelnden China-Konjunktur entwickeln sich die Zahlen allerdings trotz eines schwachen Euros nur mäßig gut im Vergleich zum Vorjahr. Der Kurs der Aktie macht das deutlich. Nach dem ersten Quartal 2015 begann der starke Abwärtstrend. Der Kurs brach von einem Hoch bei 123,50 auf zunächst ein Tief bei 71,80 Euro je Aktie in den folgenden sechs Monaten um fast 42 % ein. Danach folgte eine Korrekturphase, die den Kurs auf ein Hoch bei 105 Euro je Aktie brachte.

Doch wieder: China machte dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung. Anfang des Jahres 2016: Der zweite Aktienmarkt-Crash wirkte sich auch auf die BMW-Aktie aus. Diesmal fiel sie unter 70 auf 65,80 Euro je Aktie. Doch nicht nur China spielte dabei eine Rolle. Der erste Zinsanstieg in den USA im Dezember 2015 schürte US-Rezessionsängste und diese haben wiederum auch etwas mit dem US-Autoabsatz zu tun.

Der US-Autoabsatz würde jedoch mit der Rezessionsangst letztendlich nur einen weiteren Schwächefaktor erfahren. Die günstigen Benzinpreise in den USA, haben seit geraumer Zeit die Nachfrage nach Fahrzeugen der Premiumklasse gedrückt. Gefragt sind jetzt vor allem SUVs. Der Absatz von BMW-Fahrzeugen bricht in den USA regelrecht ein. So verzeichnet das Unternehmen im ersten Quartal 2016 den ersten Umsatzrückgang von 0,3 % seit Langem.

Konkurrenz hängt BMW ab
Im Vergleich bei der EBIT-Marge (Verhältnis EBIT zu Umsatz) hatte Daimler in 2015 mit 10 % deutlich die Nase vorn und das ist für dieses Jahr wohl auch drin. BMW hatte dagegen lediglich eine Marge von 9,2 %. Im Vorjahr betrug die Marge noch 9,6 %. Das macht deutlich, was eingangs erwähnt wurde. Die Kosten für die Produktion der Premiumautomobile von BMW rechnen sich am Umsatz gemessen weniger als bei Daimler.

Prognose
Letztendlich investiert BMW weiterhin in E-Automobilität und im Stromspeichermarkt will der Münchner Autobauer demnächst kräftig mitmischen, ganz nach dem Vorbild Teslas. Dennoch, sind die Abhängigkeiten von China und dem US-Absatz nicht zu verkennen. Aktuell kann der schwache Euro sowie der Absatz in der EU teilweise kompensieren. Fragt sich nur, wie lange noch?

Schaut man sich den Chartverlauf an, so ist der Abwärtstrend weiterhin intakt. Das zeigt, dass einem Ende der Absatzkrise in den USA und der Konjunkturflaute in China noch keiner so recht Glauben schenken will. Langfristig gesehen könnten die aktuell niedrigen Kurse interessant sein, denn BMW ist und bleibt ein Premiumhersteller mit Innovationskraft. Kurz- bis mittelfristig dürfte ein Überschreiten der 72-Euro je-Aktie-Preiszone eine gute Trading-Möglichkeit darstellen.

 

Chart: BMW AG (täglich)

 

 

Hinweis der Redaktion: Letzter BMW Insider Kauf in Höhe von 4.633.486 Euro

 

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