Deutsche Banken überwiegend sehr gut kapitalisiert
Bankenverband: Die Mehrzahl der Banken in Deutschland sollte die Krise an den Märkten für Büro- und Handelsimmobilien sowie die schwächelnde Konjunktur abfedern können.
Das betonte der oberste Bankenaufseher der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Raimund Röseler, am Montag in Frankfurt.
“Ja, wir machen uns Sorgen um gewerbliche Immobilienfinanzierungen”, erläuterte Röseler.
“Aber die deutschen Banken sind ganz überwiegend sehr gut kapitalisiert und werden deshalb auch einen kräftigen Gegenwind überstehen können – vorausgesetzt Risikomanagement und Governance stimmen.”
Risiken bei Gewerbeimmobilien zeigten sich vor allem in den USA, ergänzte Röseler. Dort seien nur wenige deutsche Banken engagiert.
Allerdings seien auch die hiesigen Gewerbeimmobilienmärkte derzeit schwach.
Es gebe die ersten “Einschläge in den Bilanzen der Banken, aber nur bei ganz wenigen muss man die Sorge haben, dass sie wirklich existenziell betroffen sind”, betonte er.
EZB-Bankenaufsicht und EBA mahnen zu Wachsamkeit vor Risiken
“Die meisten der von den Banken verwendeten Risikomodelle geben uns nicht wirklich Aufschluss darüber, wie sich die Risiken in Zukunft entwickeln werden, da sie auf der Vergangenheit beruhen”, erläuterte die Chefin der EZB-Bankenaufsicht in einem am Montag veröffentlichten Interview.
Daher sollten Banken und Aufsichtsbehörden wachsam sein, um sicherzustellen, dass das Finanzsystem ausreichend widerstandsfähig sei.
Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA warnte Kreditinstitute vor lang anhaltenden Belastungen durch den Preisverfall bei Gewerbeimmobilien.
“Die Banken müssen sich auf eine mehrjährige Krise einstellen”, sagte EBA-Chef José Manuel Campa in einem am Montag veröffentlichten Interview.
Auf Institute, die auf Gewerbeimmobilien spezialisiert seien, könnten dabei größere Herausforderungen zukommen als auf breiter aufgestellte Banken.