Konsequenzen des Krieges

Bernstein Bank: Moskau hat die abtrünnigen ukrainischen Republiken Lugansk und Donezk als unabhängig anerkannt. Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete die Entsendung von Truppen in die sogenannten Volksrepubliken an.

Goldman Sachs und die Rabobank wagen eine Prognose, was das alles für die Märkte bedeutet.

 

Das droht der Ukraine jetzt

Told you so: Genau wie wir es hier an dieser Stelle mehrfach prophezeit haben, ist es gekommen. Nun gibt es mehrere Möglichkeiten:

ERSTENS – Russland besetzt innerhalb weniger Tage die neuen Republiken; dies nach dem Muster von Südossetien und Abchasien, dort hat Russland nach dem Krieg 2008 gegen Georgien Truppen stationiert und die Zwergregionen als unabhängig anerkannt.

ZWEITENS – Russland besetzt auch den kompletten Süden der Ukraine, um einen Korridor nach Moldawien zum abtrünnigen pro-russischen Gebiet Transnistrien zu ziehen. Dieses Novorossia, wie es sich die Separatisten wünschen, würde etwa ein Drittel der Ukraine ausmachen.

DRITTENS – die Krise wird doch noch diplomatisch beigelegt.

Wir sehen die Chancen bei 45-45-10 für die drei Szenarien.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

War on – risk off

In den ersten beiden Fällen wird dies je nach der Gegenwehr der Ukraine eine heftige Marktreaktionen auf der Short-Seite nach sich ziehen. Denn viele Anleger werden aus Angst vor einem Dritten Weltkrieg ihre Assets versilbern.

Da ist noch Luft nach unten: Letztlich ist an der Börse noch gar nicht viel passiert, wie der Wochenchart des S&P 500 beweist.

Tatsächlich ist der SPX noch weit von seinem 200er-Durchschnitt entfernt.

Das könnte der nächste Stopp werden. Wenn nicht gar das Corona-Tief aus 2020.

 

 

 

So sieht Goldman die Sache

Goldman Sachs hat einerseits den pessimistischen Fall eines Krieges, andererseits das positive Szenario einer Deeskalation durchgerechnet.

Die Analyse wurde vor der Börseneröffnung am Montag veröffentlicht. Hier die Ergebnisse:

  • Krieg: Der S&P 500 könnte noch rund 6 Prozent nachgeben. Deeskalation: plus 5,6 Prozent.
  • Stoxx 600: minus 9,3 Prozent oder plus 8,4 Prozent
  • Russel 2000: minus 10,2 Prozent; plus 9,2 Prozent
  • Nikkei 225: minus 8,6 Prozent; plus 7,7 Prozent
  • MSCI Emerging Markets: minus 7,7 Prozent; plus 6,9 Prozent.

 

Drei Szenarien der Rabobank

Die Rabobank geht das Thema Krieg komplizierter an. Demnach gibt es drei Szenarien:

A – einen kurzen Krieg. Innerhalb der kommenden sechs Monate würde der Handel zwischen Europa und Russland massiv gestört. Öl würde in etwa anziehen wie im lybischen Krieg, als Brent von 90 auf 125 Dollar kletterte.

Da in der Ukraine ein Großteil der Ernte ausfallen würde, dürfte der Preis von Weizen um 30 Prozent zulegen, Mais würde sich um 20 Prozent verteuern.

B – Krieg und effektive Sanktionen gegen Russland, den okkupierten Teil der Ukraine und Belarus durch die USA, die EU, Australien, Neuseeland Japan und Südkorea.

Öl verteuert sich für längere Zeit auf 135 Dollar. Mais und Gerste legen um 30 Prozent zu.

C – Sanktionen auch gegen China, das schon angekündigt hat, Russland zu unterstützen. Mit der Folge von nicht absehbaren Preisschocks rund um den Globus.

Soweit der Blick in die Glaskugel. Wir ergänzen: Ein Szenario, das noch niemand auf dem Radar hat, ist die Möglichkeit, dass einige NATO-Staaten eigenmächtig die Ukraine mit Truppen unterstützen – die Briten, Polen oder Balten etwa. Dann wird es richtig brenzlig.

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