So schlagen Sie die Inflation

Bernstein BankIm Zuge der ungehemmten Corona-Stimuli ist eine Inflation mehr als wahrscheinlich. Und damit steigende Zinsen. Auch wenn die Börse das noch nicht eingepreist hat. Wir analysieren, wie Sie sich richtig positionieren.

Wir hatten uns an dieser Stelle darüber schon mehrfach darüber unterhalten: Viele Rohstoffe notieren auf Allzeit- oder Mehrjahreshochs. Ungeachtet der auftretenden Schwankungen zahlen die meisten Menschen in den industrialisierten Staaten auf dem Globus mehr für Öl, Bauholz, Lebensmittel, Kupfer, Stahl, etc.

Doch ist die Teuerung nur temporär – oder wird sie wie eine Rakete erst noch richtig nach oben schießen und auch dort bleiben?

 

Der Markt sieht noch keine Gefahr

John Stepek von „Money Week“ hat diese Antwort: „So I’d say the market currently doesn’t expect inflation to get out of hand. You can see that in the fact that the Nasdaq is doing so well (doesn’t like rising inflation), and bond yields have dropped back, while some of the energy has gone out of commodities, and gold in particular.“

Solange der Markt von immer neuen Geldfluten der Notenbanken ausgeht und zugleich daran glaubt, dass die Teuerung moderat bleibt sowie Federal Reserve und co. nicht die Zinsen erhöhen, schreibt sich die aktuelle Lage fort. Die Indizes erklimmen immer neue Höhen.

Oder um nochmal „Money Week“ zu zitieren: That’s the “Goldilocks” scenario. That does still seem to be what markets are tentatively pricing in. Inflation being stronger than expected or a nasty global resurgence in Covid would demolish that scenario in very different ways.“

 

Die Inflation wird kommen

Wir ignorieren an dieser Stelle das mögliche Auftreten einer neuen, tödlichen Corona-Variante. Die würde unweigerlich zu einem Crash führen wie im vorigen Frühjahr. Sondern wir widmen uns der Frage, was passiert, wenn die ganzen Geldfluten tatsächlich zu einer enormen globalen Inflation führen.

Steigende Preise, sprunghaft anziehende Zinsen, steigende Löhne, Wertverlust von Bargeld auf dem Konto. Vielleicht sogar Inflationsraten von über 20 Prozent wie in den Achtzigern in einigen Ländern.

Dazu haben wir einen interessanten Beitrag gefunden von Vitaliy Katsenelson, der gelernte Finanzanalyst ist Chef der IMA – die Investment Management Associates ist ein auf Value Investing spezialisierter Finanzberater in Denver.

Zunächst einmal geht die IMA davon aus, dass die heftige Inflation tatsächlich kommt: „The acceleration of our debt issuance and our government’s seeming indifference to it and to ballooning budget deficits raise the probability and the likely severity of inflation. (…) Inflation and higher interest rates are joined at the hip. The expectation of higher inflation will raise interest rates, as bond investors will demand a higher return. This in turn will result in larger budget deficits and more money printing and thus more borrowing and even higher interest rates.“

 

Plötzliche Erkenntnis

Und dann noch diese Warnung: „Whatever landscape is ahead of us, we are entering into it with very high valuations and an economy addicted to low interest rates.“ Soll heißen: Sobald sich die Börse voller Schrecken auf eine neue Realität einstellt – vor allem auf höhere Zinsen – werden sich für Trader Short-Chancen bei den Indizes ergeben, die zuletzt gut gelaufen sind. Also fast alle.

 

 

Langläufer und Hoffnungswerte in Gefahr

Und so sollten sich Anleger schützen: Bei Anleihen sind steigende Zinsen desaströs für Langläufer. „When interest rates rise 1%, a bond with a maturity of 3 years will decline about 2.5%, while one with a maturity of 30 years will decline 25% or so,“ urteilte Katzenelson. Trader können hier bei entsprechenden News also Short-Gewinne bei Bonds einfahren.

Außerdem schädigt die Inflation laut IMA Firmen, deren Cash Flows erst in der Zukunft liegen und die sehr sensibel auf die Discount Rate reagieren (Zins plus Inflation). Solche Titel handeln laut IMA schon im Bubble-Territorium. Womit wir wieder bei der zuvor erwähnten Nasdaq wären.

 

Apple – Tabak – Großbritannien

Umgekehrt sieht IMA Value-Aktien bald wieder en vogue. Wobei die Finanzberatung hier vor allem Titel mit einer enormen Preismacht sieht. Apple beispielsweise könne die Preise nach Belieben erhöhen – die User fluchten kurz und kauften dann doch das neue iPhone. Ähnlich verhalte es sich mit Tabak-Konzernen.

Ferner sollten sich Anleger außerhalb der USA umschauen. Denn: „Today the US is the most expensive developed market. Take Europe, for instance; most European stocks are still trading below 2007 highs. UK stocks trade at a half of the valuation of US stocks.“

Großbritannien also. Wir haben diesen Faktor an dieser Stelle schon behandelt: Solange die britische Notenbank die Zinsen niedrig hält und das Pfund ebenfalls, um die heimische Wirtschaft in der Brexit-Umstellung mit einem Exportboom zu versorgen, dürfte der Value-lastige FTSE 100 interessante Anlage-Chancen bieten.

Wir behalten das Thema im Auge und wünschen erfolgreiche Trades und Investments!

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