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Gold-Kolumne: Helikopter-Ben sorgt für Kaufdruck

Was soll man davon nur halten? Gestern wurde bekannt, dass die amerikanische Notenbank Fed über die nächsten Monate US-Staatsanleihen im Umfang von 600 Milliarden US-Dollar aufzukaufen gedenkt. Dies sei notwendig, um den Entwicklungen von Wirtschaft und Arbeitsmarkt weiter den Rücken zu stärken und so einen erneuten Rückfall in die Rezession zu verhindern. Nun gut, dass kennen wir ja.

Der Zweck heiligt die Mittel

Lustig daran ist, dass sich die USA derzeit im Tempo von etwa 100 Milliarden Dollar pro Monat weiter verschulden. Diese Zahl an sich hat ja schon Gewicht! Dafür könnte man in Stuttgart beinahe jeden Tag (!) einen 21er Bahnhof bauen! Auffällig ist nun, dass die Fed die Übernahme der gesamten Schulden quasi im Voraus gebucht hat. Damit ist es für die Anleihenzinsen ein Leichtes, auf Billigstniveau zu verharren. Fließt ja ohnehin nur zurück an die Fed.

Abgesehen nun von der offensichtlichen Manipulation von Nachfrage und Angebot am Anleihenmarkt werden durch diese Maßnahmen weiterhin Unmengen von frischen Dollars ins System gespült. Eine zwingende Folge dessen ist also ein weiterer Wertverlust des Dollars. Im Zuge des Währungskrieges wurde bereits erörtert, dass dies auch im geldpolitischen Interesse der Amerikaner liegt. Der Dollar soll niedrig bleiben.

Schwemme für die Märkte

Diese Auswirkungen bekommt in erster Linie der Währungsmarkt zu spüren, der durch das freimütige Drucken von Geld somit auch indirekt unter Beeinflussung steht. Der Außenwert des Dollars gegenüber Yen und Euro hat in den letzten Monaten schon nachgegeben und wird sich mit dem jüngsten Verhalten der Notenbanker sicherlich nicht stabilisieren. Ähnliche Bilder zeigen sich bei den in Dollar gehandelten Rohstoffen, so auch dem Gold.

Diese Woche hat sich der Goldpreis von seinem Konsolidierungs-Ansatz wieder verabschiedet und hat erneut Kurs auf das Jahreshoch genommen. Dieser Tage ist es eben eher die andere Seite der Medaille, also der Dollar, der für die Bewegungen am Markt ausschlaggebend ist. Helikopter-Ben spricht mit dem erneuten Verteilen von Geld eine zu klare Sprache, als dass die Märkte nicht darauf reagieren würden.

Gold ungewollt stark

Auch wenn eine Korrektur langsam wünschenswert wäre, hat Gold in diesem Umfeld kaum eine Wahl, als weiter zu steigen. Es wird ja in Dollar abgerechnet. Vergleicht man den Goldpreis in Euro, so ist der jüngste Kursschub kaum auffällig, weil der Dollar sich zeitgleich auch in Euro weiter verbilligte. Aber das ist nur logisch, die überbordende Liquidität kommt ja direkt aus dem Dollar.

Zudem gesellt sich langsam auch eine zyklische Stärke des Goldes dazu. In Indien ist die Hochzeitssaison angelaufen und da wird mit Goldgeschenken traditionell nicht gegeizt. Das hohe Wachstum der indischen Volkswirtschaft trägt hier auch nur zur erhöhter Nachfrage bei. Vergleichen Sie einmal die Bewegung im Monat November letztes Jahr. Da hat Gold einen richtigen Sprung auf’s Parkett gelegt, nur um danach auch wieder einzubrechen. Vielleicht sehen wir dieses Jahr also Ähnliches.

Fazit und Ausblick

Der erneute Schritt der US-Zentralbank muss erst einmal verdaut werden. Es sieht alles danach aus, als würden neue Hochs unmittelbar bevor stehen und die 1.400 Dollar angepeilt werden. Dies ist absolut trendkonform. Ein heftiger Ausbruch darüber wäre jedoch erstaunlich. Primär ist davon auszugehen, dass sich der Kurs in den nächsten Tagen auf dem aktuell hohen Niveau weiter orientieren wird. Bei 1.386 und 1.400 ist immerhin Widerstand zu finden.

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