Alpari: Bank of England gibt Zinsgarantien; Gold arbeitet am temporärem Boden

Alpari: Aktien: Bank of England hält die Zinsen niedrig

• Der Chef der englischen Notenbank Mark Carney schloss sich dem Kurs der US-Notenbank an und legte sich langfristig auf eine extrem lockere Geldpolitik fest. Die Zinsentscheidung werde ab sofort von der Entwicklung des Arbeitsmarktes abhängig gemacht. Die Bank of England möchte die Zinsen so lange auf dem Rekordniveau von 0,5% belassen, bis eine Arbeitslosenquote von 7% oder weniger erreicht werde. Aktuell liegt die Arbeitslosenquote auf einem Niveau von 7,83%.Carney möchte mit diesem Schritt die derzeitig angelaufene konjunkturelle Erholung stützen. Die einzige Ausnahme, um von diesem Kurs abzuweichen, bilden laut der Bank of England eine stark ansteigende Inflation oder eine Gefährdung der Finanzstabilität. Der FTSE 100 verlor unmittelbar nach dieser Aussage und schloss mit einem Minus von -1,41% auf einem Stand von 6.511,21 Punkten. (Siehe Chart des Tages). Die Anleger waren sichtlich enttäuscht, dass keine weiteren konjunkturellen Maßnahmen durch die Bank of England ergriffen werden. In Anbetracht der bisher vorgelegten Wirtschaftsdaten, stellt sich die Frage, ob dies überhaupt notwendig ist. Die Industrieproduktion ist sehr stark angestiegen, der Einzelhandelsumsatz ist angestiegen und der Dienstleistungssektor meldete sogar das stärkste Wachstum seit 6 Jahren. Diese Daten lassen eine baldige Zinserhöhung äußerst wahrscheinlich erscheinen. Die Börse aber hängt beharrlich am Tropf der Liquidität und honoriert eine Gesundung der Wirtschaft kaum. Die derzeitige Erholung der englischen Wirtschaft fällt wesentlich schwächer als in Deutschland oder den USA aus. Für das dritte Quartal diesen Jahres schätzt die Bank of England das Wachstum auf 0,6%.

• Der deutsche Leitindex verlor -0,47% und schloss auf einem Stand von 8.260,48 Punkten. Der kürzlich eingesetzte Aufwärtsimpuls scheint zunächst gefährdet, ist aber so lang als intakt einzustufen wie der Kurs über der bullishen Korrekturflagge notiert. Viel Platz auf der Unterseite hat der DAX jedoch nicht, denn er notiert mit dem aktuellen Stand unmittelbar oberhalb der oberen Begrenzung der bullishen Flagge. Das theoretische Kurspotential, welches sich aus dieser Flagge ableiten ließe, liegt bei 759,5 Punkten. Erst mit einem Bruch des Pivotpunktes bei 8.435,49 Punkten, entsteht ein starkes Kaufsignal. Auf der Oberseite sind die nächsten Anlaufpunkte bei 8.400 und 8.435 Zählern sowie beim Jahreshoch bei 8.531 Punkten zu finden. Um das bullishe Szenario nicht zu gefährden, sollte der Dax einen Rückfall in die Flagge unbedingt vermeiden. Das Bild würde sich unter der Marke von 8.200 Punkten sehr stark eintrüben. Nächste Unterstützungszonen sind in diesem Fall im Bereich von 8.140 sowie 8.073 Punkten zu finden. Das Indikatorenbild hat sich mit den gestrigen Kursverlusten eingetrübt. Der trendfolgende MACD hat das angekündigte Verkaufssignal umgesetzt und ist nun bearish positioniert. Der Stochastic Oszillator ist ebenfalls negativ ausgerichtet und weist ein gültiges Verkaufssignal auf. Der TecDax konnte gestern um +0,49% zulegen und auf einem Stand von 1.014,81 Zählern schließen. Damit notiert der Index unmittelbar unter seinem Allzeithoch bei 1.015,83 Punkten. Die in den vergangenen Tagesberichten wiederholt angesprochene relative Stärke der Nebenwerte von MDax und TecDax gegenüber dem Dax ist mit dem jüngsten Kursverfall im deutschen Leitindex ersichtlich geworden. Die Indikatoren unterstreichen das bullishe Bild im TecDax. Der trendfolgende MACD weist ein Kaufsignal auf. Der Stochastic Oszillator befindet sich zwar in seiner oberen Extremzone, ist aber noch bullish ausgerichtet.

• Der Dow Jones gab erneut um -0,31% auf 15.470,67 Punkte nach und schloss unterhalb seines Allzeithochs bei 15.658,43 Punkten. Der Kurs befindet sich nun zurück in der Seitwärtskonsolidierungsformation und hat einen Fehlausbruch auf der Oberseite generiert. Ein Fall unter die Unterstützung bei 15.400 Zählern würde die Abwärtsrisiken stark in den Vordergrund treten lassen. Ein nächster Unterstützungsbereich wäre in diesem Fall bei 15.325 Zählern auszumachen. Das Indikatorenbild ist äußerst bearish. Der MACD hat ein frisches Verkaufssignal ausgebildet. Der Stochastic Oszillator zeigt ebenfalls ein frisches Verkaufssignal an. Die negative Divergenz im Oszillator hat sich mit dem jüngsten Kursverlust bewahrheitet. Der breiter gefasste S&P 500 verlor -0,38% und schloss auf einem Stand von 1.690,91 Zählern. Der Index weist analog zum Dow Jones einen Fehlausbruch auf der Oberseite auf. Die Indikatoren sehen sehr bearish aus. Der trendfolgende MACD hat ein frisches Verkaufssignal generiert. Der Stochastic Oszillator ist ebenfalls negativ ausgerichtet und zeigt ein gültiges Verkaufssignal an. Nächste Unterstützungszonen auf der Unterseite sind im Bereich von 1.683, 1.675 sowie 1.653 Punkten zu finden. Auf der Oberseite liegen nächste Widerstände im Bereich von 1.700 Punkten sowie beim Jahreshoch an der Marke von 1.709,67.

• Quartalszahlen heute: Adidas, BayWa, Commerzbank, Deutz, Evotec, Heidelberger Druckmaschinen, Henkel, Nestlé, SAF-Holland, SGL Carbon, SMA, STADA, Swiss Re, Süss MicroTec, TAG Immobilien, TUI, NVIDIA, Onyx Pharmaceuticals

• Die asiatischen Märkte sind heute Morgen in der Mehrzahl positiv gelaufen. Die japanische Wirtschaft konnte im 2. Quartal um +6,6% wachsen. Die Notenbank beschloss ihre derzeitig sehr lockere Geldpolitik fortzusetzen und weitete diese auf ein Niveau von 723 Mrd. Dollar pro Jahr aus.  Der Hang Seng konnte um +0,64% auf 21.727,60 Punkte zulegen. Der CSI 300 gewann +0,59% und stieg auf 2.294,06 Zähler. Der Nikkei verliert aktuell  -1,47% und notiert auf einem Stand von 13.622,32 Stellen. Die Indikatoren verweisen auf die Abwärtsrisiken im Index. Der MACD weist ein gültiges Verkaufssignal auf. Der Stochastic Oszillator ist ebenfalls negativ ausgerichtet. Nächste Haltemarken auf der Unterseite sind im Bereich von 13.648 sowie 13.030 Punkten zu finden.

Rohstoffe: Gold arbeitet am temporärem Boden

• Der CRB Index kann leicht um +0,06% auf 281,54 Punkte zulegen. Erst mit einer nachhaltigen Rückeroberung der 50-Tage-Linie kann es zu einer Stabilisierung bei den Rohstoffen kommen und der Index würde ein höheres Tief ausbilden. Über der Marke von 286 Punkten hätte der Index einen kleinen Doppelboden bestätigt, was das Bild sichtlich aufhellen würde. Der MACD ist bearish ausgerichtet und zeigt ein Verkaufssignal an. Der CCI ist negativ orientiert. Nächste Unterstützungen auf der Unterseite sind im Dunstkreis von 280 sowie 276 Punkten zu finden.

• Der Goldpreis notiert derzeit an der Marke von $1.296,62. Nach dem Kursrückgang der vergangenen Tage sieht es so aus, als ob Gold an der Marke von  $1.272,47 einen temporären Boden auszubilden versucht. Sollte diese Marke nicht halten, so muss mit einem Ansteuern des Jahrestiefs gerechnet werden. Das Indikatorenbild ist recht bearish orientiert. Der trendfolgende MACD hat ein frisches Verkaufssignal generiert. Der Stochastic Oszillator hat dies bereits getan und ist negativ ausgerichtet. Durch den kürzlich erfolgten leichten Kursanstieg könnte jedoch jederzeit ein Kaufsignal ausgebildet werden. Nächste Unterstützungen liegen bei Gold im Bereich von $1.275 sowie $1.250.

• Brent Oil Spot notiert heute Morgen an der Marke von $107,48 und kann somit um +0,27% zulegen. Das Kaufsignal mit  einem kalkulatorischen Kurspotential von $10,30 aus der ehemaligen bullishen Flagge bleibt aber noch intakt. Auf der Oberseite liegt die nächste Zielmarke bei der psychologisch wichtigen Marke von $110 sowie $110,45. Damit das bullishe Szenario weiterhin Bestand hat, darf die Flagge nicht mehr verletzt werden. Der MACD ist bearish orientiert. Der Stochastic Oszillator hat ebenfalls ein  Verkaufssignal ausgebildet. Nächste Unterstützungen auf der Unterseite liegen im Bereich von $107,41 sowie der Kreuzunterstützung bestehend aus oberer Begrenzung der Flagge und der Horizontalen an der Marke von $106,43.

Devisen: AUD/USD mit Fehlausbruch

• EUR/USD: Heute Morgen notiert der Kurs bei 1,3340. Mit dem Ausbruch aus der Handelsspanne zwischen 1,32 und 1,33 ist ein neues Kaufsignal entstanden. Damit hat der Kurs die abfallende Trendlinie ausgehend vom Jahreshoch durchschlagen und die große Dreiecksformation nach oben aufgelöst, die sich seit gut 8 Monaten gebildet hat. Sollte dies bestand haben, lässt sich hieraus ein mittelfristiges Kurspotential von 10 Cents ableiten. Das Kursziel von 1,3590 aus der ehemaligen Wimpelformation besitzt als Zwischenziel nach wie vor Gültigkeit. Der MACD ist weiterhin positiv ausgerichtet. Der Stochastik Oszillator ist wieder positiv ausgerichtet und hat ein Kaufsignal außerhalb seiner Extremzonen ausgebildet. Nächste Anlaufmarken auf der Oberseite liegen bei 1,3340 und 1,34. Auf der Unterseite sind Unterstützungen im Bereich von 1,33, 1,3258 sowie 1,32 zu finden. Bullish.

• USD/JPY: Das Währungspaar notiert aktuell bei 96,84 und ist nach dem kürzlich erfolgten Aufwärtsschub an der psychologischen Marke von 100 gescheitert. Der Kurs hat eine Dreieckformation nach unten verlassen und zusätzlich seinen mittelfristigen Aufwärtstrendkanal gebrochen. (Siehe Technische Analyse vom 07.08.2013) Die Indikatoren sehen sehr bearish aus. Der MACD weist ein gültiges Verkaufssignal auf. Der Stochastic Oszillator hat ebenfalls ein Verkaufssignal außerhalb der Extremzonen ausgebildet. Nächste Unterstützungen auf der Unterseite sind im Bereich von 95,83 sowie an der Marke von 94,00 zu finden. Neues Aufwärtspotential würde erst mit einer nachhaltigen Rückeroberung der runden 100er Marke entstehen. Bearish.

• EUR/GBP: Der Kurs notiert nach den starken Verlusten der vergangenen Tage erneut mit -0,11% an der Marke von 0,86 im Minus. Das Indikatorenbild ist bearish. Der MACD hat ein frisches Verkaufssignal generiert. Der Stochastik Oszillator weist seit längerer Zeit ein gültiges Verkaufssignal auf. Der Oszillator befindet sich bereits in seiner Extremzone und dreht leicht ein. Nächste Anlaufmarken auf der Oberseite liegen bei 0,8631 sowie 0,8682. Erst bei einer Verletzung der ehemaligen oberen Handelsspannenbegrenzung bei 0,86 wäre der bullishe Bias nicht mehr gegeben. Die nächsten Unterstützungen liegen bei 0,8600, 0,8579 sowie 0,8550. Neutral.

• AUD/USD: Aktuell notiert der Kurs mit +1,01% im Plus an der Marke von 0,9086. Das Währungspaar befindet sich somit wieder zurück in der ehemaligen Handelsspanne und hat einen Fehlausbruch auf der Unterseite generiert. Sollte dieser Fehlausbruch auf Tagesbasis bestätigt werden, dann sind nächste Anlaufmarken bei 0,9152 sowie an der oberen Begrenzung der Handelsspanne bei 0,93 zu finden. Das Indikatorenbild ist nach dem Fehlausbruch auf der Unterseite wieder sichtlich aufgehellt. Der trendfolgende MACD steht unmittelbar davor ein frisches Kaufsignal zu generieren. Der Stochastic Oszillator hat dieses Kaufsignal bereits vorweg genommen und ist äußerst bullish ausgerichtet. Nächste Unterstützungen auf der Unterseite liegen bei 0,90, 0,89 sowie 0,8848. Neutral.

Chart des Tages: London Financial Times Index

Chart courtesy of StockCharts.com; http://stockcharts.com

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